ORFEUS war ein 1m-Teleskop mit zwei Ultraviolett-Spektrometern. Das Teleskop war in den wiederverwendbaren deutschen Satelliten ASTRO-SPAS eingebaut und flog mit diesem im Space Shuttle zweimal ins All: 1993 (5 Tage) und 1996 (14 Tage). Im All wurde der Satellit für die Dauer der Mission ausgesetzt und führte freifliegend seine Messungen durch. Am Ende der Mission wurde er vom Shuttle wieder eingefangen und zur Erde zurück gebracht.
Das Projekt war eine deutsch-amerikanische Kollaboration von folgenden Institutionen:
- NASA: Shuttleflug, amerikanische Projektleitung
- DARA (heute DLR):deutsche Projektleitung
- University of California in Berkeley (UCB): EUV/FUV-Spektrometer
- Landessternwarte Heidelberg: Optisches Design des deutschen FUV-Echelle-Spektrometers
- Universität Tübingen: Wissenschaftliche Projektleitung, Entwicklung und Bau von Detektor und Elektronik für das deutsche FUV-Echelle-Spektrometer, Missionsplanung
- Deutsche Aerospace AG (DASA, heute EADS-Astrium): Satellit ASTRO-SPAS
- Firma Kayser-Threde: Teleskop ORFEUS und Echelle-Spektrometer
Neben dem ORFEUS-Teleskop war an dem ASTRO-SPAS Satelliten auch noch der Interstellar Matter Absorption Profile Spectrograph (IMAPS) angebracht. Es wurde von der Princeton University gebaut und war ursprünglich ein Raketenexperiment. Für den Flug auf dem ASTRO-SPAS wurde es etwas modifiziert und war das dritte Spektrometer auf den ORFEUS-SPAS Missionen.
Das ASTRO-SPAS-Projekt wurde nach dem vierten Flug aus Geldmangel eingestellt (2 ORFEUS-Flüge und 2 CRISTA-Flüge). Der Satellit befindet sich heute im Deutschen Museum in München. Das Teleskop ist im Besitz unseres Instituts.
Die auf den beiden ORFEUS-SPAS-Missionen gewonnenen Daten sind allgemein zugänglich beim Multimission Archive at STScI (MAST) archiviert. Die Daten des Echelle-Spektrometers der ORFEUS II Mission können auch von unserem Webserver aus abgerufen werden.