Institut für Erziehungswissenschaft

Veranstaltungsreihe "Sexualisierte Gewalt und Gerechtigkeit"

JANUAR

ignite!

(Vortrag und Workshop)

ignite! ist ein Kollekitv, das zu verschiedenen herrschaftskritischen Themen arbeitet und Anfang 2019 gegründet wurde. Sie bieten Workshops zu verschiedensten politischen Themen an verschiedensten Orten im deutschsprachigen Raum an, schreiben Texte und wirken an Texten mit. Seit ein paar Jahren bieten sie auch Moderation, Beratung und Mediation an. Als ignite! möchten sie emanzipatorische Ideen teilen, vermitteln und mit anderen weiter entwickeln. Dabei verstehen sich sich als herrschaftskritisches und horizontal organisiertes Kollektiv. (von der ignite! Homepage)

31.01.2025,
18-20 Uhr

Alte Aula

Vortrag

Gerechtigkeit jenseits von Justiz, Polizei und Gefängnis: Transformative Gerechtigkeit

01.02.2025, 

10-15 Uhr

Workshop Transformative Gerechtigkeit

Warum reden wir in unseren Zusammenhängen eigentlich so viel davon, dass wir die Polizei ablehnen und rufen sie dann doch immer wieder an? Oder sind komplett ratlos, wie wir ohne sie agieren sollen? Und warum haben wir auch nach all den Jahrzehnten feministischer Kämpfe immer noch keine etablierten Konzepte zum Umgang mit zwischenmenschlicher und sexualisierter Gewalt?
Wir halten es für unabdingbar, unsere theoretische Ablehnung von Polizei und Unterdrückung nicht nur als Stickermotive zu verwenden, sondern auch eine Praxis zu entwickeln, die Alternativen sucht und erarbeitet. Wir wollen einen Umgang mit Gewalt in unseren Zusammenhängen finden, der nicht auf den Prinzipien von Straflogik und staatlicher Gewalt beruht. Wir wollen Verantwortung übernehmen für die Umstände, die auch in emanzipatorischen Gemeinschaften zwischenmenschliche Gewalt ermöglichen.
Wir sehen zwischenmenschliche Gewalt nicht als Ausdruck von Krankheit oder Bösartigkeit, sondern als sozial, also gesellschaftlich gemacht. Die Gesellschaft, in der wir leben, ist zutiefst durchzogen von Herrschaft, Strafe und Gewalt. Wenn wir Gewalt in unseren Räumen, Gruppen und Beziehungen beenden wollen, können wir die Augen vor diesen Herrschaftsverhältnissen nicht verschließen.
Daher wollen wir in Vortrag und Workshop mit einigen Überlegungen zu den Zusammenhängen von Diskriminierung, Staat und Gewalt beginnen, die Logik des Strafens analysieren und schließlich alternative Konzepte zum Umgang mit Gewalt in unseren Gemeinschaften vorstellen. 
Dabei wollen wir keinen Masterplan erklären, sondern mit Euch zusammen vorhandene Konzepte kennenlernen, Ideen und Erfahrungen austauschen und Euch anregen, Euch selbst Gedanken zum Thema zu machen. Wir wollen gemeinsam beginnen, in unseren eigenen Umfeldern daran zu arbeiten, zwischenmenschlicher Gewalt ohne den strafenden Staat begegnen zu können und auf Dauer nicht nur Feuerwehrpolitik zu machen, wenn es zu Übergriffen kam. Wir wollen den Umständen, die diese gewaltvollen Verhältnisse erst ermöglichen, ein Ende setzen.
Wir versuchen, möglichst allgemeinverständliche Worte zu benutzen, und Fach- und Szenebegriffe zu erklären. Menschen ohne Vorwissen sind herzlich willkommen!

 

Information zur Anmeldung zum Workshop:
Die Teilnehmerzahl ist auf 25 Personen beschränkt. Anmeldungen werden bis einschließlich 24.01.2025  entgegengenommen und in der Reihenfolge ihres Eingangs berücksichtigt. Bitte sehen Sie von Nachfragen ab! Mit der Zulassung informieren wir auch über den Raum, in dem der Workshop stattfindet. 

Anmeldungen werden entgegengenommen unter: lea.vetterspam prevention@student.uni-tuebingen.de

 

Diese Veranstaltung wird von Sophia Maurer und Lea Vetter im Rahmen ihres Studienprojekts (Studiengang Bildung und Erziehung: Kultur - Politik - Gesellschaft) organisiert.