Kath. Institut für berufsorientierte Religionspädagogik

Wissenschaftliche Begleitung Modellprojekt konfessionell-kooperativer Religionsunterricht am Beruflichen Gymnasium

Evaluation des Modellprojekts konfessionell-kooperativer Religionsunterricht an Beruflichen Gymnasien im Bereich der Württembergischen Landeskirche und der Diözese Rottenburg-Stuttgart (seit 2018, gemeinsam mit EIBOR)

Seit dem Schuljahr 2017/2018 gibt es in Baden-Württemberg im Bereich der Württembergischen Landeskirche und der Diözese Rottenburg-Stuttgart das Modellprojekt konfessionell-kooperativer Religionsunterricht an Beruflichen Gymnasien.

An verschiedenen Schulstandorten, die sich nach vorgegebenem Prozess dafür entscheiden, wird in den Eingangs- und Jahrgangsstufen des Beruflichen Gymnasiums der Religionsunterricht konfessionell-kooperativ erteilt. Die konkrete Umsetzung erfolgt in einem von zwei möglichen Modellen: Zum einen gibt es den Religionsunterricht als gemeinsame Lerngruppe mit konfessionell gemischter Schüler:innenschaft, zum anderen den Religionsunterricht in konfessionell getrennten Gruppen, wobei in beiden Modellen „Fenster“ zur anderen Konfession geöffnet werden.

Die mittels halboffener Interviews mit beteiligten Schüler:innen, Lehrpersonen und Schulleitungen an drei Schulstandorten sowie Fragebögen an alle beteiligten Lehrpersonen im Schuljahr 2018/2019 durchgeführte Evaluation ergab, dass die Umsetzung des Modellprojekts an allen beteiligten Schulen gelang und von den Beteiligten aus fortgesetzt werden soll. Die Bewertung durch die Beteiligten fiel durchweg positiv aus, ergänzt durch differenzierende Reflexionen. Die Anzahl der explizit als konfessionell-kooperativ angelegten Stunden variierte von kurzen, mehrstündigen Blöcken bis hin zu zusammenhängenden Schulhalbjahren. Es zeigte sich, dass Kooperation ausführliche Vereinbarungen und Absprachen erfordert und an ausbleibender Kommunikation scheitern kann. Didaktisch und inhaltlich wurden keine triftigen Hinderungsgründe für konfessionell-kooperativen Religionsunterricht erkannt, sondern vielmehr eine Bereicherung und Akzentuierung des Religionsunterrichts sowie eine Ausstrahlung auf andere Schularten und die Stärkung des Beruflichen Gymnasiums in der Außenwirkung.

Die Württembergische Landeskirche und die Diözese Rottenburg-Stuttgart wollen der Empfehlung von EIBOR und KIBOR, das Modellprojekt weiter mit niederschwelligem Zugang und begleitet durch eine Initiative im Bereich von Fort- und Weiterbildung fortzusetzen, folgen. EIBOR und KIBOR sollen das Modellprojekt durch eine erneute Evaluation 2025 weiter wissenschaftlich begleiten.

Ansprechpartnerin

Simone Hiller