10.06.2024

Vb-Wetterlage: Bachelor-Studierende trotzen dem Dauerregen

Exkursion des Moduls GEO21 unter erschwerten Umständen

Schüttung der Falkensteiner Höhle 1.6.2024

Die Niederschläge am Wochenende des 31.05. – 02.06.2024 führten in weiten Teilen Süddeutschlands zu teils erheblichen Hochwasserschäden. Vom Dauerregen blieb auch die alljährliche GEO21 Exkursion nicht verschont.

Am Freitag kämpften sich die Studierenden knapp sieben Stunden mit dem Fahrrad durch das Ammertal; für den einzigen trockenen Moment sorgte dabei die Mittagspause unter dem Vordach eines Einkaufsladens. Im Fokus lag eine praktische Einführung in die Bodenkunde, von den Ausgangsgesteinen über die Pedogenese und Bodenaufnahme nach der KA5, bis hin zur anthropogenen Nutzung unserer Böden. Die vorausgegangenen Niederschläge rückten sehr anschaulich den Themenkomplex der Bodenerosion auf brachliegenden Ackerschlägen in den Mittelpunkt.

Am Samstag, diesmal mit dem Bus, beschäftigten wir uns mit der Landschaftsgeschichte und Geomorphologie, insbesondere dem Karst auf der Schwäbischen Alb. Während im Keuperbergland und den Oberen Gäuen westlich von Tübingen über das Wochenende „nur“ 40,5 mm innerhalb von 48 Stunden gemessen wurden (Station Bondorf), sorgte die Vb-Wetterlage auf der Schwäbischen Alb für eine Niederschlagssumme von 150,3 mm innerhalb von 72 Stunden (Wetterstationen). Der in St. Johann aufgenommene extrem ergiebige Dauerregen ist nach KOSTRA-DWD als mindestens 50-jähriges Niederschlagsereignis einzuordnen und entspricht etwa einem Sechstel der durchschnittlichen jährlichen Niederschlagssumme.

Wenn auch das Wetter den Studierenden die schöne Sicht auf den Albtrauf und die Kuppenalb nahm, offenbarte sich an der Falkensteiner Höhle, östlich von Reutlingen ein spektakuläres Bild. Dort, wo sonst gerne ein Stopp für die Mittagspause eingelegt wird, zeigte sich eindrucksvoll, wie schnell das System im seichten Karst auf starke Niederschläge anspringt. Nicht nur die Falkensteiner Höhle, sondern auch etliche Karstaustritte in der unmittelbaren Umgebung schütteten stark und sorgten spätestens ab dieser Station für vollkommen durchnässte Wanderschuhe bei den Studierenden.

Die Niederschläge führten bereits am vorausgehenden Freitag für großflächig übersättigte Böden auf der Alb, was sich im Laufe des Wochenendes in zahlreichen kleineren Rutschungen und der Ausbildung einiger stehender Gewässer, sowie von Gerinnen in den Trockentälern der Karstlandschaft wiederspiegelte.

Zusammengefasst bot sich den Studierenden eine zwar sehr nasse, aber auch sehr anschauliche GEO21-Exkursion, wie sie selten der Fall ist. Den angehenden GeographInnen, GeoökologInnen und ArchäologInnen als auch dem Exkursionsleiter Herrn Felix Weinschenk ist das größte Kompliment zu machen, da sie trotz aller Widrigkeiten zwei Tage mit Engagement voll durchzogen und somit die Exkursion zu einem großen Erfolg machten.

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