FAQs zu externen Speichermedien

Externe Speichermedien (USB-Sticks, externe USB-Festplatten etc.)

Ich will mir ein transportables Speichermedium zulegen. Was soll ich kaufen/bestellen?
[betrifft: Mitarbeiter, Studierende, Gäste]

Antworten:

Grundsätzliches:

  1. Die wichtigsten Typen externer, wiederbeschreibbarer, mobiler Speichermedien sind:
    - Klassische "mechanische" Festplatten (mit Spindelmotor, Scheiben, Leseköpfen)
    - "Nicht-mechanische" Festplatten (Solid-State-Disks = SSDs)
    - USB-Sticks (ebenfalls "nicht-mechanisch")
  2. Mechanische Festplatten sind (pro MB/GB) in der Regel billiger als nicht-mechanische Medien (Solid-State-Disks (SSDs), USB-Sticks etc.). Selbstredend gilt für jeden Medientyp: je größer (je mehr Speicherplatz), desto teurer.
  3. Mechanische Festplatten sind aufgrund ihrer Bauweise empfindlicher als nicht-mechanische Medien, insbesondere gegen Stöße, schnelle / große Temperaturschwankungen sowie starke Magnetfelder.
  4. Mechanische Festplatten sind aufgrund ihrer Bauweise schwerer als nicht-mechanische Medien.
  5. Mechanische Festplatten sind in größeren Kapazitäten erhältlich (siehe auch 2. und 7.). Die Medien mit den größten erhältlichen Kapazitäten haben in der Regel auch die größten Abmessungen (soll heißen: die Festplatte mit der größten erhältlichen Kapazität ist in der Regel eine 3,5", keine 2,5"-Festplatte).
  6. Die mögliche Anzahl von Schreibvorgängen (oder exakt gesprochen: des Um-/Neuschreibens des gleichen Speicherbereichs) ist bei nicht-mechanischen Medien (technisch-physikalisch bedingt) begrenzt. Diese Begrenztheit der Lebensdauer spielt zwar in der Praxis kaum eine Rolle (weil die USB-Sticks versuchen, die Schreibvorgänge gut zu "verteilen" und die Rate der "Um-/Neubeschreibungen" gering zu halten), sollte aber dennoch erwähnt werden.
  7. Grundsätzlich gilt: Miniaturisierung kostet Geld, sprich: je kleiner (und leichter) ein Speichermedium, desto teurer pro Einheit Speicherplatz.
  8. Grundsätzlich gilt: Geschwindigkeit kostet Geld, sprich: je höher die Transferraten (Schreiben/Lesen), desto teurer ist ein Medium.
  9. Stromversorgung: Externe Medien, die über USB angeschlossen werden, müssen entweder mit den 500 mA Stromstärke auskommen, die ein derzeit üblicher USB-2.0-Port liefert, oder sie benötigen ein separates Netzteil. Ohne Netzteil (sprich: ausgelegt auf Versorgung mit dem Strom aus dem USB-Port) werden deshalb eher die kleinen (2,5") und leichten Festplatten angeboten.

Weitere Überlegungen und Hinweise:

  1. Jedes Medium hat eine begrenzte Lebensdauer (vgl. auch Punkt 6 bei "Grundsätzliches")!
    Fazit: Verwenden Sie einen USB-Stick nicht über Jahre hinweg als einzigen Speicherort Ihrer Daten! Erstellen Sie, egal welches Medium Ihr "primärer Datenspeicher" ist, regelmässig Backups!
  2. Je größer ein Medium ist, desto größer sollten auch die Schreib-/Leseraten sein. Zum Vergleich: Wenn Sie ein Trinkglas mit einem Trinkhalm leeren (oder füllen) müssen, geht das in vertretbarer Zeit. Wenn Sie jedoch eine Badewanne mit einem Trinkhalm leeren wollen, brauchen Sie viel Geduld. Weil aber "Geschwindigkeit" die Hersteller mehr Geld kostet als "Kapazität", erwähnen Anbieter "großer" (und ggf. "langsamer") Sticks die Schreib-/Lesegeschwindigkeit nur "im Kleingedruckten" und stellen lieber die Größe des Speicherplatzes in den Vordergrund.
    Fazit: Wenn Sie in kurzer Zeit viele Daten auf den Stick schreiben oder von ihm lesen wollen, sollten Sie auch auf die effektiven Schreib-/Leseraten achten (vgl. auch 3.).
  3. Die Hersteller werben oft mit "Transferrate 480 MBit/s über USB 2.0". Das ist aber nur die theoretisch maximal mögliche "Interface"-Transferrate ("Buffer-to-Host"-Rate) zwischen USB-Controller im PC ("Host") und dem Buffer/Controller des Mediums laut USB-Spezifikation - und letztlich Augenwischerei.
    Wichtiger (weil in der Regel wesentlich geringer und damit der eigentliche "Flaschenhals") ist die "Buffer-to-Media"/"Buffer-to-Disk"-Rate (auch "internal transfer rate", "media transfer rate"), also die Geschwindigkeit, mit der der Controller auf dem USB-Stick die Daten letztlich in den Speicherchip einlagert. "Buffer-to-Host"- und "Buffer-to-Disk"-Rate können - gerade bei USB-Sticks - WEIT auseinanderliegen. Um beim Beispiel aus 2.) zu bleiben: Sie liefern die Daten zwar mit einer "dicken Pipeline" vom PC zum Stick (bei 480 MBit/s grob 60 MB/s), der schreibt sie aber dann mit einem Trinkhalm (2 MB/s) auf seinen Speicherchip.
    Fazit: Vergessen Sie die 480 MBit/s USB 2.0-Rate! Suchen Sie, wenn die Geschwindigkeit für Sie von Bedeutung ist, in den Angaben zum Speichermedium nach der effektiven "Schreib-" und "Leserate" in MB/s. Gute USB-Sticks erreichen Schreibraten von 20 MB/s und Leseraten von 30 MB/s. Zu realistischen Netto-Datenraten siehe auch FAQ zu "Schnittstellen".
  4. "Geschwindigkeit erzeugt Abwärme", insb. bei mechanischen Festplatten. Je schneller eine Festplatte dreht, desto mehr sollten Sie auf ausreichende Kühlung achten.
    Fazit:
    externe Festplatte nicht abdecken!
  5. Verlässlichkeit und Fehlerfreiheit sollte man eigentlich bei Neuware erwarten können. Leider gab es vor einiger Zeit "gefälschte" USB-Sticks, deren Controller mehr Speicherplatz angab als tatsächlich auf dem Speicherchip vorhanden war. Die Verwendung der Sticks ging solange gut, bis die Kapazität des Speicherchips überschritten war - danach wurden die Daten ohne Fehlermeldung (!) ins "Leere" geschrieben. Aber auch klassische mechanische Festplatten können Fehler besitzen. Eine kostenlose und einfache Möglichkeit, Datenträger durch einen simplen Lese- und Schreibtest zu prüfen, bietet z.B. das kostenlose Tool "h2testw" der Zeitschrift c't.
  6. Wenn Sie ohne externes Netzteil auskommen wollen, müssen Sie ein Medium wählen, das "USB-powered" ist (USB-Sticks oder kleine portable Festplatten). Aber Achtung: eine ausschließliche Stromversorgung über USB ist, insb. bei mechanischen externen Festplatten, nicht immer ganz unproblematisch. Insbesondere bei der Verwendung von USB-Hubs oder USB 1.1-Anschlüssen kann es vorkommen, dass die Festplatte nicht genug Strom erhält und Ihr PC z.B. eine "Stromüberspannung am USB-Hub-Anschluss" (Wndows) meldet. Verwenden Sie dann - soweit vorhanden und anschließbar - ein (zusätzliches) Netzteil!
  7. Wenn Sie als Uni-Mitarbeiter Daten untereinander tauschen oder gemeinsam nutzen wollen, verwenden Sie (grundsätzlich) besser Ihr Arbeitsgruppenverzeichnis anstelle von externen, mobilen Speichermedien. Außnahmen könnten sein: Backup- und Archivzwecke, streng vertrauliche Daten wie z.B. Klausuraufgaben etc.

Kaufempfehlung

Die folgende Einteilung gibt natürlich nur eine sehr grobe Einschätzung wieder:

AnwendungsfallUSB-Stick2,5"-HDD, extern
(host-powered)
3,5"-HDD, extern
(mit Netzteil)
Backup am Arbeitsplatz
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Transport einer Präsentations-Datei (z.B. Powerpoint)
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Transport von vielen und/oder großen Dateien
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