Studienkolleg 2018/19: Thema
Wahrnehmung
Das Phänomen der Wahrnehmung ist für ein besseres Verständnis des Menschen und seines Weltverhältnisses von zentraler Bedeutung, weil die Wahrnehmung zwischen der Welt und dem Menschen vermittelt: Das Bild, das sich der Mensch von der Welt macht, hängt immer auch von der Struktur seiner Wahrnehmungen ab. Das Studienkolleg richtet den Blick deshalb auf den Wahrnehmungsprozess selbst und fragt danach, wie Wahrnehmungen, Welt und Denken zusammenhängen. Zentrale Fragen und Aspekte, die während des Kollegjahres behandelt werden, sind:
- Die Rolle der neuronalen Verarbeitung von Sinneswahrnehmungen. Inwieweit konstruiert das Gehirn ein Bild der Außenwelt?
- Die körperliche Situiertheit des Menschen in der Welt, die den Wahrnehmungen immer eine bestimmte Perspektivität verleiht.
- Der geschichtliche Wandel des menschlichen Wahrnehmungsvermögens. Welche Rolle spielen dabei soziale und kulturelle Faktoren?
- Was können wir von einer Analyse der künstlerischen Wahrnehmung lernen? In welchem Verhältnis steht die künstlerische Wahrnehmung zur alltäglichen Wahrnehmung?
- In welcher Beziehung stehen die Phänomenalität der Wahrnehmung und die Realität des Wahrgenommenen zueinander?
Im Studienkolleg werden aktuelle Forschungen aus verschiedenen Fachgebieten vorgestellt und gemeinsam erarbeitet, unter ihnen die Neurowissenschaften, die Psychologie, die Kognitionswissenschaften, die Kunst- und die Bildwissenschaft, die Philosophie, die Literaturwissenschaften und andere. Es wird nach ihrer Zusammengehörigkeit und möglichen wechselseitigen Beeinflussung gefragt.