Vorteile organischer Solarzellen (OSC) sind darin zu sehen, dass sie im Vergleich zu anorganischen Zellen sehr preiswert produziert werden können. Da vielfach Niedertemperaturprozesse und zum Teil sogar Drucktechniken eingesetzt werden, lassen sie sich auf flexiblen Substraten herstellen und sind deshalb gerade für mobile Anwendungen hervorragend geeignet. Die Vielfalt organischer Farbstoffe ermöglicht darüber hinaus sowohl eine sehr gute Anpassung der Absorption an das Sonnenspektrum als auch eine individuelle farbliche Gestaltung sowie die Fertigung halbtransparenter Zellen, wodurch sie für Architekturanwendungen äußerst interessant werden können.
Nachteile der OSC sind die derzeit noch deutlich geringeren Effizienzen und Lebensdauern im Vergleich zu anorganischen Zellen. Hier besteht noch ein erheblicher Forschungsbedarf im angewandten als auch im Grundlagenbereich.
In der AG Chassé am IPTC werden im Rahmen verschiedener durch Drittmittelgeber geförderter Projekte Forschungen zur Energieniveauanpassung an Elektroden- und Donator-Akzeptor-Grenzflächen sowie zu den Mechanismen der Degradation organischer Solarzellen durchgeführt.
Weitere Informationen unter AG Chassé.
[1] Electronic structure and interface properties of a model molecule for organic solar cells,
H. Hintz, H. Peisert, U. Aygül, F. Latteyer, I. Biswas, P. Nagel, M. Merz, S. Schuppler, D. Breusov, S. Allard, U. Scherf, T. Chassé, ChemPhysChem 11 (2010) 269-275.
[2] Photodegradation of P3HT - a systematic study of environmental factors,
H. Hintz, H.-J. Egelhaaf, L. Lüer, J. Hauch, H. Peisert, T. Chassé, Chemistry of Materials 23 (2011) 145–154.