Du sollst nicht töten (lassen)? Evangelische Friedensethik im 21. Jahrhundert
Fortbildung für Pfarrerinnen und Pfarrer,
Lehrerinnen und Lehrer 2017
am
Institut für Ethik
Ev.-Theol. Fakultät, Universität Tübingen
unter Leitung von Prof. Dr. E. Gräb-Schmidt
18.–21. September 2017
Terrorismus, Zerfall von Staatlichkeit, ethnisch-religiös motivierte Genozide, die gewaltige globale Fluchtbewegungen auslösen - die Dramatik der weltpolitischen Herausforderungen zu Beginn des 21. Jahrhunderts fordern auch die evangelische Friedensethik neu heraus. Welche politischen Handlungsoptionen sind aus Sicht einer christlichen Ethik noch verantwortbar, welche nicht? Welche Verantwortung für den Frieden trägt der einzelne Christ, welche die Kirche? Wie kann zu einem adäquaten theologischen Umgang mit Gewalteskalation und deren Einhegung gefunden werden? Der Protestantismus hat zeitlebens immer mit diesen Fragen gerungen und vielerlei Konsequenzen gezogen, daher lohnt es insbesondere im Jubiläumsjahr der Reformation, die Protestantische Friedensethik auf ihre Fundamente hin zu befragen - und auf ihre Leistungsfähigkeit in der Gegenwart.
Die Fortbildung möchte anhand relevanter klassischer, aber auch aktueller Positionen christlicher Friedensethik zum gemeinsamen theologisch-ethischen Reflektieren und Diskutieren anregen. Dabei werden in historischer Perspektive Brennpunkte der Friedensethik, wie beispielsweise Luthers Friedensverständnis, die Friedensbewegung der 1980er Jahre oder die Friedensdenkschriften der EKD in den Blick kommen. Ebenso soll auch übergreifenden Fragen politischer Ethik, wie z.B. der nach der angemessenen Verhältnisbestimmung von Kirche und Staat, sowie philosophischen und politikwissenschaftlichen Perspektiven Raum gegeben werden.
In bewährter Form wird die Tagung sich auf akademischem Niveau mit Fachtexten und Vorträgen befassen, die in Gruppen und Plenum reichlich diskutiert und auch auf Praxistauglichkeit befragt werden können. Während der Fortbildung möchten wir dieses hochrelevante Thema anhand von ausgewählten theologischen und philosophischen Texten beleuchten. Grundlage jeder AG sind verschiedene Fachtexte, zu denen es auf der Fortbildung zunächst ein Einführungsreferat im Plenum gibt. Danach werden die einzelnen Themengebiete in kleineren Arbeitsgruppen diskutiert und erarbeitet. Pfarrerinnen und Pfarrer aller Landeskirchen sind herzlich zur Teilnahme an der Fortbildung eingeladen. Neben der systematisch-theologischen Grundlagenreflexion bietet die überregionale Veranstaltung auch die Möglichkeit zu Begegnung und Austausch von Pfarrern und Pfarrerinnen verschiedener Landeskirchen
Zielgruppe:
Pfarrerinnen und Pfarrer, Religionslehrerinnen und Religionslehrer sind herzlich zur Teilnahme an der Fortbildung eingeladen.
Tagungszeitraum:
Montag, den 18.09.2015, 13:00 Uhr bis Donnerstag, den 21.09.2017, 12:15 Uhr
Tagungsort:
Institut für Ethik
Evangelisch-Theologische Fakultät · Universität Tübingen
Liebermeisterstr. 12
72076 Tübingen
Unterkunft und Verpflegung: | |||
Haus Albblick | (aufgrund von Renovierungsarbeiten gibt es dieses Jahr keine Übernachtungsmöglichkeiten im Ev. Stift.) |
Kosten: | ||
Für Auslagen des Instituts (Porto, Kopien, Kaffeeservice, etc.) 3 Übernachtungen & Frühstück im EZ (Haus Albblick) | EUR 75,- EUR 177,- |
(Die Kosten der Fortbildung werden für Pfarrerinnen und Pfarrer i.d.R. von der jeweiligen Landeskirche übernommen.)
Teilnehmerzahl:
Maximal 25 Teilnehmer
Anmeldeschluss:
30. Juni 2017
Leitung:
Prof. Dr. Elisabeth Gräb-Schmidt, Tübingen
In Zusammenarbeit mit:
Anmeldung / Rückfragen zur Tagung /Kontakt:
Christine Renz
Sekretariat Prof. Dr. E. Gräb-Schmidt
Institut für Ethik · Evangelisch-Theologische Fakultät · Universität Tübingen
Liebermeisterstr. 12 · 72076 Tübingen
Tel.: 07071 29-72591
E-Mail: sekretariat.graeb-schmidtspam prevention@ev-theologie.uni-tuebingen.de
Bisherige Fortbildungen am Institut für Ethik:
2015 Medizin- und Bioethik im Horizont des Verständnisses von Menschenwürde
2014 Wege der Interpretation. Hermeneutik der Schrift, der Geschichte und des Lebens
2013 Gemeinschaft: Ort der Krise, Ort der Chancen?
2012 Genuss – Grundphänomen des Lebens
2011 Gerechtigkeit – Wirtschaft – Solidarität
2009 Sinn des Lebens – Ziel des Lebens
2008 Konfessioneller RU an öffentlichen Schulen – ein Anachronismus?
2007 Die Ehe als Angelegenheit der Kirche
2006 Die gesellschaftliche Bedeutung caritative Handelns
2005 Braucht die Gesellschaft Religion?
2004 Was heißt erfolgsorientiertes Handeln in der Kirche?
2003 Das Handwerk der Freiheit
2002 Evolution und ethische Verantwortung
2001 Christliches Bildungsverständnis und kirchliche Bildungsverantwortung
2000 Die Menschenrechte und die Frage nach einer universalen Moral
1999 Die gesellschaftliche Funktion von Kirchen und Parteien
1998 Das Verantwortungsproblem in Technik und Wissenschaft aus christlicher Sicht (am Beispiel Bioethik)