Große Exkursion Südostasien 2024

Projektergebnisse 

Green City Singapur

Der Stadtstaat Singapur setzt mit seinem ambitionierten Leitbild der „Green City“ neue Maßstäbe im Bereich der nachhaltigen Stadtentwicklung. Singapurs Vision einer Green-City geht über traditionelle Umweltinitiativen hinaus. Es ist ein umfassender Ansatz, der ökologische Nachhaltigkeit in alle Aspekte des städtischen Lebens integriert. Von der Architektur über den öffentlichen Verkehr bis hin zur Stadtplanung – jede Facette der Stadt wird darauf ausgerichtet, die Umweltbelastung zu minimieren und die Lebensqualität der Bewohner zu maximieren. Dieses Leitbild spiegelt sich in ambitionierten Zielen wider, wie der Erhöhung des Grünflächenanteils, der Förderung erneuerbarer Energien und der Schaffung umweltfreundlicher Infrastrukturen. Die Studierenden haben im Rahmen der Exkursion Befragungen und Beobachtungen an drei Leitprojekten des Leitbilds durchgeführt, um die Wahrnehmungen der Stadtbewohner und Touristen in Bezug auf diese Projekte zu untersuchen. Als Beispiele dienten die Gardens by the Bay, der Whampoa Park Connector und das Parkroyal Pickering Hotel. Diese Flaggschiffprojekte wurden von den Studierenden eingehend recherchiert, konzeptionell eingeordnet und empirisch untersucht. Die Ergebnisse sind auf einer Internetseite anschaulich dargestellt.

Hier geht’s zur Internetseite (www.green-city-singapur2024.de)

Relevanz von Nachhaltigkeitszertifikaten für die Palmölproduktion in Malaysia

Malaysia ist nach Indonesien der zweitgrößte Produzent von Palmöl. Der großflächige Anbau von Ölpalmen sollte ursprünglich die ländliche Armut bekämpfen, billiges Speiseöl für die Bevölkerung liefern und ein wichtiges Exportprodukt sein. Tatsächlich bestimmen die großflächigen Plantagen heute weithin das Landschaftsbild Malaysias. Der Anbau von Ölpalmen ist allerdings nicht unumstritten. Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Exkursion haben sich in einem Forschungsprojekt mit den Problemen der Nachhaltigkeit des Ölpalmenanbaus beschäftigt. Seitdem in westlichen Abnehmerländern zunehmend nachhaltig produziertes Palmöl nachgefragt wird, stellen auch industrielle Plantagen inzwischen teilweise auf eine nachhaltige Produktionsweise um. Dabei spielen Nachhaltigkeitszertifikate eine wichtige Rolle. Die Studierenden haben sich in ihrem Projekt eingehend mit der akteursbezogenen Relevanz von Nachhaltigkeitszertifikaten für den Anbau und die Produktion von Palmöl in Malaysia auseinandergesetzt. Neben Beobachtungen stellen Experteninterviews und eine Auswertung der Fachliteratur die Grundlage der Analyse dar. Ihre Ergebnisse präsentieren die Studierenden in einem Podcast.

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Multikulturelles Zusammenleben in Singapur und Malaysia

Singapur und Malaysia sind multiethnische Staaten. Während in Singapur rund zwei Drittel der Bevölkerung chinesischer Abstammung sind und sich der Rest der Bevölkerung auf ethnische Malaien, Inder und andere verteilt, stellen ethnische Chinesen in Malaysia nur eine Minderheit dar. Dort bilden hingegen die Malaien mit großem Abstand die Bevölkerungsmehrheit, während Inder und indigene Völker weitere Minderheiten in diesem Land sind. Beide Staaten gehen sehr verschiedene Wege in der Organisation des multiethnischen Zusammenlebens. Der Stadtstaat Singapur verfolgt seit Jahrzehnten das Ziel des ethnischen Ausgleichs, das Diskriminierung und räumliche Segregation der Ethnien zu vermeiden sucht. Sinnbildlich hierfür steht die Wohnungspolitik des Housing Development Boards. In Malaysia hingegen werden ethnische Chinesen systematisch benachteiligt, um strukturelle Nachteile der ethnischen Malaien langfristig auszugleichen. Durch diese grundverschiedenen Herangehensweisen gestaltet sich das multiethnische wie auch multikulturelle Zusammenleben in Singapur und Malaysia sehr verschieden. Die Studierenden haben mit Straßenumfragen in beiden Ländern wichtige Unterschiede im Zusammenleben der verschiedenen Ethnien herausarbeiten können. Diese werden in einem Podcast präsentiert.

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Erinnerungslandschaften in multiethnischen Gesellschaften

Erinnerungslandschaften können als Zusammenhang von Praktiken des Erinnerns mit den erinnerten und erinnernden Orten, Dingen, Menschen und Ereignissen sowie den daraus hervorgehenden Vorstellungen von Vergangenheit definiert werden. Im Rahmen der Geländeübung haben Studierende die Chinatowns von Singapur, Malakka und Kuala Lumpur im Hinblick auf Erinnerungslandschaften untersucht. Alle drei Städte sind kolonialen Ursprungs, in denen sich spätestens unter der britischen Kolonialherrschaft geplante Stadtviertel ethnischer Chinesen bildeten. Diese sind auch heute noch gut im Stadtbild zu erkennen, unterscheiden sich aber teilweise erheblich voneinander. Die Studierenden haben nach Recherchen zur Geschichte der einzelnen Chinatowns vor Ort zunächst nach Spuren und Praktiken des Erinnerns gesucht. Bei der Analyse der Erinnerungslandschaften stand die Frage im Mittelpunkt, ob die Erinnerungslandschaften in den Chinatowns von Singapur, Malakka und Kuala Lumpur angesichts der multiethnischen Gesellschaften in den drei Städten eher identitätsstiftend, integrierend oder separierend wirken. Die Ergebnisse wurden von den Studierenden in einem Bericht zusammengetragen.

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