Institut für Politikwissenschaft

Aktuell

12.06.2012

Institutskolloquium: Die Europäisierung der Migrationskontrolle

Mittwoch, den 13.06.2012 um 14.15 h im IfP, Raum 124

Im Rahmen des Institutskolloquiums referiert Sonja Buckel (<link http: www.ifs.uni-frankfurt.de>Institut für Sozialforschung, Frankfurt) zum Thema

Die Europäisierung der Migrationskontrolle

am Mittwoch, den 13.06.2012 um 14.15 h im IfP, Raum 124.

Durch die Europäisierung von Migrations- und Grenzpolitiken sind vor allem Italien, Zypern, Malta, Spanien und Griechenland für dieGrenzkontrollen an der europäischen Seegrenze verantwortlich, während die BRD etwa nach der Osterweiterung über keine EU-Außengrenzen mehr verfügt. Wie spätestens der Umgang mit den Ankünften in Italien als Folge des “Arabischen Frühlings” verdeutlicht hat, überwacht inzwischen ein kaum zu durchschauendes multinationales Geflecht von nationalen, supra- und internationalen Polizei- und Militäreinheiten das Mittelmeer und schiebt MigrantInnen auf der Hohen See und in den Küstengewässern Nordafrikas wieder in ihre Herkunftsländer zurück, bevor sie Europäisches Festland erreicht haben. Diese Praxis findet zum großen Teil jenseits rechtsstaatlicher Verfahren statt. Die Geltung von see-, flüchtlings- und menschenrechtlichen Vorgaben ist umstritten und Gegenstand der wenigen Gerichtsverfahren, die aufgrund der prekären Lage der MigrantInnen zustande kommen. Der Vortrag will diese Auseinandersetzung anhand ausgewählter Verfahren aus hegemonietheoretischer Perspektive beleuchten.

Sonja Buckel ist Politik- und Rechtswissenschaftlerin. Sie hat 2006 an der Goethe Universität Frankfurt a. M. promoviert und arbeitet seit 2009 in einem DFG-Projekt zur <link http: www.staatsprojekt-europa.eu>„Die Transnationalisierung des Staates im Prozess der Entstehung einer gemeinsamen Europäischen Migrationskontrollpolitik“. Im WS 2007/08 hat sie die Professur für „Law and Economics“ an der Universität Flensburg vertreten, im SoSe 2010 war sie Gastprofessorin für „Critical Governance Studies“ an der Universität Wien. Sonja Buckel ist ferner Mitherausgeberin der „Kritischen Justiz“ (seit 1/2009) und Fellow des Zentrums für Europäische Rechtspolitik, Bremen (ZERP). Jüngere Publikationen u.a.: Staatsprojekt Europa, in: Politische Vierteljahrsschrift, Heft 4/2011, 636-662; Das spanische Grenzregime. Outsourcing und Offshoring, in: Kritische Justiz, Heft 3/2011, 253-261; Gramsci Reconsidered: Hegemony in Global Law (mit Andreas Fischer-Lescano), Leiden Journal of International Law, 3/2009.

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