Seit dem EU-Beitritt Polens haben die ökonomischen und gesellschaftlichen Verflechtungen zwischen der polnischen Großstadt Szczecin und ihrem ländlichen deutschen Hinterland in Vorpommern sowie der Uckermark zugenommen. Diese Prozesse werden als Ausdruck einer grenzüberschreitenden Regionsbildung „von unten“ oder auch als eine Metropolisierung der Stadt interpretiert. Im Großraum Szczecin überlagern sich lokale, nationale sowie europäische Integrationsprozesse uns beeinflussen sich wechselseitig. Das Projekt TransBorder Szczecin will Wissen darüber schaffen, welche endogenen Prozesse dazu beitragen, bzw. es erschweren, dass sich eine progressive Governance in der Region etabliert.
Ziele des Projektes:
Erfassung grenzüberschreitender Prozesse in der Region Szczecin
Konzeptionelle Reflektionen zur Regionalisierung bzw. Metropolisierung „von unten“ in europäischen Grenzräumen
Vorschläge für die Ausgestaltung einer Regional Governance
Hybride Stadtentwicklung und Räume der Liminalität in Budapest
Deutscher Akademischer Austauschdienst
Im Mittelpunkt des Projektes steht die Erarbeitung und anschleißende Erprobung eines analytisch wie methodisch aktuellen Zugangs zu einer miltidimensionalen Analyse urbanen Wandels im postsozialistischen Kontext. Urbaner Wandel wird hierbei als langfristiger dynamischer Prozess interpretiert, der eine evolutionäre Charakteristik besitzt. Dabei können sowohl abrupte wei inkrementelle Veränderungen erfolgen, Entwicklungstendenzen können sich durchsetzen oder in eine Sackgasse führen. Urbander Wandel vollzieht sich dabei auf verschiedene Ebenen: ganz offensichtlich im Bereich der Stadtentwicklung, ebenso aber auch auf sozialer und ökonomischer Ebene. Im Rahmen des Projektes sollen diese verschiedenen Dimensionen urbanen Wandels exemplarisch anhand von zu identifizierenden Räumen der Liminalität in evolutionärer Perspektive jeweils erfasst und in ihren Beziehungen zueinander analysiert werden.
In der Evolutionary Economic Geography (EEG) erfolgte die programmatische Einführung organisationaler Routinen in die Wirtschaftsgeographie. Zwischen dem in der EEG verwendeten evolitionsökonomischen black box-Routineansatz und einer organisationstheoretisch-soziologisch inspirierten relationalen Wirtschaftsgeographie gibt es aber begrifflich-ontologische Spannungen. Daraus ergeben sich Herausforderungenfür die Integration organisationaler Routinen in die relationale Wirtschaftsgeographie. Im Forschungsprojekt wird die black box Routine in Anlehnung an das organisationstheoretisch-soziologische Routinekonzept von Feldman und Pentland geöffnet und am Beispiel von Wandel und Diffusion in eine relational-räumliche Perspektive integriert.