Sinologie

Dr. CAO Jin 曹晉

Wissenschaftliche Projektmitarbeiterin an der Abteilung für Sinologie, Universität Tübingen

Akademischer Werdegang

  • Seit 2018 Wissenschaftliche Projektmitarbeiterin, Universität Tübingen
  • 2016 Visiting Fellow am Institute for Humanities and Social Sciences (IHSS) der Peking-Universität
  • 2014-2017 Academic Director am European Centre for Chinese Studies (ECCS), Beijing
  • 2012 Dr. phil Sinologie an der Universität Tübingen
  • 2007 M.A. Ältere Chinesische Geschichte an der Peking University
  • 2004 B.A. Geschichte und Wirtschaftswissenschaft an der Peking University

Forschungsschwerpunkte
Die hauptsächlichen Forschungsinteressen von Cao Jin liegen in den Bereichen der chinesischen Wirtschafts-, Wissenschafts-, und Technikgeschichte. Nach Arbeiten über die Handhabung von neu entstehendem Schwemmland und den Kupfer-Salz-Austausch zwischen Yunnan und Guangdong im qingzeitlichen China während ihres B.A.- und M.A-Studiums, widmete sie sich in ihrer Dissertation dem Thema "Bergbau und Münzproduktion in der Provinz Sichuan vom 17.-19. Jahrhundert". Diese Studie fand im Rahmen der DFG-Forschergruppe Monies, Markets, and Finance in China and East Asia, 1600-1900 statt. Nach dem Abschluss ihrer Promotion befasste sich Cao Jin mit der Metrologie und Metrosophie der Songzeit, ehe sie nach der Wiederentdeckung des verschollen geglaubten Manuskriptes des Buches Kunyu gezhi, einer chinesischen Übertragung von Georg Agricolas De re Metallica und anderer westlicher Werke aus dem 17. Jahrhundert, mit dessen Untersuchung begann. Seit 2018 sind diese Arbeiten Teil des DFG-Projektes "Die Übertragung westlicher Naturwissenschaft, Technologie und Medizin ins China der späten Ming-Zeit: Konvergenzen und Divergenzen im Lichte des Kunyu gezhi 坤輿格致 (Untersuchungen des Erdinneren; 1640) und des Taixi shuifa 泰西水法 (Hydromethoden des Großen Westens; 1612)".

Wandmalerei „Verkauf von Fisch“ mit einer Laufgewichtswaage, Yuan-Dynastie (1324). Aus dem Guangsheng-Tempel 广胜寺 in Hongdong 洪洞, Shanxi. Ein älterer Fischer verkauft Fisch an einen Beamten, der mit einer Hand eine Waage mit drei frischen Fischen am Haken hält und mit der anderen ihr Laufgewicht bewegt.

Wichtige Publikationen
Neben ihrer Dissertation "Mining and Minting in Sichuan Province, Seventeenth to Nineteenth Centuries: Effects on the Regional Economy and Society" verfasste Cao Jin gemeinsam mit Hans Ulrich Vogel und Sabine Kink basierend auf einem spektakulären Kriminalfall ein in Kürze erscheinendes deutschsprachiges Lehrbuch zur Chinesischen Dokumentensprache der Qingzeit mit dem Titel Die Falschmünzerbande vom Alten Rabenhorst im Distrikt Tongzi, Guizhou (1794); Band 1: Die chinesische Dokumentensprache der Qing-Zeit (1644-1911) in Forschung und Lehre; Band 2: Chinesische Dokumente. Gemeinsam mit Ulrich Theobald ist sie Herausgeberin des Sammelbandes Southwest China in Regional and Global Perspectives (c. 1600 - 1911): Metals, Transport, Trade and Society (Leiden: Brill 2018). Weitere Veröffentlichungen in englischer und chinesischer Sprache beschäftigen sich schwerpunktmäßig mit der Geschichte der Münzherstellung in China, aber auch mit verschiedenen Fragen von historischer Metrologie und Metrosophie.

Bericht über Bergbau im Distrikt Mianning in Sichuan. «Mianning xianzhi» 冕寧縣志 (Regionalbeschreibung des Distrikts Mianning) von 1857, Holz-Blockdruck, Kap. 5, „Jianzhi zhi“ 建置志 (Aufzeichnung über Einrichtungen), „Changwu“ 廠務 (Bergbauangelegenheiten), S. 13.