Sonderforschungsbereich 1070 „RessourcenKulturen“
Der seit 2013 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte interdisziplinäre Sonderforschungsbereich 1070 „RessourcenKulturen“ geht der Frage nach, was Gesellschaften von der Frühgeschichte bis heute benötigen, um zu entstehen, sich zu erhalten und zu verändern. Die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen, wie unterschiedliche Gesellschaften Ressourcen definieren, bewerten, sich aneignen und nutzen. Zudem beschäftigen sie sich mit der Frage, wie etwas zu einer Ressource für gesellschaftliche Entwicklungen wird und welche sozialen Dynamiken der Bedarf und die Nutzung dieser Ressourcen auslöst.
Die Themen der verschiedenen Forschungsgruppen erstrecken sich über große Zeiträume und Distanzen: von der Raumerschließung durch Ressourcennutzung der Neandertaler und der prähistorischen Erzförderung auf der iberischen Halbinsel bis zur Vernichtung von Ressourcen durch die Wikinger und der Bedeutung materieller Ressourcen in religiösen Kontexten im modernen Indien. Zur Homepage des SFB-1070 geht es hier.
C 05: Inselökonomien – Eine vergleichende Studie von Insel-Gesellschaften im späten Mittelalter und in der Frühen Neuzeit
Projektleitung: Prof. Dr. Jörn Staecker, Prof. Dr. Renate Dürr
Mitarbeiter/innen: Laura Dierksmeier (Postdoc)
In einer vergleichenden Untersuchung zur spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Sozial- und Kulturgeschichte Skandinaviens und Spaniens, geht das Teilprojekt den Eigenheiten von Insel-Gesellschaften im Umgang mit Fremdheit und Diversität nach. Als Konsequenz aus der speziellen Topographie von Inseln waren deren Ökonomien schließlich weitaus stärker als kontinentale Gemeinwesen auf den Handel mit weit entfernten Partnern angewiesen. Der aus dieser Notwendigkeit entstandene Druck, praxistaugliche "Weltanschauungen" zu befördern, führte zu interessanten Prozessen selbst- und fremdreferentieller Kulturentwicklung bei den stark heterogenen Inselvölkern. Dementsprechend fragt das Teilprojekt nach den spezifischen Mechanismen der sozialen und kulturellen Inklusion und Exklusion in den untersuchten Inselgesellschaften, dem Ausgleich von Konflikt und Kooperation sowie dem Verhältnis von Durchmischung und Segregation verschiedener ethnischer und kultureller Gruppierungen vor Ort.