Dr. Martin Deuerlein, Akademischer Rat a. Z.
Martin Deuerlein ist seit April 2018 Akademischer Rat auf Zeit am Seminar für Zeitgeschichte.
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Sprechstunde
Bis auf Weiteres finden keine Sprechstunden statt. Bitte kontaktieren Sie mich per Email.
BAföG-Gutachten
Nach Voranmeldung im Rahmen der Sprechstunde. Bitte bringen Sie die entsprechenden Nachweise über den erfolgreichen Abschluss der Grundmodule 1‒4 bzw. des Latinums mit in die Sprechstunde.
Wissenschaftlicher Werdegang
Seit 2018
Akademischer Rat a. Z. am Seminar für Zeitgeschichte, Tübingen
2018
Visiting Scholar, Trinity College, University of Cambridge
2018
Verteidigung der Dissertation (Erstbetreuer Prof. Dr. Klaus Gestwa, Institut für Osteuropäische Geschichte und Landeskunde, Eberhard Karls Universität Tübingen).
Titel: „Das Zeitalter der Interdependenz ‒ Globalismus und internationale Politik in der Hochmoderne“
Seit 2016
Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Zeitgeschichte an der Universität Tübingen (Prof. Dr. Jan Eckel)
2016
Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Internationale Geschichte und historische Friedensforschung, Universität zu Köln (Prof. Dr. Jan Eckel)
2015 - 2016
Stipendiat am Leibniz-Institut für Europäische Geschichte, Mainz
2011 - 2015
Wissenschaftlicher Mitarbeiter am SFB 923 „Bedrohte Ordnungen“ der Eberhard Karls Universität Tübingen
2010
Magister Artium, Eberhard Karls Universität Tübingen
Magisterarbeit mit dem Titel „Threat and Opportunity: Die Krise der Supermächte-Détente in den späten 1970er Jahren“
2007 - 2010
Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes (Grundförderung)
2003 - 2010
Studium der Neueren und Neusten Geschichte (Schwerpunkt Zeitgeschichte) und Politikwissenschaft (Schwerpunkt Friedens- und Konfliktforschung) an der Eberhard Karls Universität Tübingen, Universidad de Sevilla und an der Yale University, New Haven
Forschung
Forschungsschwerpunkte
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Geschichte der internationalen Beziehungen, insbes. des Kalten Krieges
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Geschichte der Globalisierungstheorie und globalistischen Gegenwartsdiagnostik
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Geschichte der Sozialwissenschaften
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Die Sowjetunion in der Ära Brežnev
Laufendes Habilitationsprojekt
Strategien der Indigenität, 1837 bis 1982 (laufendes Habilitationsprojekt)
Das Habilitationsprojekt widmet sich mit der Geschichte und politischen Nutzbarmachung des Konzepts der „Indigenität“ von den 1830er Jahren bis in die 1980er Jahre. Es untersucht, wie die Vorstellung, dass sich aus langer Ansässigkeit besondere Bindungen einer Bevölkerungsgruppe zu Territorium und Natur ergeben, in Auseinandersetzung mit grundlegenden gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Wandlungsprozessen des 19. Jahrhunderts geprägt wurde. Während sich entsprechende Vorstellungen schon länger bei indigenen Gruppen beobachten lassen, erlangten sie als übergreifende Idee zunächst in Europa politische Bedeutung, bevor sie ab dem frühen 20. Jahrhundert und besonders ab den 1970er Jahren von kolonisierten Bevölkerungsgruppen aufgegriffen und gegen koloniale Projekte gewendet wurde. So konnten sie sich erfolgreich in eine europäisch geprägte Macht- und Wissensordnung einschreiben. Das Projekt konzentriert sich auf an zeitlichen Verdichtungsphasen angesetzte Fallstudien zur Irokesen-Konföderation sowie zu Akteuren aus Großbritannien und dem deutschsprachigen Raum, um die Entstehung und Entwicklung von Vorstellungen über Indigenität sowie deren strategischen Einsatz zur politischen Durchsetzung von Interessen zu historisieren. Es untersucht, wie in Selbst- und Fremdbeschreibungen mit dem Konzept der Indigenität die Welt geordnet wurde, welche Interessen dahinterstanden und welche juristischen und politischen Auswirkungen sich aus entsprechenden Annahmen ergaben. Ziel ist es, die analytische Trennung zwischen Europa und außereuropäischen Räumen, die aus dem Untersuchungszeitraum stammt, aufzubrechen. Dies bedeutet einerseits, die Geschichte, Perspektiven und Quellen kolonisierter Akteursgruppen ernster zu nehmen und andererseits Europa selbst analytisch zu „dezentrieren“. Auf diese Weise wird es möglich, die Konstruktion von Bevölkerungsgruppen, Raumkonzepten, Ördnungsvorstellungen und Zeitlichkeitsregimen zu historisieren und den bis heute fortwirkenden Ambivalenzen der Moderne nachzuspüren.
Abgeschlossene Projekte
Abgeschlossene Dissertation:
Das Zeitalter der Interdependenz. Globales Denken und internationale Politik in den langen 1970er Jahren.
Publikation im Wallstein-Verlag. Erstbetreuer: Prof. Dr. Klaus Gestwa
Das Projekt hat Diagnosen wachsender grenzüberschreitender Verbindungen und Verflechtungen untersucht, die in der „Hochmoderne“ vom letzten Drittel des 19. Jahrhunderts bis in die 1980er Jahre meist unter dem Schlagwort der „Interdependenz“ verhandelt wurden. Dabei konnte gezeigt werden, dass sich im Zuge der Etablierung der Sozialwissenschaften im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts ein spezifisch „hochmodernes“ Verständnis von Interdependenz herausgebildet hatte, das ihr Wachstum als Folge von sozialer Evolution, Ausdifferenzierung und Arbeitsteilung verstand. Erst in den 1960er Jahren brach dieses Verständnis auf, als eine erneute Zunahme entsprechender Verflechtungen besonders im ökonomischen Bereich sowie epistemologische Verschiebungen bisherige Gewissheiten in Frage stellten.
Der Interdependenz-Debatte war ihre optimistische Erwartungssicherheit verloren gegangen, während Ereignisse wie die „Ölkrise“ 1973 die politische Brisanz dieses Themas deutlich vor Augen führten. Es bildete sich nun erstmals eine spezifisch unter diesem Begriff geführte Debatte um die richtige „Politik der Interdependenz“ heraus, in der der Begriff von so gegensätzlichen Akteuren wie Henry Kissinger und von Vertretern der G-77 zur Legitimierung ihrer Positionen genutzt wurde.
Diese Gleichzeitigkeit von politischer Aktualität und dem Evidenzverlust bisherigen Orientierungswissens erklärt die Krisendiagnosen der 1970er Jahre, bis schließlich ab Anfang der 1990er Jahre mit dem Konzept der „Globalisierung“ für ca. zwei Jahrzehnte (vermeintliche) neue Gewissheiten etabliert wurden. Das Projekt leistet damit nicht nur einen Beitrag zur Historisierung globalistischer Gegenwartsdiagnostiken und entsprechender Begrifflichkeiten, sondern auch zu einer Wissens- und Ideengeschichte von Globalität.
Publikationen
Monographien
- Das Zeitalter der Interdependenz. Globales Denken und internationale Politik in den langen 1970er Jahren. Göttingen, 2020. Zur Verlagsseite
Herausgeberschaft (peer reviewed)
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Zusammen mit Boris Belge (Hrsg.): Goldenes Zeitalter der Stagnation? Perspektiven auf die sowjetische Ordnung der Brežnev-Ära. Tübingen 2014.
Aufsätze
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Inter-Dependenz: Nord-Süd-Beziehungen und die Auseinandersetzung um die Deutung der Welt, in: Fiebrig, Steffen/Dinkel, Jürgen/Reichherzer, Frank (Hrsg.): Nord/Süd. Perspektiven auf eine globale Konstellation, Berlin 2020, S. 21–44.
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Interdependenz, in: Reichherzer, Frank/Droit, Emmanuel/Hansen, Jan (Hrsg.): Den Kalten Krieg vermessen. Berlin 2018, S. 183–198.
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Der Kalte Krieg zwischen Ordnung und Bedrohung, in: SFB 923 (Hrsg.): Bedrohte Ordnungen. Konzepte, Materialien und Arrangements für den Geschichtsunterricht, Schwalbach am Taunus 2018, S. 210‒238.
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Die Sowjetunion in Afghanistan: Deutungen und Debatten, 1978-2013, in: Tanja Penter/Esther Meier (Hrsg.): Sovietnam? Die UdSSR in Afghanistan 1979-1989. Paderborn 2016.
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Zusammen mit Boris Belge: Einleitung: Ein Goldenes Zeitalter der Stagnation? Neue Perspektiven auf die Brežnev-Ära, in: Boris Belge/Martin Deuerlein (Hrsg.): Goldenes Zeitalter der Stagnation? Perspektiven auf die sowjetische Ordnung der Brežnev-Ära. Tübingen 2014.
Lehre
Wintersemester 2022/2023
Übung für Grundmodul 1:
Geschichte der "Völkischen Bewegung"
Freitag, 10 - 13 Uhr
Präsenzveranstaltung, Hegelbau, Raum 228
Beginn 28.10.2022
Wintersemester 2021/2022
Proseminar:
Urzeit - Die Erforschung der Menschheitsgeschichte im langen 19. Jahrhundert
Freitag, 10 - 13 Uhr (mit Tutorium)
Präsenzveranstaltung, Hegelbau, Raum 405
Beginn 29.10.2021
Die Anzahl der Teilnehmenden ist auf maximal 15 begrenzt
Übung:
Postkoloniale Theorie und Geschichtswissenschaft
Freitag, 14 - 16 Uhr
Onlineveranstaltung, via Zoom
Beginn 29.10.2021
Die Anzahl der Teilnehmenden ist auf maximal 15 begrenzt
Sommersemester 2021
Proseminar:
Eine internationale Geschichte der 1990er Jahre
Freitag, 8 - 11 Uhr (mit Tutorium)
Online- & Präsenzveranstaltung; sofern möglich HS 02 Neue Aula
Beginn 23.04.2021
Die Anzahl der Teilnehmenden ist auf maximal 10 begrenzt. Das Seminar findet im Wechsel online und in Präsenz statt, sofern es die Infektionslage zulässt. Gute Englischkenntnisse vorausgesetzt
Übung:
"#150JahreVaterland"? Neue Perspektiven auf das Deutsche Kaiserreich
Freitag, 14 - 16 Uhr
Online
Beginn 29.04.2021
Die Anzahl der Teilnehmenden ist auf maximal 15 begrenzt
Wintersemester 2020/2021
Proseminar:
"Nachkrieg": Deutschland 1945 bis 1949
Freitag, 8 - 10.30 Uhr (mit Tutorium)
Präsenzveranstaltung; Raum: tbd. (siehe ALMA)
Beginn: 06.11.2020
Die Anzahl der Teilnehmenden ist auf maximal 10 Personen begrenzt
Übung zum wissenschaftlichen Lesen:
Geschichte des Völkerrechts im 19. und 20. Jahrhundert
Freitag, 11 - 12 Uhr
Präsenzveranstaltung; Raum: tbd. (siehe ALMA)
Beginn: 06.11.2020
Die Anzahl der Teilnehmenden ist auf maximal 10 Personen begrenzt
Weitere Informationen zu den Lehrveranstaltungen erhalten Sie hier.
Sommersemester 2020
Lehrforschungsprojekt / Hauptseminar (mit Prof. Johannes Großmann):
Eine Kultur- und Wissensgeschichte der Dinosaurier
HS: Mittwoch, 13 - 16 Uhr; Lehrforschungsprojekt: Mittwoch, 16 - 18 Uhr
HS: Hegelbau, Raum 306; Lehrforschungsprojekt: tba.
Beginn: 21.04.2020
Proseminar:
Moderner Antikolonialismus bis 1947
Seminar: Mittwoch, 10 - 12 Uhr; Tutorium: Mittwoch, 9 - 10 Uhr
Keplerstraße 2, Raum 002
Beginn: 22.04.2020
Weitere Informationen zu den Lehrveranstaltungen erhalten Sie hier.
Wintersemester 2019/2020
Proseminar:
Geschichte der europäischen Integration bis 1992
Seminar: Mittwoch, 10 - 12 Uhr; Tutorium: Mittwoch, 12 - 13 Uhr
Hegelbau, Raum 201
Beginn: 16.10.2019
Übung:
Die Moderne im Bauhaus
Mittwoch, 14 - 16 Uhr
Hegelbau, Raum 228
Beginn: 16.10.2019
Exkursion zur Weißenhofsiedlung in Stuttgart am 17.01.2020
Sommersemester 2019
Proseminar:
Geschichte des deutschen Kolonialismus
Seminar: Mittwoch, 10 - 12 Uhr; Tutorium: Mittwoch, 12 - 13 Uhr
Hegelbau, Raum 201
Beginn: 17.04.2019
Übung:
Was ist (neue) Ideengeschichte?
Mittwoch, 16 - 18 Uhr
Hegelbau, Raum 505
Beginn: 17.04.2019
Wintersemester 2018/2019
Proseminar:
Die Weimarer Republik
Seminar: Mittwoch, 10 - 12 Uhr; Tutorium: Mittwoch, 12 - 13 Uhr
OSA Keplerstraße 2, Seminarraum 004
Beginn: 17.10.2018
Übung:
Eine Epoche als Argument. Mittelalter-Bilder im 19. und 20. Jahrhundert
Mittwoch, 14 - 16 Uhr
Hegelbau, Raum 306
Beginn: 17.10.2018