Christian Paul Hölzchen (geb. Stritzelberger)
Email: christian.hoelzchen@uni-tuebingen.de
Zimmer 219, Sprechstunde nach Vereinbarung
Telefon +49 7071 29 - 72042
Kurzbiographie
- Seit August 2016: Wiss. MA am Lehrstuhl ST II / Ethik
- 2016-2018: Zertifikatsstudium Recht-Ethik-Wirtschaft
- 2014-2016 Promotionsstipendium der Landesgraduiertenförderung Baden-Württemberg
- 2013-2014 Studienkollegiat am interdisziplinären Forum Scientiarum Tübingen
- 2005-2013 Studium der Ev. Theologie (Kirchliches Examen, Staatsexamen) und Anglistik (Staatsexamen) in Tübingen, Durham/UK und Rio de Janeiro
- 2003-2004 Freiwilliges Soziales Jahr in der Landesstelle des Evangelischen Jugendwerkes Baden-Württemberg
- 2003 Abitur in Ostfildern/Nellingen
Forschungsprojekte
- Dissertationsprojekt: "Menschliches Handeln. Die Grundlegung einer postmetaphysischen Ethik in der Anthropologie Helmuth Plessners" (revidiert)
- Teilnahme am Forschungsprojekt "THE ETHICAL CREATION OF NEW KINDS OF PERSONS; Coordinating Partner: Scottish Council on Human Bioethics (SCHB)"
Vorträge etc. (Auswahl)
- 11.7.2018: Podiumsdiskussion "Die Kirchen und die 'Neue Rechte'" (Moderation)
- 3.7.2018: "Foundations (and basic concepts) of Christian ethics", im Rahmen des Austauschprogramms mit dem Oman.
- 22.6.2018: "Cracks in reality. How evolutionary anthropology can explain the necessary interrelation of transcendence and immanence.", IARPT Jahreskonferenz Berlin.
- 12.10.2017: Die Genschere CRISPR/Cas9 und die bioethischen Folgen, KTA Schorndorf
- Juni 2016: "Ethische Erscheinung. Das Problem der Normativität des Verhaltens" (Forschungstagung der DGR am IUC in Dubrovnik)
- 3. Februar 2016: Podiumsdiskussion "Sterbehilfe" mit Prof. Dr. iur. Frank Saliger und Chefarzt Dr. med. Johannes-Martin Hahn, AV Igel Tübingen
- 25. November 2015: "Religion im säkularen Zeitalter: Zwischen anthropologischer Notwendigkeit und sozialer Unmöglichkeit? Ein philosophisch-anthropologischer Antwortvorschlag", im Rahmen des Masterkurses mit Prof. Dr. Charles Taylor
- 21. September 2015: „Medizin- und Bioethik im Horizont des Verständnisses von Menschenwürde“ (Einführungsvortrag zur Theologischen Fortbildung 2015)
- 26. Juni 2015: "'Ins Nichts gestellt' - Helmuth Plessners Philosophische Anthropologie und die Grenzen der Religion" (Forschungstagung der DGR am IUC in Dubrovnik)
Ämter und Funktionen
- Seit 2018 Mitglied der Studienkommission
- Seit 2017 Mitglied der Gleichstellungskommission der Fakultät
- Seit 2017 Mitglied im Fachprüfungsausschuss Bachelor of Education
- Seit 2016 Koordinationsaufgaben im Rahmen des Zertifikatsstudiums "Recht-Ethik-Wirtschaft"
- Seit 2016 Koordinationsaufgaben im Rahmen des Wirtschaftspraktikums für Studierende der Ev. Theologie
- 2015-2017 Stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Konvents der Doktorandinnen und Doktoranden der Ev.-theol. Fakultät der Universität Tübingen
- 2014-2018 Assistent des Theologischen Arbeitskreises Pfullingen e.V. (www.tap-theologie.de)
Forschungsinteressen
Naturwissenschaft und Theologie, Bioethik, Sozialethik, Philosophische und theologische Anthropologie, Religionsphilosophie, Grundlagen der Ethik, Immanuel Kant, Martin Luther
Lehrveranstaltungen
WiSe 18/19
Einführung in das Studium der Evangelischen Theologie
- Die Veranstaltung begleitet die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in ihrem ersten Semester. Sie will in mehrfacher Hinsicht Orientierung bieten: Die einzelnen theologischen Disziplinen werden vorgestellt und in ihrem Zusammenhang für die Einheit der Theologie bedacht. Wichtige, für das weitere Studium grundlegende Arbeitstechniken werden eingeführt und ausprobiert. Darüber hinaus gibt es die Gelegenheit, konkrete studientechnische und organisatorische Fragen zu besprechen.
- Die Einführungsveranstaltung findet an 7 Einzelsitzungen, Fr. 14-16 Uhr (19.10.; 26.10.; 9.11.; 16.11.; 23.11.; 30.11.; 7.12.) statt. Zudem beinhaltet sie ein obligatorisches Seminarwochenende vom 14.-15.12.2018, das zugleich den Abschluss der Lehrveranstaltung bilden wird. Dieses findet voraussichtlich in der Tagungsstätte Haus Bittenhalde, Meßstetten statt (Eigenkostenbeitrag pro Person liegt bei ca. 25 Euro).
Luther und Kant.Texte und Perspektiven zu Reformation und Aufklärung (Proseminar)
- Martin Luther und Immanuel Kant sind wohl die einflussreichsten Figuren der deutschen Geistesgeschichte, und beide haben eine bis heute ungebrochene Wirkung. Während Luther die Grundlinien des evangelischen Glaubens in bis heute gültiger Weise entfaltete, so führte Kant eine Ethik der Vernunft und ein Kriterium der Menschenwürde aus, das ebenfalls bis heute als Fundament ethischer und rechtlich-politischer Diskurse nachwirkt. Aber trifft es zu, Kant als den „Philosophen des Protestantismus” zu etikettieren?
- Das Proseminar geht der Frage nach, indem grundlegende Texte Luthers und Kants erarbeitet werden. So soll ein Profil beider Denker entstehen, das ein Urteil über das bis heute relevante Verhältnis der Rechtfertigungslehre Luthers und der Vernunftethik Kants erlaubt.
- Bei Interesse können Sie vorbereitend (freiwillig) folgende Texte studieren:
- F. Paulsen: Kant der Philosoph des Protestantismus, in: Kant-Studien 4, 1-3, S. 1-31 (https://doi.org/10.1515/kant.1900.4.1-3.1)
- A. Raffelt: Kant als Philosoph des Protestantismus – oder des Katholizismus?, in: N. Fischer, Kant und der Katholizismus, Freiburg 2005, S. 139-159 (https://freidok.uni-freiburg.de/data/8617)
- W. Huber: Untsterblichkeit und Würde. Kant zu Ehren, Vortrag am 200. Todestag Immanuel Kants, dem 12. Februar 2004, in St. Michaelis zu Hamburg auf Einladung der Patriotischen Gesellschaft von 1765 und der ZEIT-Stiftung. (https://www.ekd.de/030216_huber_kant.html)
SoSe 18
Einführung in die Systematische Theologie: Evangelische Ethik (Proseminar)
- Das Proseminar führt in die Evangelische Ethik ein und vermittelt Kenntnisse der Grundthemen, Anliegen und Herausforderungen. Die Ethik wird in der systematischen Theologie verortet und zu Grundfragen des Glaubens in Beziehung gesetzt. Das systematisch-theologische Denken wird dabei eingeübt.
- Dem Workload entsprechend besteht die Textgrundlage aus ausgewählten Texten und aus der „Evangelischen Sozialethik” von Ulrich Körtner. Da rechtlich keine Bereitstellung des gesamten Buches möglich ist, legt sich die Anschaffung des (günstigen) Buches nahe.
WiSe 17/18
Ethische Menschenbilder: Zur normativen Dimension der Anthropologie jenseits von "Speziesismus", "Rassismus" und "Sexismus" (Übung, EPG I)
- Die heutige Ethik hält Konzepte wie Menschenrechte und Menschenwürde für zentral und nutzt sie in verschiedenen, z. B. politisch-ethischen oder medizinethischen Debatten. Allerdings steht immer mehr zur Debatte, ob der „Mensch“ als ethisches Konzept überhaupt haltbar ist. Am bekanntesten ist der Vorwurf des „Speziesismus“, also der grundlosen ethischen Benachteiligung von (anderen) Tieren. Aber auch Anfragen, ob die Anthropologie nicht auf rassistischen oder sexistischen Fundamenten steht, lassen sich begründen. Die Lehrveranstaltung geht der ethischen Bedeutung unseres Menschenbildes nach, um sich diesen Herausforderungen zu stellen. Denn klar ist: Unser Menschenbild hat immer ethische Auswirkungen.
Arbeit - Beruf - Berufung? Wirtschaft und Arbeitswelt aus evangelischer Perspektive (Übung, IntegrM2)
- Einführung und Diskussion auf dem Boden eigener Erfahrungen (ggf. im Wirtschaftspraktikum).
SoSe 2017
SoSe17
Einführung in die Ethik: Ethik und Pluralismus – Gegner oder Geschwister? (Proseminar, EPG I)
Mo 14. c.t.; wöchentlich; Beginn 26.4.2017
- Das Proseminar ist eine Einführung in die Ethik im Gegenwartshorizont. Dazu gehört, dass Varianten der Begründung der Ethik besprochen werden, wie sie heute relevant sind. Dazu gehört aber auch, den Horizont der Ethik heute – nämlich den sozialen, religiösen und global-kulturellen Pluralismus – bei der Beurteilung von Werten usw. zu beachten. (Dass es hier schnell zum „clash” kommen kann, zeigte sich zuletzt etwa in der Frage eines Beschneidungsverbotes oder der Gültigkeit von Ehen mit minderjährigen Flüchtlingen.) Eine eigene Sicherheit im ethischen Argumentieren und der eigenen Position (sei sie „hyperliberal”, „erzkonservativ” oder irgendwo dazwischen) ist besonders in Bildungs- und Gemeindekontexten heute noch viel weniger verzichtbar als früher.
Der Schwerpunkt der Veranstaltung liegt auf der Einführung in die Ethik, d. h. auf einer ethischen Diskursfähigkeit mit solidem Grundwissen. Als Ausblick werden jedoch Herausforderungen und auch aktuelle Grenzen ethischer Entscheidungen besprochen, die dann in spezialisierten Veranstaltungen (EPG 2 / Ethicum) weiterverfolgt werden können.
WiSe 16/17
Menschliche Würde - medizinethische und bioethische Probleme im Horizont der Leiblichkeit
- Die Übung nimmt das Verständnis der Menschenwürde im ethischen Horizont zum Ausgang und widmet sich gegenwärtigen medizin- und bioethischen Problemfragen. Dabei werden sowohl die Stärken, wie auch die Aporien der klassischen Würdedefinition im Bezug zur modernen Medizin und Technik des Humanen erarbeitet. Theologische und Philosophische Ansätze zum Verständnis des Menschen als leibliches Wesen werden als Lösungshorizont untersucht, auf die Bedingungen ihrer ethischen Anwendbarkeit befragt und in der Folge gegenwärtige Konzepte leiblicher Autonomie zu Problemfeldern wie z.B. Patientenselbstbestimmung in der Medizinethik ins Verhältnis gesetzt. So lassen sich angesichts aktueller Problemfelder neue Lösungswege umreißen, die für die Zukunft der Medizin- und Bioethik von Bedeutung sind.
Arbeit - Beruf - Berufung? Theologische und ethische Perspektiven auf die gegenwärtige Arbeitswelt (Auswertungsseminar zum Wirtschaftspraktikum für Theologiestudierende)
Wiss. Veröffentlichungen
2018
- „Die Utopie der Gewaltlosigkeit“. Helmuth Plessners „Grenzen der Gemeinschaft“ – ein übersehener Klassiker der theologischen Friedensethik? in: Elisabeth Gräb-Schmidt / Julian Zeyher-Quattländer, Friedensethik und Theologie. Systematische Erschließung eines Fachgebiets aus der Perspektive von Philosophie und christlicher Theologie Friedensethik, Baden-Baden 2018, 215-234. (http://www.nomos-shop.de/30523)
- Rezension zu Klaas Huizing: "Scham und Ehre". Eine theologische Ethik sowie Diskussionsbeitrag Scham und Kritik. Zum Vorschlag einer emotionsbasierten Ethik, beide in ZEE 2/2018. (https://doi.org/10.14315/zee-2018-0207 / https://doi.org/10.14315/zee-2018-0211)
2017
- In guter Gesellschaft? Ortsbestimmung zur gesellschaftskritischen Aufgabe der Ethik. (Ethik und Gesellschaft 2/2017: Kritik in Ethik und Gesellschaft). Download über: https://dx.doi.org/10.18156/eug-eug-2-2017-art-3