Institut für Medienwissenschaft

Lotte Reiniger – Tanz der Schatten

 

Dokumentarfilm BRD 2012, 60 Min.

Regie: Susanne Marschall, Rada Bieberstein, Kurt Schneider

Der deutsche Filmkünstlerin Lotte Reiniger ist einer der ersten abendfüllenden Animationsfilme der Filmgeschichte zu verdanken. 1926 zauberte die Virtuosin des Scherenschnitts die ABENTEUER DES PRINZEN ACHMED auf die Stummfilmleinwand und erfand eine neue Spielart des Kunstfilms zwischen Jugendstilästhetik, Expressionismus und Zaubermärchen. Während ihr Mann Carl Koch die Multiplankamera und den Tricktisch perfektionierte, entwickelte Lotte Reiniger Figur um Figur und inszenierte deren Bewegungen mit äußerster Geduld.

Die sechzigminütige Dokumentation LOTTE REINIGER – TANZ DER SCHATTEN zeigt die Aktualität Reinigers, die weltweit bis heute inspirierend auf die Kunst junger Animationsfilmer wirkt. Filmkünstler wie Michel Ocelot und Hannes Rall kommentieren die Wirkung des Werks, das durch die Animationen Ben Hibons bis in die magische Welt Harry Potters reicht. Der Film blendet von den Lebenserfahrungen der Künstlerin auf ihr Werk und enthält neu aufgefundenes Material, das Lotte Reiniger bei der Arbeit an ihren letzten Filmen in Kanada zeigt.

Der Film ist am Lehrstuhl für Film- und Fernsehwissenschaft des Instituts für Medienwissenschaft der Eberhard Karls Universität in Tübingen entstanden. Unterstützt durch ein professionelles Filmteam und in Zusammenarbeit mit dem Stadtmuseum Tübingen arbeiteten Lehrende und Master-Studierende gemeinsam an dem ambitionierten Projekt der filmischen Wiederentdeckung einer bedeutenden Filmkünstlerin.

Seine Premiere feierte der Dokumentarfilm beim Internationale Trickfilm-Festival Stuttgart (ITFS), einem der weltweit größten und wichtigsten Festivals für den Animationsfilm und lief auf dem dem World Festival of Animated Film in Bulgarien. Der Film wurde darüber hinaus während der Berlinale 2013 im Rahmen der Retrospektive der Deutschen Kinemathek: "The Weimar Touch. The International Influence of Weimar Cinema after 1933" gezeigt und fand viel Anerkennung auf der 25. Jahresversammlung der Society for Animation Studies (SAS) in Los Angeles, Kalifornien.

Ausstellung und Filmreihe im Filmmuseum Landeshauptstadt Düsseldorf (14. Mai 2016–8. Januar 2017)