AEyeCoL

Erweitertes Verständnis des Blickverhaltens bei kollaborativem Lernen

Unser Ziel

Mithilfe mobiler Eye-Tracking-Technologien und maschineller Lernverfahren hat das Forschungsprojekt zum Ziel, das Verständnis zur Rolle von Blickkontakt beim kollaborativen Lernen ("collaborative learning", abgekürzt CL) zu verbessern. Durch die Analyse von Blickinteraktionen sollen soziale und kognitive Prozesse einer effektiven Zusammenarbeit erforscht werden.

Die Herausforderung

Kollaboratives Lernen gehört zum Alltag in Schulen und Universitäten. Ein Aspekt davon ist bislang nur wenig erforscht: die Rolle des Blickkontakts. Wenn wir gemeinsam lernen, sucht unser Blick den der anderen. Wozu initiieren wir Blickkontakt? Wie beeinflusst diese Interaktion unser Lernen? 

Das Projekt möchte explorativ mit zwei unterschiedlichen Stichproben aus der Schule und der Universität arbeiten, um praktische Erkenntnisse für die Bildung zur Rolle von Blickkontakt beim Lernen in Gruppen zu entwickeln. 

Unsere Fragen
  • Was sind die wichtigsten Blickindikatoren?
  • Wie können Computer-Vision-Methoden eingesetzt werden, um Blickindikatoren aus Eye-Tracking-Daten automatisiert zu erkennen und dadurch die manuelle Annotation zu ersetzen?
  • Können Gruppeninteraktionen und Teamdynamiken automatisch mithilfe von maschinellem Lernen auf Basis von Blickindikatoren bewertet werden?
  • Können die für die Hochschulbildung entwickelten Methoden und Werkzeuge an schulische Lernumgebungen angepasst und dort angewendet werden?
  • Wie beeinflussen die Qualität der CL-Aufgaben und das Unterrichtsdesign die CL-Blickindikatoren und die Gruppendynamik?

Hintergrund

Kollaboratives Lernen

Der PISA-Bericht 2022 hob kollaboratives Lernen (CL) als eine der Schlüsselkomponenten effektiver Lernstrategien für nachhaltiges lebenslanges Lernen hervor. CL ist ein aktiver Lernprozess, bei dem Einzelpersonen zusammenarbeiten, um Probleme anzugehen, ein gemeinsames Verständnis aufzubauen, und auf diese Weise gemeinsam Wissen zu konstruieren. CL ist eine weit verbreitete Unterrichtsform in Schulen und Hochschulen.

Die Rolle des Blicks beim kollaborativen Lernen

In CL-Umgebungen dient der Blick als entscheidender nonverbaler Hinweis, der Einblicke in die Koordination, das gegenseitige Verständnis und das Engagement der Teilnehmer gibt und somit ein wertvoller Indikator für die Beurteilung der zwischenmenschlichen Dynamik und der kognitiven Übereinstimmung ist. In sozialen Interaktionen dient der Blick als entscheidender Indikator, der die Richtung der Aufmerksamkeit signalisiert und Informationen über affektive und mentale Zustände vermittelt. Der am häufigsten verwendete Blickindikator für die Zusammenarbeit die gemeinsame visuelle Aufmerksamkeit (JVA). Untersuchungen zeigen, dass ein höheres Maß dieses Indikators positiv mit der Qualität der Zusammenarbeit zusammenhängt.

Zeitlicher Ablauf

01.08.2025
Projektstart
01.08.2028
Abschlussbericht

Projektbeteiligte

Dieses Projekt ist gefördert durch Drittmittel der Deutschen Forschungsgemeinschaft.