Open-Access-Policy der Universität Tübingen
Die Eberhard Karls Universität Tübingen sieht sich im Rahmen ihrer gesellschaftlichen Verantwortung verpflichtet, den freien und ungehinderten Zugang zu den Forschungsergebnissen ihrer Wissenschaftler/innen für alle Menschen zu gewährleisten.
Damit will sie dazu beitragen, dass die für Bildung und Wissenschaft aufgewendeten Steuermittel größtmöglichen Nutzen für Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft erzielen, und die Sichtbarkeit der wissenschaftlichen Forschung an der Universität weltweit erhöht wird. Deshalb unterstützt sie im Einklang mit zahlreichen nationalen und internationalen Forschungseinrichtungen und Wissenschaftsorganisationen das Publizieren im Open Access.
Open Access bezeichnet unterschiedliche Modelle und Aktivitäten, die gemeinsam das Ziel verfolgen, wissenschaftliche Erkenntnisse weltweit für Nutzer kostenfrei online zugänglich zu machen. Uneingeschränkter Zugang zu wissenschaftlichen Informationen ist Voraussetzung für herausragende Leistungen in der Forschung und einer innovativen Verwertung der Ergebnisse. Die Sichtbarkeit und die Zitierhäufigkeit von Publikationen werden durch freie Zugänglichkeit erhöht, wissenschaftliche Kooperationen werden gefördert.
Die Universität Tübingen empfiehlt daher Wissenschaftlern, ihre Ergebnisse digital und entsprechend den Grundsätzen von Open Access zu veröffentlichen. Für bereits publizierte Arbeiten sollte die Möglichkeit zur Zweitveröffentlichung („grüner Weg“) wahrgenommen werden. Mit ihrem institutionellen Repository stellt die Universität Tübingen ihren Mitgliedern eine Open-Access-Infrastruktur zur Verfügung, die den etablierten Standards für langfristige Zugänglichkeit zu den Publikationen sowie für den Austausch von Metadaten mit nationalen und internationalen Servern entspricht.
Autoren sollten bei der Vertragsgestaltung darauf achten, dass sie ggf. zusätzlich zur Publikation in einer kommerziellen Zeitschrift auch das Recht zu einer parallelen oder zeitversetzten Open-Access-Veröffentlichung haben.
Die Universität Tübingen regt ihre Mitglieder dazu an, aktiv an der Evaluierung von Open-Access-Veröffentlichungen sowie der Gründung von Open-Access-Zeitschriften mitzuwirken, die durch peer-review-Verfahren den Standards wissenschaftlicher Qualitätssicherung entsprechen. Sie tritt weiterhin für die Anerkennung von Open-Access-Veröffentlichungen bei der Beurteilung wissenschaftlicher Leistungen ein.
Die Förderung von Open Access impliziert finanzielle und rechtliche Aspekte. Die Universität Tübingen unterstützt die Weiterentwicklung der bestehenden rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen, um die Voraussetzungen für freien Zugang zu wissenschaftlichen Erkenntnissen zu schaffen.
Ab 2013 wird die Universität Tübingen im Rahmen ihrer Möglichkeiten versuchen, die Publikation in anerkannten Open-Access-Organen („goldener Weg“) auch finanziell zu unterstützen, um die Transformation von subskriptions-finanzierten Veröffentlichungen zu Open Access zu fördern.
Diese Policy wurde vom Senat der Eberhard Karls Universität in der Sitzung vom 21. Februar 2013 verabschiedet.