Individuelle Variation und Plastizität im Kommunikationsverhalten von Schimpansen
Dieses Projekt untersucht das Ausmaß individueller Variation und Plastizität im kommunikativen Verhalten von Schimpansen (Pan troglodytes), die in drei verschiedenen Forschungsumgebungen leben, sowie die Auswirkungen sozio-ökologischer Faktoren auf dieses Verhalten. Ein multimodaler Ansatz (d.h. Konzentration auf Gesten, Vokalisationen und Gesichtsausdrücke als Ganzes) wird zusammen mit einem aus der Verhaltensökologie abgeleiteten Rahmen für Verhaltensreaktionsnormen (BRN) einen Einblick in das Ausmaß der kommunikativen Plastizität bei einem unserer nächsten lebenden Verwandten geben, indem Variationen auf der Ebene des Individuums, der Gruppe und der Forschungsumgebung voneinander getrennt werden. Die Daten werden von den wild-lebenden Schimpansen der Kanyawara Gemeinschaft (Kibale Nationalpark, Uganda), den halbwilden Schimpansen des Chimfunshi Wildlife Waisenhauses (Sambia) und den in Gefangenschaft lebenden Schimpansen des Leipziger Zoos und des Leintalzoos Schwaigern (Deutschland) gesammelt.
Diese Forschung ist Teil des Promotionsprojektes von Angele Lombrey, finanziert durch ein Freigeist-Stipendium (VW-Stiftung) an Dr. Marlen Fröhlich, und wird in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Katie Slocombe und Dr. Claudia Wilke von der University of York durchgeführt.