Internationales Zentrum für Ethik in den Wissenschaften (IZEW)

Holger Furtmayr

Dissertationsprojekt

Biopatente - wirtschaftsethische und moralische Aspekte der Patentierbarkeit von Lebendigem

Forschung im Bereich der Biotechnik ist immer schon von ökonomischen Erwägungen durchdrungen. Dies drückt sich aus in dem Wettlauf um Biopatente, um sich so im Falle (wahrscheinlich) ökonomisch verwertbarer Ergebnisse durch Eigentumsrechte möglichst frühzeitig die Möglichkeit zu exklusiver Vermarktung zu sichern. Doch inwieweit läßt sich Eigentum an Lebendigem überhaupt moralisch rechtfertigen? Was passiert, wenn gen-veränderte Organismen sich selbständig ausbreiten und so eventuell auch Eigentum potentiell explosionsartig verbreitet wird? Wie werden dadurch Freiheitsbereiche einzelner Individuen oder von Gruppen verändert? Wenn mit Hilfe eines patentierten Verfahrens in die Gene eines Menschen eingegriffen wird, was bedeutet dies dann für das Selbstverständnis dieses Menschen?

Das Ziel dieses Dissertationsprojektes ist es, aufzuzeigen, in welchen Bereichen sich Biopatente moralisch rechtfertigen lassen - und in welchen nicht. Gleichzeitig soll über die Patentierbarkeit ein wirksamer Hebel gefunden werden, durch den moralischen Erwägungen faktische Wirkungskraft verliehen werden kann.

Zur Person

Holger Furtmayr studierte bis zum Mai 2004 Philosophie, neuere deutsche Literaturwissenschaft und Volkswirtschaftslehre in Würzburg. Die Hauptinteressensgebiete liegen im Feld der Ethik, der Wirtschaftstheorien und angewandter Politik. Von Oktober 2004 bis September 2007 war er Stipendiat im Graduiertenkolleg. Seit 2008 ist er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der Universität Erlangen-Nürnberg.

Kontakt

Institut für Geschichte und Ethik der Medizin
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Glückstr. 10
91054 Erlangen


Tel: 09131 / 85-26431
E-Mail: holger.furtmayr[at]gmx.net
http://www.igem.med.uni-erlangen.de/mitarbeiterinnen/holger-furtmayr.shtml