Juristische Fakultät

migsst - Migration und Sicherheit in der Stadt

Seit dem 01. November 2018 förderte das Bundesministerium für Bildung und Forschung auf Basis des Programms "Forschung für die zivile Sicherheit" der Bundesregierung im Rahmen der Bekanntmachung „Zivile Sicherheit – Fragen der Migration“ das Verbundprojekt "migsst - Migration und Sicherheit in der Stadt". Das Projekt wurde am 30. November 2021 erfolgreich abgeschlossen.

Neu: migsst Präventionsimpulse!

Die Impulse für kommunale Kriminalprävention
sind nun zum Download verfügbar.

Sie entstanden auf Basis qualitativer und quantitativer Methodenzugänge und beinhalten neben Hinweisen zu den Herausforderungen in migrantisch geprägten Quartieren zahlreiche Vorschläge für Präventionsmaßnahmen in verschiedenen Handlungsfeldern.

Die Präventionsimpulse können Sie
hier herunterladen

Ziele und Forschungsschwerpunkte von migsst

Die Aufnahme und Integration einer großen Zahl von Migranten und Geflüchteten stellt Städte und Gemeinden vor große Herausforderungen. Diese betreffen nicht nur die Bereiche Arbeit, Wohnung oder Bildung, sondern auch die Sicherheit. So wird die Separierung ethnischer Gruppen in einzelnen städtischen Quartieren, d. h. die sogenannte ethnische Segregation, als ein Risikofaktor eingestuft, der das Risiko für die Bewohnerinnen und Bewohner erhöht, Täter oder Opfer einer Straftat zu werden.

Das Projekt migsst wird diese Annahme durch einen umfassenden und interdisziplinären Forschungsansatz überprüfen. Aus verschiedenen fachwissenschaftlichen Blickrichtungen wird untersucht, ob dem so ist und welche Risikofaktoren und Potentiale identifizierbar sind und mit welchen Mitteln diese beeinflusst werden können. Durch Befragungen, Interviews und statistischen Auswertungen werden Daten zu Migration, Integration und auch Segregation erhoben und zusammen mit Lagebildern zur Kriminalität sowie stadt- und quartierspezifischen Daten analysiert. Eine ethische Begleitforschung und rechtswissenschaftliche Studien ergänzen die sozialwissenschaftlichen empirischen Arbeiten.

Auf Basis der erhaltenen Erkenntnisse werden neue Ansätze für die Kriminalprävention entwickelt. Darüber hinaus wird ein Planungs- und Entscheidungsmodell für die intervenierende Polizeiarbeit erstellt und ein Anforderungskatalog für Kommunikations- und kooperative Handlungsstrategien in durch Migration geprägten Quartieren erarbeitet. Gleichzeitig werden die rechtlichen Rahmenbedingungen und Gestaltungsmöglichkeiten für die polizeilichen und präventiven Maßnahmen aufgezeigt.

Die Stiftungsprofessur für Kriminalprävention und Risikomanagement an der Eberhard Karls Universität Tübingen, Prof. Dr. Rita Haverkamp, untersucht mit Hell- und Dunkelfeldstudien Aspekte der Kriminalität von Zugewanderten und entwickelt kriminalpräventive Ansätze.

Das auf drei Jahre angelegte Projekt wird mit insgesamt 1,9 Mio. Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Programms Forschung für die zivile Sicherheit zur Bekanntmachung „Zivile Sicherheit – Fragen der Migration“ gefördert. Es wird koordiniert von Prof. Dr. Bernhard Frevel von der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW.

Projektteam und Partner

Forschungsverbund:

Prof. Dr. Regina Ammicht Quinn , Universität Tübingen

Kaan Atanisev, Universität Tübingen

Dr. Anne Burkhardt, Universität Tübingen

Prof. Dr. Rita Haverkamp, Universität Tübingen

PD Dr. Jessica Heesen, Universität Tübingen

Fynn Kunkel, Universität Tübingen

Dr. Karoline Reinhardt, Universität Tübingen

Dorthe Flothmann, Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW

Prof. Dr. Bernhard Frevel, Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW

Christiane Howe, Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW

Prof. Dr. Christoph Gusy, Universität Bielefeld

Marcus Kutscher, Universität Bielefeld

Dijana Djerkovic, Deutsche Hochschule der Polizei Münster

Prof. Dr. Stefan Jarolimek, Deutsche Hochschule der Polizei Münster

Fabian Schönegge, Deutsche Hochschule der Polizei Münster

Thomas Dierschke, Westfälische Wilhelms-Universität Münster
 

Assoziierte Partner:

Landespräventionsrat Niedersachsen

DPT-Institut für angewandte Präventionsforschung

Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit

Landeskriminalamt Niedersachsen

Deutsche Hochschule der Polizei

Mehr Informationen zum Sicherheits­forschungs­programm des BMBF finden Sie unter: