Frauenfeindlichkeit mit System. Zur Logik der Misogynie in doch-nicht-post-patriarchalen Zeiten

Ethik und Gesellschaft Nr. 2 2020

Misogynie,also Frauenfeindlichkeit, fällt vor allem dann auf, wenn sie im Modus der Gewalt oder Repression, wenn sie als Diskriminierung oder als Zurückweisung auftritt. Jedoch »passiert« Misogynie auch im Modus der Anerkennung und Wertschätzung, wenn Frauen durch Freundlichkeiten und durch »Frauenverstehen« genötigt werden, Männern das zu geben, was ihnen nach ihrer Meinung zusteht.

Auch solche Formen der »frauenfreundlichen« Frauenfeindlichkeit hat Kate Manne in ihrem »ameliorativen« Konzept von Misogynie erfasst. Ihr Konzept soll Frauen ermöglichen, sich über die Misogynie zu verständigen, von der sie systemisch betroffen sind, und diese politisch zu bearbeiten, – und dies eben auch dann, wenn sie von »Frauenverstehern« kommt. In »Down girl« (Org.: 2018, dt.: 2019) schlägt sie vor, Misogynie nicht als Einstellung oder Haltung von Menschen, typischerweise von Männern, zu begreifen, sondern als eine für patriarchale Gesellschaften konstitutive soziale Struktur. Misogynie ist – folgen wir ihrem Vorschlag – das strukturelle »Exekutivorgan« einer patriarchalen Gesellschaft; es sind also all die Praktiken, Haltungen und Institutionen, die dafür sorgen, dass die patriarchale Herrschaft sowie die patriarchale Ökonomie des Gebens und Nehmens bei den Frauen durchgesetzt wird. Misogynie dient dazu, Frauen an ihren Platz zu bringen und zu halten, bei ihnen all die Dienstleistungen und essentiellen Güter durchzusetzen, auf die Männer Anspruch erheben; sie dient dazu, »ungebührliche Frauen« zurückzuweisen, und sorgt dafür, dass sich Frauen kein Vorbild an solch »ungebührlichen Frauen« nehmen.

Misogynie ist als eine soziale Struktur funktional auf eine patriarchale Gesellschaft bezogen – und diese hat sich in jüngerer Zeit deutlich verändert. So ist etwa die Legitimation patriarchaler Herrschaft (Kate Manne spricht vom »Sexismus«.) zusammengebrochen – und dies selbst in der Katholischen Kirche. Die Geschlechterrollen haben sich in Richtung von Gleichheit verändert. Selbst die Zweigeschlechtlichkeit dieser Geschlechterrollen erodiert. Die rechtlichen und institutionellen Grundlagen der Geschlechterrollen sind deutlich in Richtung von Gleichstellung verändert worden. Doch gerade in dieser Situation wird Misogynie stärker manifest – und funktional wichtiger: Die Durchsetzung der patriarchalen Herrschaft und der asymmetrischen Ökonomie bedarf umso mehr der frauenfeindlichen Exekution, wenn die kulturellen oder die rechtlichen Grundlagen der patriarchalen Herrschaft und der patriarchalen Ökonomie erodieren und deren Legitimität nicht mehr hergestellt werden kann. Zumindest vermutet dies Kate Manne in »Down girl«.

Mit Beiträgen von Andrea Geier, Judith Hahn, Manuela Wannenmacher, Hildegrund Keul, Katharina Zimmermann, Maren Behrensen.

Zur Ausgabe.


Einführung in die Sozialenzyklika »Fratelli tutti«

Am 3. Oktober 2020 hat Papst Franziskus eine neue, seine zweite Sozialenzyklika veröffentlicht: "Fratelli tutti" (dt. "für alle Brüder"). Die größte aller möglichen Peinlichkeiten wurde im Text vermieden: Nach dem einleitenden Zitat »Fratelli tutti« wird konsequent von Brüdern und Schwestern, von Frauen und Männer gesprochen – und Brüderlichkeit mehr oder weniger konsequent mit Geschwisterlichkeit übersetzt. Papst Franziskus bietet über hundert Seiten hinweg eine Vision einer geschwisterlichen Welt. In einer Vorlesung führt - über drei Videos hinweg - Prof. Matthias Möhring-Hesse in die Enzyklika ein und bietet ein eher kritisches Urteil.

1. Video: Thema, Anspruch und Vorgehensweise von »Fratelli tutti«

2. Video: Übersicht über die Kapitel von »Fratelli tutti«

3. Video: Systematische Überlegungen zu Politik, Nächstenliebe und Geschwisterlichkeit


"Haus am Maiberg" - Ein wichtiger Ort für Politische Bildung aus christlich sozialer Verantwortung soll geschlossen werden

Das Bistum Mainz hat beschlossen, ihre "Akademie für politische und soziale Bildung" in Heppenheim, das "Haus am Maiberg", Ende 2022 schließen zu wollen.

In einem Brief an den Bischof von Mainz, Prof. Dr. Peter Kohlgraf, bittet Prof. Matthias Möhring-Hesse, diese Entscheidung noch einmal zu überdenken. Das "Haus am Maiberg" sei ein wichtiger und kaum zu ersetzender Ort der "Politischen Bildung" aus christlich-sozialer Verantwortung - und habe diese Bedeutung weit über das Bistum Mainz hinaus. Den vollständigen Brief finden Sie hier.

Bereits vor einigen Monaten hatte die Österreichische Bischofskonferenz eine "Relaunch" ihrer "Katholischen Sozialakademie" (ksoe) angekündigt. Auch sie begründet dies mit "ausschließlich finanziellen" Gründen und schließt "politische Gründe" aus, richtet aber ihre Reformziele ausdrücklich gegen die gegenwärtigen Beschäftigte der Sozialakademie.

In einer Stellungnahme an die Bischofskonferenz fordern WissenschaftlerInnen unterschiedlicher Disziplinen, darunter auch FachvertreterInnen der christlichen Sozialethik, "den bisherigen inhaltlichen und personellen Kurs der ksoe [...] zu vertiefen und zu erweitern und in diesem Sinn für eine solide Finanzierung zu sorgen." Die Stellungnahme finden Sie hier.

Außerdem finden Sie hier einen Appell aus der Christlichen Sozialethik und den Sozialwissenschaften: Das 'Haus am Maiberg' nicht schließen!


Kritik der Identitätspolitik

Ethik und Gesellschaft Nr. 1 2020

Weltweit hat man es mit einer Renaissance von Identitätspolitiken gesellschaftlicher Mehrheiten zu tun, diesmal unter rechtspopulistischem Vorzeichen. Die Identitätspolitik von rechts zeigt Wirkung – auch in den deutschsprachigen Ländern. Sie nimmt politische Debatten ein und bestimmt Themen sowie Stimmungen. Darüber gerinnt sie in die kulturelle, in einigen Ländern sogar in die soziale Ordnung. Rechtspopulistische Identitätspolitik erwirkt so Stück für Stück die sortierte und exkludierende Gesellschaft, von der sie spricht. Für das Christentum, auch für die christlichen Kirchen ist diese Form der Identitätspolitik eine Versuchung, sich gesellschaftlich wieder bedeutsam und für die identitär formierte Mehrheit unverzichtbar zu machen.

Vor diesem Hintergrund nimmt sich die aktuelle Ausgabe der Online-Zeitschrift "Ethik und Gesellschaft" die Kritik der rechten Identitätspolitik und der darin projektierten Gesellschaftsordnung vor. Gefragt wird aber auch nach den anderen Formen von Identitätspolitik, in denen es um die Anerkennung gesellschaftlich diskriminierter Gruppen geht. Lassen sich deren emanzipatorische Potenziale bestätigen; oder sind sie politisch ähnlich destruktiv, wie das für die Identitätspolitik von rechts behauptet wird? Gefragt wird auch nach der theologischen Sozialethik selbst, ob und wie sie sich der Kollektivierung von Identitäten und der sortierenden Ordnung von Gesellschaften widersetzt.

Mit Beiträgen von Sebastian Pittl, Annette Langner-Pitschmann, Anna Maria Riedl, Gert Pickel, Heinrich Wilhelm Schäfer, Oliver Hidalgo, Christoph Baumgartner, Wolfgang Palaver, Hermann-Josef Große Kracht, Michelle Becka, Walter Lesch und Matthias Möhring-Hesse.


Den Staat in die Pflicht nehmen. Staatliche Gewährleistung der öffentlichen Infrastruktur

Im Rahmen des durch das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung geförderten Forschungsprojektes Gemeinwohlrelevante öffentliche Güter. Die politische Organisation von Infrastrukturaufgaben im Gewährleistungsstaat haben Hans-Jürgen Bieling und Matthias Möhring-Hesse einen eher einführenden Artikel zum Thema öffentlicher Güter und deren staatlichen Gewährleistung für die Zeitschrift POLITKUM veröffentlicht:

Bieling, Hans-Jürgen/Möhring-Hesse, Matthias (2020): Den Staat in die Pflicht nehmen. Staatliche Gewährleistung der öffentlichen Infrastruktur, in: Politikum, Jg. 6, Nr. 3, S. 10–17.

Der Artikel steht mit Erlaubnis des Wochenschau-Verlages hier als Download zur Verfügung.


Soziale Arbeit im Kapitalismus

Gesellschaftstheoretische Verortungen – Professionspolitische Positionen – Politische Herausforderungen

 

Möhring-Hesse, Matthias (2020): Der Geist weht, wo er soll. Die kulturelle Modernisierung der Freien Wohlfahrtspflege im »neuen Geist des Kapitalismus«, in: Otto, Hans-Uwe (Hg.): Soziale Arbeit im Kapitalismus. Gesellschaftstheoretische Verortungen – Professionspolitische Positionen – Politische Herausforderungen (Edition Soziale ArbeitBd. ), Weinheim: Beltz Juventa, S. 344–365.

 

In jüngster Zeit lässt sich beobachten, dass Grundsatzfragen des Zusammenhangs von kapitalistischer Produktionsweise und Sozialer Arbeit wieder an Interesse gewinnen. Auch die Selbstverständlichkeit, mit der das Soziale als die den Kapitalismus eingrenzende Gestalt behandelt wurde, wird infrage gestellt. Der Band stößt eine grundsätzliche Auseinandersetzung und Diskussion über das Verhältnis von Sozialer Arbeit und Kapitalismus an. Das Anliegen ist weniger der Entwurf einer weiteren (gesellschaftskritisch inspirierten) Kapitalismustheorie, sondern die Akzentuierung und Analyse der Wirkmechanismen der kapitalistischen Produktionsweise für die berufliche Praxis der Sozialen Arbeit und ihre Begründung.

Nähere Informationen auf der Verlagsseite.

 


Globales Gemeinwohl

Sozialwissenschaftliche und sozialethische Analysen

Neu erschienen:
Globales Gemeinwohl
Sozialwissenschaftliche und sozialethische Analysen

HerausgeberInnen: Marianne Heimbach-Steins, Matthias Möhring-Hesse, Sebastian Kistler und Walter Lesch

„Gemeinwohl“ (Common Good) galt über lange Zeit als eine Schlüsselkategorie christlicher Sozialethik. Diese Selbstverständlichkeit ist einem selbstkritischen Sozialkatholizismus sowohl in der Theorie als auch im politisch-ethischen Praxisbezug abhandengekommen. Ist der Appell an die Gemeinwohlverpflichtung mehr als ein diffuses und hilfloses Postulat? Lässt sich, zumal unter den Bedingungen globaler Verflechtungen und Abhängigkeiten, mit dieser Kategorie sozial-ethische Relevanz erzeugen? Wie verhält sich die Vorstellung einer sozialen Ganzheit zu der Pluralität von Vorstellungen des guten Lebens und zu der Vielheit von Interessen? Was legitimiert und welche Akteure tragen eine soziale Ordnung? Wie verhält sich eine Theorie des Gemeinwohls zu Theorien öffentlicher Güter (Commons) – angesichts internationaler Herausforderungen wie Migration, Klimapolitik, Welthandel oder Finanzmarktregulierung? Die Beiträge des Bandes gehen zurück auf die Jahrestagung 2019 der „Arbeitsgemeinschaft Christliche Sozialethik“, die der Frage nach dem „globalen Gemeinwohl“ gewidmet war.

 

Mit Beiträgen von Mariano Delgado, Marianne Heimbach-Steins, Brigitta Herrmann, Sebastian Kistler, Gerhard Kruip, Walter Lesch, Christof Mandry, Matthias Möhring-Hesse, Jochen Ostheimer, Michael Reder, Kurt Remele, Christian Spieß, Berthold Vogel, Markus Vogt, Katja Winkler.

Verlagsankündigung
Bericht über die Jahrestagung 2019 von Andreas Fisch in JCSW 2019
 


Sozialethik als Kritik

Der erste Band der Reihe "Ethik und Gesellschaft" ist erschienen:

Kritisiert wird gegenwärtig viel – und auch Kritik wird kritisiert. In dieser Situation sucht dieser Sammelband auszuweisen, wie in einer christlichen Sozialethik Kritik betrieben wird: Sie zielt auf die Kritik der Unvernunft der die Menschen bestimmenden, zugleich von Menschen geschaffenen Ordnungen der Gesellschaft– und dies im Interesse an vernünftigeren Ordnungen ihres Zusammenlebens. Gesellschaftskritik als Vollzug praktischer Rationalität gibt es freilich nicht ohne Herrschaftskritik und nicht ohne Kritik von Ausschluss und Subalternität. Ausdrücklich wird in diesem Band der neutrale Vollzug »der Vernunft« ausgeschlossen; stattdessen wird die in der eigenen Gesellschaftskritik vollzogene praktische Rationalität normativ grundiert.

Mit Beiträgen von Michelle Becka, Bernhard Emunds, Johannes Eurich,
Gisela Kubon-Gilke, Torsten Meireis, Matthias Möhring-Hesse

Informationen zum Buch.
Einleitung.
Informationen zu der Reihe "Ethik und Gesellschaft".


Unsere Zukunft – nicht ohne die alten Menschen. Appell unterschreiben

Dieser Appell entstand aus einer  Sorge der Gemeinschaft Sant’Egidio über die Zukunft unserer  Gesellschaften, die sich in diesen Tagen in der durch das Coronavirus  verursachten Krise zeigte. Er ist in verschiedene Sprachen übersetzt und  wird von heute an auf internationaler Ebene veröffentlicht (mit den  Namen der Unterzeichner am Ende des Textes). Der Appell richtet sich an alle, Bürger wie Institutionen, und fordert eine entschiedene  Veränderung in der Mentalität, die zu neuen Initiativen bezüglich der  älteren Bevölkerung im Bereich der Gesellschaft und des Gesundheitswesens führen soll.
 
Unsere Zukunft – nicht ohne die alten Menschen Appell zur Humanisierung unserer Gesellschaften. Nein zu einem selektiven Gesundheitswesen

In der Covid-19-Pandemie sind die alten Menschen in vielen europäischen Ländern wie auch anderswo in Gefahr. Die dramatischen Zahlen der Toten in Heimen lassen uns schaudern.

Es wird viel zu überdenken geben, was die öffentlichen  Gesundheitssysteme betrifft und die notwendigen Praktiken, um alle zu  erreichen und wirksam zu behandeln. Wir sind jedoch besonders besorgt über die traurigen Geschichten des Hinsterbens alter Menschen in  Heimen. Dies alles wäre nicht geschehen, wenn nicht die Idee um sich  greifen würde, dass es möglich sei, ihr Leben zugunsten anderer zu  opfern. Papst Franziskus bezeichnet dies als Wegwerfkultur, die den  alten Menschen das Recht nimmt, als Menschen betrachtet zu werden, und  sie als Nummer ansieht, und in bestimmten Fällen nicht einmal das.

In vielen Ländern taucht im Zusammenhang mit der Behandlungsbedürftigkeit ein gefährliches Modell auf, das sich für ein  selektives Gesundheitswesen ausspricht, in dem das Leben von alten  Menschen als zweitrangig betrachtet wird. Ihre größere  Verletzlichkeit, das fortgeschrittene Alter und die möglicherweise vorliegenden weiteren bei ihnen bestehenden Erkrankungen sollen danach  eine Form der Auswahl zugunsten der Jüngeren und Gesünderen rechtfertigen.

Ein solches Ergebnis hinzunehmen ist menschlich und rechtlich inakzeptabel.  Die demokratische und humanitäre Ethik sind darauf gegründet, keinen Unterschied zwischen Menschen zu machen, auch nicht aufgrund des Alters.  Diese Prinzipien finden sich in einer religiösen Sicht des Lebens, aber  auch in den Menschenrechten und im ärztlichen Ethos. Hier darf man sich  keinesfalls auf irgendeinen Notstand berufen, nach dem Abweichungen von  diesen Prinzipien gerechtfertigt wären oder zur Regel gemacht würden.  Die These, dass eine kürzere Lebenserwartung rechtlich einen geringeren  Wert eines Lebens zur Folge hätte, ist aus juristischer Perspektive eine  Barbarei. Dass dies von außen (seitens des Staates oder des  Gesundheitswesens) ohne Beachtung des Willens einer Person auferlegt  wird, bedeutet eine weitere nicht akzeptable Beschneidung der Rechte des  Individuums.

Der wichtige Gedanke, dass die Generation der alten Menschen ein Kapital darstellt, findet sich weiterhin in allen Kulturen.  Zu akzeptieren, dass ihr ein anderer Wert zukäme, zerreißt das soziale  Netz der Solidarität zwischen den Generationen und spaltet die gesamte Gesellschaft. Wir dürfen die Generation nicht sterben lassen, die gegen  die Diktaturen gekämpft, sich um den Wiederaufbau nach dem Krieg gemüht  und Europa aufgebaut hat. Den vorzeitigen Tod der alten Menschen auf dem  Hintergrund einer utilitaristischen Mentalität zu akzeptieren erzeugt  eine Hypothek für die Zukunft, spaltet die Gesellschaft in Altersgruppen  und führt das gefährliche Prinzip der Ungleichheit der Alten ein.

Wir glauben, dass es notwendig ist, nachdrücklich die Prinzipien  der Gleichbehandlung und des universalen Rechts auf Behandlung  einzufordern, als Errungenschaften der letzten Jahrhunderte. Alle notwendigen Energien müssen investiert werden, um die größte Zahl  an Leben zu retten und den Zugang zur Behandlung für alle zu ermöglichen. Der Wert des Lebens muss gleich für alle bleiben. Wer das  zerbrechliche und schwache Leben der Älteren abwertet, bereitet eine Entwertung jeden Lebens den Weg.

Mit diesem Appell drücken wir unseren Schmerz und  unsere große Sorge über die zu vielen Todesfälle bei alten Menschen in  diesen Monaten aus und wünschen uns eine moralische Revolte, damit bei  der Behandlung alter Menschen ein Richtungswechsel erfolgt und damit vor  allem die besonders Verletzlichen nie als eine Last oder, schlimmer  noch, als unnütz betrachtet werden.

  APPELL UNTERSCHREIBEN

 

Erstunterzeichner:

Andrea Riccardi, Historiker, Gründer der Gemeinschaft Sant’Egidio
Romano Prodi, ehemaliger italienischer Ministerpräsident und ehemaliger Präsident der Europäischen Kommission
Jürgen Habermas, Philosoph, Deutschland
Jeffrey D. Sachs, Direktor des UN Sustainable Development Solutions Network
Aleksandra Dulkiewicz, Bürgermeisterin von Danzig, Polen
Simonetta Agnello Hornby, Schriftstellerin, Vereinigtes Königreich
Manuel Castells, Professor für Soziologie an der University of California Berkeley, Spanien
Irina Bokova, ehemalige Generaldirektorin der UNESCO, Mitglied des Hohen Komitees der menschlichen Brüderlichkeit, Bulgarien
Mark Eyskens, ehemaliger belgischer Premierminister
Hans Gert Pöttering, ehemaliger Präsident des Europäischen Parlaments, Deutschland
Felipe González Márquez, ehemaliger spanischer Ministerpräsident
Marie De Hennezel, Psychologin, Frankreich
Jean-Pierre Denis, Chefredakteur der Wochenzeitung La Vie, Frankreich
Kardinal Matteo Zuppi, Erzbischof von Bologna, Italien
Adam Michnik, Essayist, Chefredakteur der Gazeta Wyborcza, Polen
Michel Wieviorka, Soziologe, Präsident der Fondation Maison des Sciences de l'Homme in Paris, Frankreich
Giuseppe De Rita, Soziologe, Gründer von CENSIS, Italien
Stefania Giannini, Beigeordnete Generaldirektorin für Bildung der UNESCO
Maria Antónia Palla, Journalistin, Portugal
Navi Pillay, Richterin, Präsidentin des ICDP, Südafrika
Annette Schavan, ehemalige Bundesministerin  für Bildung und Forschung, Deutschland