Mikrobiologische Arbeiten werden unter sterilen Bedingungen in unserem eigenen S1-Sicherheitslabor durchgeführt. Die Kultivierungen werden auf Agarplatten, in Flüssigkulturen und 20 L Fermentern durchgeführt. Für unsere Arbeiten verwenden wir hauptsächlich Bakterien der Gattung Streptomyces, jedoch arbeiten wir auch über Kooperationen mit anderen Bakteriengattungen wie den Pseudomonaden und den Staphylokokken. Dabei werden verschiedene Kultivierungstechniken angewendet, um neue Sekundärmetabolite generieren und identifizieren zu können.
Als Untersuchungsmethoden kommen in unserem Arbeitskreis sowohl das biologische als das chemische Screening zum Einsatz, wobei sowohl biologisch aktive, als auch inaktive Substanzen identifiziert werden. Durch Zufütterungsexperimente mit stabilen Isotopen können die daraus entstandenen Sekundärmetabolite identifiziert werden. Basierend auf diesen Experimenten können dann Struktur-Aktivitäts-Zusammenhänge abgeleitet und neue Derivate synthetisiert werden.
Für die Derivatisierung der neu entdeckten Naturstoffe werden unterschiedliche Techniken der Synthesechemie wie beispielsweise die Schlenktechnik angewendet. Je nach Substanz und Wirkungsmechanismus werden die chemischen Derivatisierungen anhand biologischer Wirksamkeiten entwickelt.