Institut für Soziologie

Soziale Ungleichheit im Bildungserfolg: Der Einfluss regionaler sozio-ökonomischer Umwelten

Social inequality in educational attainment: the impact of regional socio-economic environments

 

Teilprojekt im DFG Schwerpunktprogramm 1646

Projektleiter:
Prof. Dr. Steffen Hillmert

Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen:
Dr. Andreas Hartung
Dr. Katarina Weßling

Studentische Hilfskraft:
Nora Bechler

Der Erwerb von Bildungsabschlüssen ist das Ergebnis eines komplexen Prozesses, der die Herausbildung von Bildungsaspirationen, die Entwicklung von Kompetenzen sowie Bildungsentscheidungen umfasst. Die soziologische Übergangsforschung hat gezeigt, dass Bildungserfolg als Ergeb­nis einer Abfolge von aufeinanderfolgenden Bildungsentscheidungen zu verstehen ist und dass die Relevanz der Umwelten, in denen diese Entscheidungen jeweils getroffen wird, zwischen den Bildungs­stufen erheblich variiert. Individuen sind dabei eingebunden in verschiedene soziale Kon­texte, wie die Familie, Schulklassen oder Schulen, die alle einen Einfluss auf den Bildungserfolg ausüben. Allerdings zeigen sich Bildungsunterschiede zwischen Individuen auch dann, wenn her­kunfts- oder schulspezifische Bedingungen vergleichbar sind. Diese Bildungsdisparitäten können auf unterschiedliche regionale Umwelten zurückgeführt werden, beispielsweise auf Nach­bar­schaften und lokale Arbeitsmarktbedingungen. Der Fokus des vorliegenden Projekts liegt auf diesen sozio-ökonomischen Umwelten und deren Bedeutung für Bildungsaspirationen, Kom­petenzen und Bildungsentscheidungen. Die Lebensverlaufsforschung geht zudem davon aus, dass diese Umwelten je nach Bildungs­etappe einen unterschiedlichen Einfluss auf den Prozess des Bildungserwerbs haben. Ausge­hend von theoretischen Modellen individueller Bildungsentscheidungen werden in diesem Projekt Kontext­effekte auf den Bildungserfolg im Rahmen der individuellen Bildungskarriere analysiert. Wir verwen­den NEPS-Daten unterschiedlicher Kohorten. Diese werden angereichert mit Kontext­daten aus zusätzlichen Quellen. Wir erwarten, auf dieser Grundlage ein tieferes Verständnis der den Formationen von Bildungsaspirationen, Kompetenzen und Bildungsentschei­dungen zugrunde liegenden Mechanismen zu gewinnen.

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