Projektleiterinnen: Prof. Dr. Lejla Demiri (ZITh), Dr. Amina Nawaz (ZITh), Prof. Dr. Sohaira Siddiqui (Georgetown University Qatar)
Das Projekt „Exploring the Feminine within Islam” (Jan.-Dez. 2019) setzte sich zum Ziel, den Diskurs um Islam und Gender, der bisher zumeist im Bereich der Soziologie und Anthropologie geführt wird, um Stimmen muslimischer Theologinnen zu bereichern. Um theologische Konzepte zur „Weiblichkeit im Islam“ zu bearbeiten, wurde die Grundlage für ein internationales Netzwerk gelegt. Das Netzwerk soll Wissenschaftlerinnen verschiedener Herkunftsländer, Diskursräume und Altersgruppen zusammenbringen und so neue Perspektiven in den wissenschaftlichen Diskurs einbringen. Diese Multiperspektivität prägte auch die drei Veranstaltungen, die im Rahmen des Projekts 2019 abgehalten wurden: Im Juli fand ein dreitägiger Workshop statt, an dem lokale und internationale Student*innen teilnahmen. Thematisch setzen sich die Teilnehmer*innen mit Religion, Gender, sowie einzelnen Fallstudien auseinander. Die Einheiten wurden von einer Gastdozentin sowie Dozent*innen verschiedener Fakultäten aus Tübingen unterrichtet. Die Teilnehmer*innen äußerten, dass der Workshop für sie eine einzigartige Lernerfahrung gewesen sei. Im September folgte eine Delegationsreise an die Georgetown University Qatar, bei der die Delegation sich mit religiösem Leben in Katar und dortigen Herausforderungen und Diskursen zum Thema Gender und Weiblichkeit beschäftigte. Im Dezember schließlich kulminierten die Aktivitäten in einem Runden Tisch, zu dem internationale Spitzenforscherinnen nach Tübingen eingeladen wurde, um mit Wissenschaftlerinnen unterschiedlicher Disziplinen in Tübingen zu „Weiblichkeit im Islam“ zu diskutieren und zukünftige Kooperationen vorzubereiten. Zu allen drei Veranstaltungen gehörte ein interreligiöser Teil mit christlichen und jüdischen Wissenschaftlerinnen, um die Gesprächsrunde zu erweitern und voneinander zu lernen. Insgesamt trugen die Aktivitäten im Jahr 2019 dazu bei, das Netzwerk zu konzipieren und zentrale Fragestellungen für die Beschäftigung mit „Weiblichkeit im Islam“ in globaler Perspektive zu formulieren. Wir danken dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) für seine Förderung im Rahmen des Programms „Hochschuldialog mit der islamischen Welt“.