Werner Reichardt Centrum für Integrative Neurowissenschaften (CIN)

CIN Dialogues

Aspects of human behaviour are now being successfully traced back, with ever-greater frequency, to neuronal processes. This raises major challenges for the social sciences and humanities – disciplines in which such issues have been addressed in the past – but it also provides a unique opportunity for interdisciplinary research. With the "CIN Dialogues at the Interface of the Neurosciences and the Arts and Humanities", the Werner Reichardt Centre for Integrative Neuroscience and the Forum Scientiarum are taking an importantstep in this direction. While exploring the boundaries between disciplines, unexpected perspectives are being opened up, providing new ways of posing old questions and of finding answers to them collectively.

At the University of Tübingen, internationally renowned neuroscience research meets a strong tradition in the humanities and social sciences. Thus, there can be no better place for interdisciplinary dialogue and collaboration across disciplinary boundaries.

The CIN Dialogues seek to open up the exchange between neuroscience, the social sciences and humanities beyond the purely academic sphere by inviting the general public to participate.

The CIN-Dialogues are organised in collaboration with the focus-group "Neuroscience and Society" of the College of fellows.

CIN Dialogues: Past Events

CIN Dialogue 2024: Mirroring Society in Neuroscience - Podiumsdiskussion mit Prof. Vittorio Gallese und Prof. Andreas Heinz

"Mirroring Society in Neuroscience"

Podiumsdiskussion mit Prof. Vittorio Gallese und Prof. Andreas Heinz

9. Juli 2024, 19 Uhr
Audimax, Neue Aula

(Geschwister-Scholl-Platz, Tübingen)

 

Unter dem Titel "Mirroring Society in Neuroscience" organisiert das College of Fellows am 9. Juli eine interdisziplinäre Podiumsdiskussion zwischen Vittorio Gallese und Andreas Heinz, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Charité Berlin, in welcher sie ihre jeweiligen fachlichen Perspektiven zu folgenden Fragen einbringen:

Wo ist mein Verstand? Welchen Einfluss hat das Paradigma der embodied cognition (der ‚verkörperten‘ Kognition), die ihn nicht (allein) im Kopf lokalisiert, auf das Verständnis menschlicher Entwicklung und sozialer Interaktionen? Wie spiegeln neurowissenschaftliche Paradigmen oder auch pathologisierende psychiatrische Diagnosen gesellschaftliche Überzeugungen wider?

In diesem interdisziplinären Podiumsgespräch erörtern mit Prof. Vittorio Gallese und Prof. Andreas Heinz zwei Forschende, die angemessen komplexe Fragen an Gehirnfunktionen wie an psychische Gesundheit und Krankheit zu stellen suchen, aus unterschiedlichen Perspektiven die Spiegelungsverhältnisse von Gesellschaft und Neurowissenschaften. Denn die Funktionsweisen des Gehirns sind nicht zu beschreiben, wenn dessen kontinuierliche Wechselwirkungen mit dem Körper und dem sozialen Umfeld außer Acht gelassen werden. Auch medizinische und psychiatrische Diagnosen stehen immer im Kontext gesellschaftlicher Diskurse etwa über psychische Krankheit oder Gesundheit.

Gallese und Heinz werden jeweils einen kurzen Impuls-Vortrag halten und im Anschluss eine moderierte Diskussion führen; beide sind nicht nur führende Fachvertreter ihrer jeweiligen Disziplinen, sondern auch versierte Verfechter des interdisziplinären Dialogs. 
Die Diskussion moderieren PD Dr. Niels Weidtmann (College of Fellows) und Prof. Andreas Bartels (Neurowissenschaften/ Werner Reichardt Centre for Integrative Neuroscience).

Podiumsdiskussion und Moderation in englischer Sprache.

 

Über Vittorio Gallese und Andreas Heinz:

Prof. Dr. Vittorio Gallese, seit 2006 Professor für Psychobiologie an der Università degli Studi di Parma, gilt als einer der weltweit führenden Experten im Bereich der sozialen Neurowissenschaften. Er war Professor für experimentelle Ästhetik an der University of London (2016-2018), Einstein Visiting Fellow an der Berlin School of Mind and Brain (2016-2020), KOSMOS Fellow an der Humboldt Universität Berlin (2013-2014) und Visiting Professor an der University of California, Berkeley, USA (2002). Im Sommersemester 2024 ist er als Humboldt-Forschungspreisträger an der 
Universität Tübingen zu Gast.
Gallese ist Experte für Neurophysiologie, kognitive Neurowissenschaften, soziale Neurowissenschaften und Philosophie des Geistes und einer der Entdecker der Spiegelneuronen. In seiner Forschung sucht er die funktionelle Organisation der Gehirnmechanismen zu ergründen, die der sozialen Kognition zugrunde liegen, wie etwa Empathie und Sympathie, Sprache und ästhetische Erfahrung. In seine interdisziplinäre Arbeit fließen Erkenntnisse und Ansätze sowohl aus Philosophie als auch aus Psychologie und Neurowissenschaften ein. 

 

Prof. Dr. med. Dr. phil. Andreas Heinz, seit 2002 Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Charité Berlin, studierte Medizin, Philosophie und Anthropologie. Er habilitierte sich 1998 für das Fach Psychiatrie und Psychotherapie und promovierte 2013 über den Begriff der psychischen Gesundheit. Seit 2012 ist er stellvertretender Vorsitzender der Organisation Aktion für Psychisch Kranke. 2010-2014 war er Präsident der Deutschen Gesellschaft für Biologische Psychiatrie (DGBP). 2008-2011 war er Sprecher der Konferenz der Universitätslehrstühle für Psychiatrie in Deutschland. Seit 2009 ist er Mitglied im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde. 
Er forscht u. a. zu Neurourbanistik, den Auswirkungen von Migration und sozialer Exklusion auf die psychische Gesundheit, den Folgen von Armut im sozialen Nachbarschaftskontext und den Auswirkungen städtischer Risikofaktoren auf die Manifestation psychotischer und Suchterkrankungen. Heinz ist Befürworter eines personenzentrierten Ansatzes und offener Stationen in der Psychiatrie. 2011 wurde er auf den Leibnitz-Lehrstuhl des Leibnitz-Instituts für Neurobiologie in Magdeburg gewählt, in Anerkennung herausragender Forschung in den Neurowissenschaften.

CIN Dialogue 2022: Love in Culture and the Brain - Ein interdisziplinäres Gespräch

CIN Dialogues führen interdisziplinäres Gespräch an der Schnittstelle von Neurowissenschaft und Soziologie

Was bedeuten Liebe und Partnerschaft heute und wie haben sie sich in Zeiten des Internet-Datings verändert? Das Konzept der romantischen „Liebe“ ist Thema der CIN Dialogues, zu denen das Werner Reichardt Centrum für Integrative Neurowissenschaften und das College of Fellows einladen. Die Soziologin Eva Illouz von der Universität Jersualem und der Neurowissenschaftler Larry Young von der Emory Universität in Atlanta, USA diskutieren über das Konzept der romantischen „Liebe“ aus ihrer jeweiligen Fachperspektive:

Am Donnerstag, 7. Juli um 19:15 Uhr im Audimax (Neue Aula, Geschwister Scholl Platz). Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen. Es ist keine Anmeldung nötig, es gilt Maskenpflicht.

Das Konzept der „Liebe“ und romantische Beziehungen sind nicht nur Gegenstand psychologischer und soziologischer, sondern auch neurowissenschaftlicher Forschung. Die Neurowissenschaften erforschen neurobiologische und genetische Grundlagen der Liebe und der Mechanismen, auf denen unser Sozialverhalten beruht. Neurowissenschaftlerinnen und Neurowissenschaftler behaupten sogar, die neurologische Fundierung der Liebe sei eines der Phänomene, die am besten verstanden sind. Aus beiden Perspektiven, der Soziologie und der Neurowissenschaft, können wir also aktuelle Antworten auf die Frage erwarten, wie eine angemessen komplexe Beschreibung des Konzepts „Liebe“ aussehen kann.

Wie also hat sich das Konzept der Liebe verändert – insbesondere durch Dating-Plattformen als zentralem Ort für die Anbahnung romantischer Kontakte? Gibt es einen kulturellen Einfluss auf die Liebe selbst, oder nur auf die Art und Weise, wie wir sie suchen und zeigen? Und können NeurowissenschaftlerInnen und SoziologInnen voneinander lernen, wonach sie suchen sollten, wenn sie erforschen, was Liebe heute bedeutet? Dies sind einige der Fragen, die Eva Illouz und Larry Young diskutieren werden. Das Gespräch moderiert Wissenschaftsjournalistin Alison Abbott (Nature).

Im Vorfeld des CIN Dialogs findet um 16 Uhr die feierliche Eröffnung des Cognitive Science Centers (CSC) Tübingen mit dem Vortrag „Natural concepts in humans and in machines: A design perspective“ des renommierten Kognitionswissenschaftlers Professor Peter Gärdenfors (Lund Universität) statt.

 

Eva Illouz ist Professorin für Soziologie an der Hebräischen Universität Jerusalem und Directrice d'études an der École des hautes études en sciences sociales (EHESS) in Paris. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Soziologie der Kultur, der Geschlechter, des Kapitalismus sowie die Geschichte und Soziologie der Emotionen. In ihrer Arbeit untersucht sie u.a., wie die öffentliche Kultur und der Kapitalismus das Gefühlsleben prägen, die Kommerzialisierung der Romantik sowie die Bedeutung von Freiheit, Wahlmöglichkeiten und Individualismus in der modernen Welt. Die Zeit wählte sie zu einer der 12 Intellektuellen, die das Denken der Zukunft prägen werden.

Larry Young ist Direktor des Center for Translational Social Neuroscience (CTSN) und des Silvio O. Conte Center for Oxytocin and Social Cognition an der Emory University. Youngs Forschung befasst sich mit den genetischen, zellulären und neurobiologischen Mechanismen, welche Beziehungen zugrunde liegen und das Sozialverhalten regulieren. Er hat die zentrale Rolle der Neuropeptide Oxytocin und Vasopressin bei der neuronalen Verarbeitung sozialer Signale identifiziert und erforscht Verbindungen zur Grundlage von Sucht. Dieses Verständnis nutzt sein Labor um Medikamente zur Behandlung psychiatrischer Störungen zu finden.

Alison Abbott promovierte in Pharmakologie an der Universität von Leeds. Sie war Redakteurin von Trends in Pharmacological Sciences, und von 2014 bis 2018 Vorsitzende des FENS-Kommunikationsausschusses. Für ihre Arbeit hat sie zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter den Euroscience Science Writers Award (2009), den Medical Journalists Association Award (2015) und den ABSW Science Journalist of the Year Award (2018).

CIN Dialogue 2018: A Right to Get High? – Drug Policy Between Aspirations and Realities

An Interdisciplinary Discussion Moderated by Gábor Paál

November 12, 2018: 19:15-20:45

In early 2017, the German parliament legalised the prescription of cannabis for medicinal purposes. Legalisation for purely recreational use, however, remains a hotly contested topic, and our society remains far removed from a consensus on drug policy, especially if that would mean cannabis being handled more liberally. While parts of our society uphold the ideal of a drug-free life, the supporters of legalisation plead a ‘right to get high’.

This background makes clear why the debate on drugs is so much laden with appeals to emotion and fundamental values. Scientists are likewise found on both sides of the discussion. While most scientists would not disagree that most drugs range, generally speaking, from problematic to harmful, they disagree on the right way to curtail their use. Jurists often argue that a prohibition by criminal law alone misses the legislative’s goal of protecting public health. Instead of stigmatising substance use through general laws, they advocate a limited lifting of the ban on the private consumption of cannabis, coupled with regulations on the production and distribution of this so far illegal drug. Many jurists fear that strict prohibition actually does less instead of more for public health. Doctors, on the other hand, often oppose legalisation of cannabis, especially quoting dangers to youth and consumer protection. To them, cannabis ought in many cases rightly to be seen as a gateway drug, meaning it should continue to be banned due to the great danger of promoting ongoing addictions. The consumption of cannabis detracts from physical as well as mental health.

These are the questions we will be discussing with Lorenz Böllinger, criminal law specialist and criminologist, and Rainer Thomasius, physician and addiction expert. The discussion will be moderated by journalist Gábor Paál (SWR).

Earlier in the day, there will be an extended workshop (in German) under the title 'Sucht – Lust oder Last? Zu den Grenzen zwischen alltäglicher und pathologischer Sucht'.

Learn more about CIN Dialogues here.

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Location: Lecture Hall Audimax, Neue Aula, Geschwister-Scholl-Platz, Uni Tübingen

Organization:

  • Werner Reichardt Centre for Integrative Neuroscience
  • University of Tübingen

CIN Dialogue 2018 (Workshop): Sucht – Lust oder Last? Zu den Grenzen zwischen alltäglicher und pathologischer Sucht

Begleitender Workshop zum CIN Dialogue 2018 (in Deutsch)

November 12, 2018: 09:30-17:00

EINLADUNG ZUM WORKSHOP AM 12.11.2018

Sucht – Lust oder Last?
Zu den Grenzen zwischen alltäglicher und pathologischer Sucht

Im Rahmen des diesjährigen CIN-Dialogs, den das Forum Scientiarum gemeinsam mit dem Werner Reichardt Centrum für Integrative Neurowissenschaften (CIN) am 12.11.2018 organisiert, veranstaltet das Forum Scientiarum einen Workshop zur Frage, wann Sucht pathologisch wird. Zu diesem Workshop sind Interessent*innen herzlich eingeladen (Anmeldung erforderlich).

Der Workshop fragt danach, wo die Grenzen zwischen begeisterter Hingabe an eine Sache und klinisch diagnostizierbarer Sucht verlaufen – etwa im Sport, aber auch bei der Verwendung sozialer Medien und dem Alkoholkonsum. Das Ziel des Workshops ist es, Expert*innen aus den Natur- und Kulturwissenschaften zusammenzubringen, um sich den genannten Fragen in verschiedenen Perspektiven zu nähern.

Die Teilnahme am Workshop steht Nachwuchswissenschaftler*innen und Studierenden aller Fachrichtungen offen. Der Workshop wird in deutscher Sprache abgehalten.

Programm des Workshops


Programm

9:30 Welcome

10:00-11:00 Prof. Dr. Dorothee Kimmich, Universität Tübingen: „Leidenschaft, Hingabe, Rausch – oder Sucht? Bemerkungen zu Kunst und Sucht.“

11:00-12:00 Prof. Dr. Rainer Thomasius, Uni-Klinikum Hamburg-Eppendorf: „Exzessive Mediennutzung im Jugendalter - der schmale Grad zwischen Lust und Leid“

12:00-13:30 Mittagspause

13:30-14:30 Prof. Dr. Lorenz Böllinger, Universität Bremen: „Der Suchtbegriff im Spannungsfeld von Strafrecht, Sozialrecht, Psychiatrie und Psychoanalyse“

14:30-15:00 Kaffeepause

15:00-16:00 Prof. Dr. Marion Müller, Universität Tübingen: „Howard Becker‘s „Becoming a Marihuana User“ revisited - Oder: Was spuckende Fußballspieler, Heißhunger in der Schwangerschaft und Marihuana- Konsum gemeinsam haben.“

16:00-17:00 Prof. Dr. Ansgar Thiel, Universität Tübingen: „Exzessives Sporttreiben - Sucht, zwanghaftes Verhalten oder funktionale Notwendigkeit?“

Im Anschluss an den Workshop diskutieren Prof. Böllinger und Prof. Thomasius unter dem Titel "Cannabis - haben wir ein Recht auf Rausch? Drogenpolitik zwischen Anspruch und Wirklichkeit" über die Frage, ob Cannabis für Genusszwecke freigegeben werden sollte. Die Moderation hat Gábor Paál, SWR. Ort und Zeit: Audimax, 12.11.2018, 19 Uhr c.t.

Location: Forum Scientiarum, Doblerstr. 33, Tübingen

Organization:

  • Werner Reichardt Centre for Integrative Neuroscience
  • University of Tübingen

CIN Dialogue 2017: Primate Science Fiction – Der Mensch im Spiegel der Primatenforschung. Perspektiven aus Natur- und Kulturwissenschaft

Ein interdisziplinäres Gespräch moderiert von Jessica Staschen

November 20, 2017: 19:15-21:45

Primates are our closest relatives, and as such serve as ‘sparring partners’ in our struggle for insight. We treat them as ambassadors of the animal kingdom, and we debate the fundamental question of the relation between Animal and Man in primate research: primates are most similar and closest to us. In its dealings with the animal, laboratory science takes its cues from human children and their psychological development. Science confronts animals with problems created by humans, hoping to gain insight into the specific abilities necessary to solve them. To interpret behavioural decisions, we seem to have no choice but to presuppose a form of rationality in primates that is at least somewhat similar to that found in humans. But do we seek to understand ourselves through the monkey – or the monkey through ourselves? Do we even learn anything about primates this way? Or do we just interpret these creatures’ characteristics from the perspective our nature and culture force upon us? How can we escape the anthropocentrism inherent in our view of primates?

Researchers who study the animals’ behaviour in the field, in their natural habitat, often feel that lab experiments are constructed based on this anthropocentrism. Instead of positing generalised problem-solving capabilities, they engage in ethological observation of the animals solving problems they are confronted with naturally: searching for food and mates, avoiding predators, enduring the elements. Only then will these researchers attempt to explain the observed behaviour from evolutionary factors. This approach, however, invites the inverse critical question of the one outlined above: What do we actually learn about ourselves from all this?

This year’s CIN Dialogue will debate the question how we can arrive at a fruitful exchange between the two ways of learning from primates, the experimental and the ethological-ecological approach. Among other issues, we will discuss the history of behavioural studies and primatology, including shifts of paradigm and the important role of scientists and scholars themselves. Cultural studies as well as behavioural ecology will provide valuable perspectives to the discussion.

Earlier in the day, there will be an extended workshop (in German) under the title 'The Evolution of a Social Brain: Was können wir von nicht-menschlichen Primaten über den Menschen lernen?'.

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Location: Lecture Hall Audimax, Neue Aula, Geschwister-Scholl-Platz, Uni Tübingen

Organization:

  • Werner Reichardt Centre for Integrative Neuroscience
  • University of Tübingen

CIN Dialogue 2017 (Workshop): The Evolution of a Social Brain: Was können wir von nicht-menschlichen Primaten über den Menschen lernen?

Begleitender Workshop zum CIN Dialogue 2017

November 20, 2017: 09:30-17:00

EINLADUNG ZUM WORKSHOP AM 20.11.2017

„The Evolution of a Social Brain: Was können wir von nicht-menschlichen Primaten über den Menschen lernen?“

Im Rahmen des diesjährigen CIN-Dialogs, den das Forum Scientiarum gemeinsam mit dem Werner Reichardt Centrum für Integrative Neurowissenschaften (CIN) am 20.11.2017 organisiert, veranstaltet das Forum Scientiarum einen Workshop zur sozialen Intelligenz von Affen. Zu diesem Workshop sind Interessent*innen herzlich eingeladen (Anmeldung erforderlich).

Die Primatenforschung hat die vormals starre Grenze zwischen Mensch und Tier in den letzten Jahrzehnten zunehmend aufgeweicht. Sprache, Werkzeuggebrauch, Sozialverhalten, Selbstbewusstsein, nichts scheint mehr übrig zu sein, das eine starke Trennungslinie zwischen Mensch und Tier überzeugend festlegt.
Aktuelle Fragestellungen dieser vergleichsweise jungen wissenschaftlichen Disziplin versuchen daher zu ergründen, wie weit der Verstand von Tier- und Menschenaffen reicht: Lassen sie sich bei Verhaltensentscheidungen von rationaler Überlegung leiten? Erkennen sie Ursache-Wirkungsketten? Können sie im Verhalten ihrer Artgenossen Intentionen erkennen?

Immer wieder wird die kognitive Entwicklung nicht-menschlicher Primaten in einen Zusammenhang mit ihrem stark ausgeprägten sozialen Verhalten gebracht. Die Idee der sogenannten „Social Brain Hypothese“ von Robin Dunbar aus den späten 1980er Jahren zielt gar darauf, die zunehmende Komplexität von sozialen Beziehungen in einigen Tiergruppen grundsätzlich mit der Größe des Gehirns in Verbindung zu bringen. Wenn wir die Entwicklung der sozialen Intelligenz von nicht-menschlichen Primaten evolutionär zu erklären versuchen, dann müssen uns freilich deren Lebensbedingungen Aufschluss darüber geben, warum das kognitive Vermögen im Vergleich zu anderen Säugetierarten derart schnell wuchs. Allerdings stellt sich die Frage, welche Rückschlüsse wir von der Erforschung sozialer Intelligenz bei nicht-menschlichen Primaten auf den Menschen ziehen dürfen. Wie weit trägt hier die vergleichende Verhaltensforschung, die heute vielfach betrieben wird?

Das Ziel des Workshops ist es, Expert*innen aus den Natur- und Kulturwissenschaften zusammenzubringen, um uns den genannten Fragen in verschiedenen Perspektiven zu nähern.

Die Teilnahme am Workshop steht Nachwuchswissenschaftler*innen und Studierenden aller Fachrichtungen offen. Der Workshop wird in deutscher Sprache abgehalten. Anmeldungen werden bis zum 10. November 2017 erbeten.


Programm

9:30 Coffee and Welcome

10:00-11:00 Dr. Claudio Tennie, Ur- und Frühgeschichte, Universität Tübingen:
„Nichtmenschliche Primatenkulturen bestehen aus statischen Verhaltensweisen“

11:00-12:00 Dr. Arianna Ferrari, Ethik und Wissenschaftstheorie, Karlsruhe Institute of Technology (KIT):
„Mensch und Tier im Spiegel der Ethik“

12:00-13:30 Lunch break

13:30-14:30 Dr. Daniel Hanus, MPI für evolutionäre Anthropologie, Leipzig:
„Anthropomorphism or Anthropodenial - What should be the null-hypothesis in comparative psychology?“

14:30-15:00 Coffee break

15:00-16:00 Prof. Dr. Julia Fischer, Primatologie, Universität Göttingen und Deutsches Primatenzentrum:
„Zur Evolution sozialer Vergleichsprozesse“

16.00-17.00 Prof. Dr. Julika Griem, Englische Literaturwissenschaft, Universität Frankfurt/M.:
„Welche Geschichten lassen sich von Affen und ihrer Erforschung erzählen?“

Im Anschluss an den Workshop findet um 19 c.t. eine öffentliche Podiumsdiskussion zwischen Prof. Dr. Julia Fischer und Prof. Dr. Julika Griem unter dem Titel „Primate Science Fiction. Der Mensch im Spiegel der Primatenforschung. Perspektiven aus Natur- und Kulturwissenschaft statt (Audimax, Neue Aula). Moderation: Jessica Staschen.

Weiterführende Informationen über das Format der CIN Dialogues finden sich hier.

Location: Forum Scientiarum, Doblerstr. 33, Tübingen

Organization:

  • Werner Reichardt Centre for Integrative Neuroscience
  • University of Tübingen

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CIN Dialogue 2016: Wird es maschinelles Bewusstsein geben? Ein interdisziplinäres Streitgespräch

Discussants are computer scientist and machine learning specialist Joachim M. Buhmann (Eidgenössische Techniche Hochschule Zürich) and neurophysiologist Andreas K. Engel (Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf). The discussion will be chaired and moderate

December 1, 2016: 19:00-21:30

Is the brain a kind of `biological machine‘? Can computers fulfil its functions? And where is the boundary between artificial intelligence and artificial consciousness? These are fundamental questions that can only be approached on an interdisciplinary footing.

Programming machines traditionally happens ‘top-down’: programmers strive to provide the machine with fitting reactions to every possible input. Such a top-down ruleset is not truly intelligent. It can only fulfil specific tasks which are established beforehand. For a long time, computer science has endeavoured to develop truly intelligent machines capable of (‘bottom-up’) learning. But only for a few years now has this new wave of artificial intelligence been influencing our everyday lives.

Algorithms of self-directed learning are modelled on human learning processes. They have brought us Siri and a computer that can beat a Go master at their own game. Vehicles driving themselves will soon be a reality. But could machines also learn to reflect their own existence? Would they not need a consciousness for that?

This touches on a much more basic question: What exactly do we consider consciousness in machines to be? To answer it, we would need to explain and understand consciousness in scientifically rigorous and empirically founded terms. Our human consciousness arises in the brain, from cell architectures and electrical impulses. Can we analyse and understand our biologically founded consciousness to such a degree that we can use it as a model for constructing machines with similar networking?

This year’s CIN Dialogue focuses on a topic that might seem to be fully within the purview of computer science at first glance. But today more than ever before, it can profit from the neuroscientific perspective. Discussants are computer scientist and machine learning specialist Joachim M. Buhmann (Eidgenössische Techniche Hochschule Zürich) and neurophysiologist Andreas K. Engel (Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf). The discussion will be chaired and moderated by Ulrich Schnabel (DIE ZEIT).

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Location: Lecture Hall Audimax, Neue Aula, Geschwister-Scholl-Platz, Uni Tübingen

Organization:

  • Werner Reichardt Centre for Integrative Neuroscience
  • University of Tübingen

CIN Dialogue 2015: Alter – mehr als nur Verlust? Ein interdisziplinäres Gespräch

December 3, 2015: 19:00-21:30

The CIN Dialogues discussion series enters its next round. Hear K. Beyreuther, J. Brandstädter, and T. Rentsch on "Ageing - More than Loss and Decay?"

Abstract:
We grow older than ever before in human history: people born today can expect a lifespan greater than a century. But where the individual sees promises of a long life, our society faces a fundamental transition – and we are only beginning to perceive its effects. Moreover, old age is associated with deep-seated worries and fears. So it comes as no surprise that the public discourse is a discourse of crisis, with all the horror scenarios and cliché that this entails.

But is it desirable for the individual, and is it useful for our society, to see ageing solely as a process of degeneration – as physical and mental decline? Science, art and philosophy are starting to make an increasingly convincing case that we need a more differentiated view than the stereotype “old age equals degeneration”.

In old age, we develop some abilities that we did not have in earlier parts of our lives, and expand upon others, for instance emotional intelligence, certain forms of linguistic competence etc. This process can be adequately described not as a mere degeneration, but as a transformation. The brain reorganises and reorders itself, allowing us to draw on formerly unavailable capabilities. This specific potential in the ever-increasing number of elderly people society as a whole could put to constructive use.

This year’s CIN Dialogue undertakes to contribute to a differentiated discourse on age(ing) and its consequences. The discussants are: leading Alzheimer’s researcher Konrad Beyreuther, psychologist and cognitive scientist Jochen Brandtstädter and philosopher Thomas Rentsch. Wieland Backes will chair the discussion.

Location: Lecture Hall Audimax, Neue Aula, University of Tübingen

Organization:

  • Werner Reichardt Centre for Integrative Neuroscience
  • University of Tübingen

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CIN Dialogue 2014: Geschlecht und Gehirn. Neurobiologische vs. kulturelle Bedingungen von Geschlechterrollen

December 3, 2014: 19:00-21:30

Do lifelong differences between men and women have their origin in neuroanatomical differences, or are gender differences in fact determined by historical and cultural influences?

Our everyday experience is fundamentally guided by the general distinction between men and women. This distinction, by way of its omnipresence, exerts a dominating effect on society and public discourse, frequently triggering questions such as: What is “gender“, and how can we recognize its determination? Is it a timeless and ahistorical constant or is the category of “gender“ dependent on contingent cultural and mental distinctions? Are the differences between men and women biologically determined, or does biology merely provide the basis for the evolution of “gender“ as a “category of social order, differentiation and stratification“ (Ute Frevert)? The distinction between sex and gender is a - sometimes controversial - attempt to structure this discourse, which also raises the question of whether a binary distinction (such as masculine/feminine) is sufficient at all. In the past few years neuroscientific research has repeatedly suggested that the distinction between men and women could also be explained in neuroanatomical and cognitive terms: “Men and women have different brains“ (Onur Güntürkün). Is gender, thus, a matter of the brain? Are neuroanatomical differences the basis for lifelong cognitive differences? Historian Ute Frevert and neuroscientist Onur Güntürkün will debate these questions in a discussion chaired by journalist Elisabeth von Thadden.

Location: Lecture Hall Audimax, Neue Aula, Geschwister-Scholl-Platz, Uni Tübingen

Organization:

  • Werner Reichardt Centre for Integrative Neuroscience
  • University of Tübingen

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CIN Dialogue 2013: Musik und Gehirn. Warum und wie Wirkt Musik?

December 12, 2013: 19:00-21:30

Neuroscientist, physician and musician Eckart Altenmüller (HMTM, Hannover) will be discussing how and why music affects the brain with composer Luca Lombardi (Tel Aviv/Rome). Moderated by science journalist Christoph Drösser.

Official Announcement of the FORUM SCIENTIARUM:

"Musik gehört zu den ältesten Kulturleistungen der Menschheit. Gerade in Tübingen ist man sich dessen besonders bewusst, wurden doch von einem Team der Universität die frühesten bekannten Instrumente entdeckt: Die rund 35000 Jahre alten Knochenflöten von Geißenklösterle auf der Schwäbischen Alb. Es lässt sich daher sagen, dass Musik seit jeher einen besonderen kulturellen Wert für den Menschen besitzt. E.T.A. Hoffmann fand dafür die treffenden Worte, indem er im "Geisterreich der Töne" die Verwiesenheit auf das "Unaussprechliche" sah. Darüber hinaus ist Musik jedoch auch ein Phänomen, das in den Bereich der Physiologie und damit der Biologie fällt. Wie wirkt Musik und warum wirkt sie, wie sie wirkt? Das ist die zentrale Frage, der sich die CIN-Dialogues 2013 widmen.

Im Rahmen einer von dem Wissenschaftsjournalisten Christoph Drösser (DIE ZEIT) moderierten Podiumsdiskussion setzen sich der Neuropsychologe, Mediziner und Musiker Prof. Dr. Eckart Altenmüller (HMTM Hannover) und der Komponist Prof. Dr. Luca Lombardi (Tel Aviv/Rom) mit dieser Frage auseinander. Neben der Diskussion wird Prof. Altenmüller zwei Stücke von Prof. Lombardi aufführen und somit auch das "Unaussprechliche" erklingen lassen. Begleitet wird die Abendveranstaltung von einem eintägigen Workshop am Forum Scientiarum, in dem Prof. Dr. Eckart Altenmüller, Prof. Dr. Luca Lombardi, Christoph Drösser und die Musikpädagogin Prof. Dr. Maria Spychiger (HfMDK Frankfurt/Main) die Thematik mit Studierenden aller Fachrichtungen erarbeiten. Der Workshop wird moderiert von Prof. Dr. Thomas Schipperges, Professor für Musikwissenschaften an der Universität Tübingen."

Location: Lecture Hall Audimax, Neue Aula, Geschwister-Scholl-Platz, Uni Tübingen

Organization:

  • Werner Reichardt Centre for Integrative Neuroscience
  • University of Tübingen

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CIN Dialogue 2012: Religion im Gehirn? Zur Frage neuronaler Grundlagen religiöser Erfahrung

November 22, 2012: 19:00-21:30

Discussants: Friedrich Wilhelm Graf (Theology), Universität München, and Wolf Singer (Neuroscience), Direktor em. MPI für Hirnforschung Frankfurt/Main.

An interdisciplinary discussion moderated by Ulrich Schnabel.

CIN Dialogues is an annual series of lectures jointly held by the CIN and the Forum Scientiarum of the University of Tübingen.

Location: Lecture Hall Audimax, Neue Aula, Geschwister-Scholl-Platz, Uni Tübingen

Organization:

  • Werner Reichardt Centre for Integrative Neuroscience
  • University of Tübingen

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CIN Dialogue 2011: Wer ist ICH? Modelle des Selbst

November 2, 2011: 19:00-21:30

Discussants: Olaf Blanke (Neuroscience), EPFL Lausanne, and Thomas Metzinger (Philosophy), University of Mainz.

An interdisciplinary discussion moderated by Ulrich Schnabel.

CIN Dialogues is an annual series of lectures jointly held by the CIN and Forum Scientiarum of Tuebingen University.

Location: Lecture Hall Audimax, Neue Aula, Geschwister-Scholl-Platz, Uni Tübingen

Organization:

  • Werner Reichardt Centre for Integrative Neuroscience
  • University of Tübingen

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CIN Dialogue 2010: What Are Aesthetic Feelings?

November 19, 2010: 18:00

Semir Zeki (Neuroscience), University College London, and Hans Belting (Art History and Media Sciences), Staatliche Hochschuke für Gestaltung Karlsruhe.

An interdisciplinary discussion moderated by Gert Scobel.

CIN Dialogues is an annual series of lectures jointly held by the CIN and Forum Scientiarum of Tuebingen University.

Location: Lecture Hall Audimax, Neue Aula, Geschwister-Scholl-Platz, Uni Tübingen

Organization:

  • Werner Reichardt Centre for Integrative Neuroscience
  • University of Tübingen

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