Ein wiederkehrendes Ergebnis vieler Leistungsstanderhebungen in der ökonomsichen Domäne ist der geschlechtsspezifische Unterschied zugunsten männlicher Probanden. Die Ursachen für diesen "Gender Gap" sind bisher weder ausreichend erforscht noch von Bildungsplanenden entsprechend adressiert worden. Unter der Annahme, dass ökonomische Bildung auch die Qualität ökonomischer Entscheidungen beeinflusst, gilt es aus Gründen der Chancengleichheit a) nach den Ursachen für die Geschlechterdifferenz zu suchen, um dann b) curriculare Anpassungen vorzunehmen, die eine Egalisierung der Unterschiede versprechen. Dazu soll in einem ersten Schritt eine weitere großangelegte und repräsentative Erhebung der Wirtschaftskompetenz von Lernenden in Baden-Württemberg erfolgen. Auf Basis der Ergebnisse dieser Untersuchung wird in einem zweiten Schritt eine adaptive Lernumgebung entwickelt, die zu einer Egalisierung des Gender-Gaps beitragen könnte, indem sie die Interessen von Schüler*innen erhebt und auf diese zugeschnittene Unterrichtsmaterialien zur Verfügung stellt. Ausgangspunkt des adaptiven Lernens stellt also die Heterogenität der Schüler*innen im Klassenzimmer dar, die sich neben dem Geschlecht entlang weiterer Dimensionen (z.B. sozio-ökonomischer Hintergrund, sprachliche Fähigkeiten, unterschiedliche Motivlagen) zeigt. Mit Hilfe adaptiver Lernformen wird das Ziel verfolgt, aktiv auf eine umfassend und komplex verstandene Heteregonität zu reagieren.
Förderung: Das Projekt wird gefördert durch die Dieter-von Holtzbrinck-Stiftung.
Projektverantwortliche: Prof. Dr. Taiga Brahm und Lucy Haag