Aufgrund der großen individuellen Unterschiede in den Lernausgangslagen bei Schulanfänger*innen ist eine frühzeitige und verlässliche Erfassung derselben unerlässlich für gezielte Interventionen, sowohl für Kinder im oberen als auch im unteren Leistungsbereich. Lehrkräfte können passende Lernangebote besser bereitstellen und Lernprozesse begleiten, wenn sie gut über die vorhandenen Potenziale und schulrelevanten Vorkenntnisse ihrer Schülerinnen informiert sind. Wissenschaft und Politik sind sich einig, dass leistungsstarke und besonders begabte Kinder frühzeitig identifiziert werden sollten, um geeignete Förderbedingungen zu schaffen. Derzeit findet jedoch in der Grundschule keine standardisierte Erfassung individueller Lernstände oder kognitiver Potenziale statt. Während vor der Einschulung Tests zur Feststellung des Entwicklungsstands verfügbar sind, fehlt es in Deutschland an einer flächendeckenden, zuverlässigen und aussagekräftigen Erfassung schulrelevanter Fähigkeiten zu Beginn der Schulzeit (1. Klasse).
Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen, dass standardisierte Verfahren in diesem Bereich positive Effekte haben können. Erste Ergebnisse aus ähnlichen Untersuchungen in Deutschland (FIPS+) deuten darauf hin, dass standardisierte Tests zur Erfassung der Lernausgangslage mit einer genaueren Leistungseinschätzung der Lehrkräfte, einer positiven Leistungsentwicklung der Schüler*innen und einer stärker leistungsbezogenen Auswahl für extracurriculare Enrichment-Programme, wie das der Hector Kinderakademien, verbunden sind. Insgesamt bieten eine standardisierte Lernausgangslagenerfassung sowie eine standardisierte frühzeitige Potenzialdiagnostik die Chance, individuelle Stärken und Schwächen von Schüler*innen frühzeitig zu identifizieren und besonders begabte Kinder ungeachtet ihres familiären Hintergrunds zu identifizieren – gerade auch diejenigen Schüler*innen, bei denen ansonsten die Gefahr besteht, dass Begabungen nicht oder nicht früh genug identifiziert werden. Der Einsatz solcher Verfahren im Schulalltag ist also von großem Nutzen, vor allem dann, wenn diese besonders effizient eingesetzt werden können – etwa in Form von Gruppentestungen -, um so den Schulalltag zu entlasten. PINGUIN stellt eine solche standardisierte frühzeitige Lernausgangslagen- und Potenzialdiagnostik dar.