Die Bildnisse Alexanders des Großen und die Imitatio Alexandri (Habilitationsverfahren abgeschlossen, Monographie in Druckvorbereitung)
Die Bildnisse Alexanders des Großen stellen in der archäologischen Forschung noch immer eine Herausforderung dar. Umstritten sind nicht nur grundsätzliche Fragen der Benennung, Datierung und Klassifizierung, sondern auch Fragen nach dem semantischen Gehalt des Alexanderporträts vom 4. bis zum 1. Jh. v. Chr., die wesentliche Kernprobleme des SFB 948 berühren. In einer diachronen Untersuchung, bestehend aus einer archäologischen und kulturgeschichtlichen Analyse, welche die zahlreichen Bildnisse als Abbilder des großen Makedonenkönigs in ihrem chronologischen Verlauf sichern und Hinweise auf den ‚heroischen Code‘ der Alexanderstilisierung liefern sollen, standen deren unterschiedliche Adaptionen, Veränderungen sowie Konjunkturen im Zentrum des Interesses.
Der antoninische Stilwandel – Eine Studie zur ästhetischen Semantik und zu einer Mentalitätsgeschichte des Stils in der mittleren römischen Kaiserzeit
Das Projekt soll zu einer umfassenden Neubewertung des sog. antoninischen Stilwandels und darüber hinaus und grundsätzlich einen medienübergreifenden, rezeptionsästhetischen Ansatz zur Erforschung der materiellen Kultur der römischen Kaiserzeit erarbeiten. Stilveränderungen und deren ästhetischer Eigenwert sollen dabei im Zentrum der Untersuchung stehen, in der Bildwerke zunächst von ihrer spezifischen politisch-sozialen Semantik entkoppelt betrachtet werden sollen. Eine wesentliche Voraussetzung dafür liegt in der Annahme, dass Stil steht weniger im Dienst einer konkret benennbaren ‚Ideologie‘ oder einer politischen Programmatik steht, sondern vielmehr einem komplexeren Bedarf nach ästhetischen Vorlieben entgegenkommt, die ihrerseits spezifischen, kulturgeschichtlich relevanten Mentalitäten entspringen.