Die spätantike Zerstörung der Basilica Aemilia am Forum Romanum

Ziel des vorliegenden Forschungsprojektes ist, den Zeitpunkt und die Gründe der spätantiken Zerstörung der Basilica Aemilia am Forum Romanum in Rom zu untersuchen. Im Zentrum des Projekts steht das aus einem einheitlichen, spätantiken Brandhorizont stammende Fundmaterial des Baus, bei dem es sich mit seinen ca. 2600, bislang ungelesenen Münzen um einen Schlüsselbefund der spätantiken Archäologie Roms handelt. Bisher gilt die Basilica Aemilia durch die Verbindung ihrer Zerstörung mit der Plünderung Roms durch den Goten Alarich im Jahr 410 n. Chr. als eines der wenigen Beispiele, die barbarische Zerstörungen konkret archäologisch nachvollziehbar machen. Diese Interpretation ist durch die Reinigung und Bestimmung der übrigen Münzen zu überprüfen und gegebenenfalls zu modifizieren.
Neben den konkreten Ergebnissen zur Ereignis- und Wirtschaftsgeschichte wird dadurch ein Panorama für die spätantike Forumschronologie und die Datierung der anschließenden Baumaßnahmen an der Basilica Aemilia und angrenzenden Bauten neu eröffnet. Die Einbeziehung der übrigen Funde soll ferner Hinweise auf die Nutzung des Baus geben, die allgemein bei antiker, profaner Basilicaarchitektur aufgrund fehlender Funde bisher fast ausschließlich anhand literarischer Quellen diskutiert wird.

Das Projekt wird in Kooperation mit Dr. P. Fortini – Dr. R. Egidi (Soprintendenza autonoma di Roma); Dr. U. Broccoli, Dr. C. Parisi-Presicce, F. Catalli (Comune di Roma); Prof. Dr. R. Förtsch (Forschungsarchiv Antike Plastik der Universität zu Köln und des Deutschen Archäologischen Instituts); Prof. Dr. K. S. Freyberger (Deutsches Archäologisches Institut der Abteilung Rom) durchgeführt.

Downloads und Links:
Zusammenfassung des Projekts
Link zum Projekt auf der Seite des DAI

Ansprechpartner für die Projektleitung:

Prof. Dr. Johannes Lipps
Juniorprofessor
Institut für Klassische Archäologie
Schloss Hohentübingen
Burgsteige 11
72070 Tübingen
 07071-29-74368
Fax: 07071-29 5778
Johannes.Lippsspam prevention@uni-tuebingen.de