Architektur und Konkurrenz. Der bauliche Wettstreit der Städte im kaiserzeitlichen Kleinasien

In der Forschung zur kleinasiatischen Städtekonkurrenz in der römischen Kaiserzeit spielte der architektonische Befund bisher nur eine Nebenrolle. Ein Blick in zeitgenössische Reden von Dion Chrysostomos oder Aelius Aristides, die sich mit städtischen Rivalitäten und Urbanität auseinandersetzten, macht jedoch schnell klar, dass die Ausstattung einer Stadt mit repräsentativen Bauten einen signifikanten Stellenwert im Selbstbild und in der Außenwahrnehmung einer Polis einnahm. Sowohl die Polis als Gemeinschaft als auch individuelle Euergeten nutzten urbane Architektur als Kommunikationsmedium gegenüber konkurrierenden Städten sowie Repräsentanten Roms.

Vor diesem Hintergrund soll ein diachroner Vergleich der urbanistischen Entwicklungen rivalisierender Städte, wie Pergamon und Ephesos oder Perge und Side, Aufschluss über das wechselseitige Verhältnis zwischen Architektur und Konkurrenz geben. Dabei lassen sich anhand der Chronologie und der variablen Gestaltungsparameter der öffentlichen Gebäude städtische Baukulturen erfassen, die unter konkurrierenden Poleis sowohl Unterschiede als auch Gemeinsamkeiten aufweisen konnten. So wird diese Studie neue Erkenntnisse zu urbanistischen Dynamiken im kaiserzeitlichen Kleinasien erzielen und erstmals auf breiter Materialbasis systematisch die Auswirkungen zwischenstädtischer Konkurrenz auf antike Stadtbilder untersuchen.

Kontakt:
Samuel Oer de Almeida, M. A.
samuel.oer-de-almeidaspam prevention@uni-tuebingen.de

Gefördert durch die Studienstiftung des deutschen Volkes

Betreut durch:
Prof. Dr. Richard Posamentir
Prof. Dr. Christof Schuler