Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften

landeskundig

Tübinger Vorträge zur Landesgeschichte

„In Grenzen unbegrenzt“, so lautet eine berühmte Definition der geschichtlichen Landeskunde durch Ludwig Petry und dieses Motto steht sowohl in Hinsicht auf die Disziplinen als auch der Fragestellungen über den Bänden der Reihe „landeskundig. Tübinger Vorträge zur Landesgeschichte“. Diese dokumentieren vornehmlich die vom Institut für ein breites Publikum gestalteten, interdisziplinären Vortragsreihen. Dabei ist nicht an Publikationen gedacht, die im strengen Sinne wissenschaftlich sind. Zwar haben die Beiträge selbstverständlich den Anspruch, den aktuellen Stand der Forschung zu ihren jeweiligen Themen zu bieten, es steht jedoch im Vordergrund, wissenschaftliche Erkenntnisse in gut lesbarer und verständlicher Form aufzubereiten. Deshalb verzichten die Bände in der Regel auf einen Anmerkungsapparat und liefern stattdessen für alle, die sich mit einem Thema näher auseinander setzen wollen, Hinweise auf weiterführende Literatur sowie die wichtigsten Quellen. Und nicht zuletzt soll die Reihe neugierig machen auf die Arbeit des Instituts, das seit nunmehr über 60 Jahren mit der Erforschung und Vermittlung der Landesgeschichte Südwestdeutschlands befasst ist.

Herausgegeben vom Verein der Freunde und Förderer des Instituts für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften der Universität Tübingen.

Bände
  • Band 8

Christina BRAUNER / Tjark WEGNER (Hgg.), Schwaben und die Welt. Globalgeschichte(n) einer Region, Ostfildern, 2024.

Die Welt beginnt vor Ort. In Hafenstädten, Handelszentren und Hauptstädten liegt das auf der Hand. Wie aber verhält es sich mit globalen Verbindungen und Verflechtungen, wo man sie eher nicht erwartet und lange Zeit nicht gesucht hat - im Binnenland, in Territorien ohne Kolonien, auf dem Land, im Dorf? Solche Fragen bringen Landes- und Globalgeschichte zusammen.
Lässt sich also auch die Geschichte Schwabens als Globalgeschichte erzählen? Anhand verschiedener Beispiele der Antike bis heute gehen die Beiträge aus Archäologie, Geschichts- und Kulturwissenschaft dieser Frage nach. Sie zeigen, dass Mobilität und Migration, Weltwissen und koloniale Verstrickung, Kulturtransfers und wirtschaftliche Verflechtungen in der Region auf eine lange Geschichte zurückblicken.

  • Band 7

Benigna SCHÖNHAGEN / Wilfried SETZLER (Hgg.), Jüdisches Schwaben - Neue Perspektiven auf das Zusammenleben von Juden und Christen, Ostfildern, 2024.

Auch im deutschen Südwesten ist jüdische Geschichte mehr als nur eine Vorgeschichte der Schoa. Sie war keineswegs nur eine Geschichte von Hass, Verfolgung und Gewalt. Die Forschungen der letzten Jahre haben Transferprozesse aufgezeigt und den kulturellen Austausch sowie die Vielfalt an Kontakten aufgedeckt, die neben Repressionen und verweigerter Zugehörigkeit die Lebenswirklichkeit von Jüdinnen und Juden eben auch prägten. Der Band dokumentiert die Ringvorlesung "Jüdisches Schwaben", die 2021 stattfand - als erste Ringvorlesung zur jüdischen Geschichte an der Universität Tübingen. Die Beiträge klären Fragen wie: Wo lebten Juden in Schwaben? Wer legte die Bedingungen für ihre Existenz fest? Wie weit konnten sie eigene Interessen einbringen, welcher Wandel ihrer Lebensbedingungen lässt sich ausmachen und wie wird heute an jüdische Kultur und Geschichte erinnert?

  • ​​​​​​​Band 6

Sigrid HIRBODIAN / Katharina HUSS / Lea WEGNER (Hgg.), Zentren der Macht in Schwaben, Ostfildern 2021.

Ob als Sitze der Mächtigen oder als Standorte zur militärischen Sicherung ganzer Landstriche – Schlösser und Burgen bildeten über Jahrhunderte Konzentrationspunkte von Herrschaft. Als Zentren der Macht in Schwaben prägen sie noch heute das Landschaftsbild der Region oder leben – längst verschwunden – als faszinierender Mythos weiter. Neben diesen steingewordenen, realen Symbolen politischer und militärischer Macht finden sich aber auch kulturelle, wirtschaftliche und symbolische Machtzentren, die zudem mit der Zeit eine Umwidmung erfahren konnten. In zehn Beiträgen nimmt dieser Band Machtzentren von der Frühgeschichte bis in die Gegenwart in den Blick.

  • Band 5

Sigrid HIRBODIAN / Tjark WEGNER (Hgg.), Aufstand, Aufruhr, Anarchie! Formen des Widerstands im deutschen Südwesten. Ostfildern 2019.

2010 kürte die Gesellschaft für deutsche Sprache e.V. den Begriff des Wutbürgers zum Wort des Jahres direkt gefolgt von Stuttgart 21. Die aufgeheizte Debatte um die Entstehung eines Durchgangsbahnhofes in der baden-württembergischen Landeshauptstadt wurde innerhalb kürzester Zeit zu einem Sinnbild bürgerlicher Proteste für politische Mitbestimmung. Dieser Band begibt sich auf die Spurensuche nach Formen des Widerstands in der Geschichte des deutschen Südwestens vom Hochmittelalter bis in das 20. Jahrhundert. Historiker sowie ein Literatur- und ein Politikwissenschaftler werfen in elf Beiträgen einen interdisziplinären Blick auf das aufrührerische Schwaben und zeichnen dabei ein vielfältiges Porträt von Aufstand, Aufruhr und Anarchie im deutschen Südwesten.

  • Band 4

Sigrid HIRBODIAN / Tjark WEGNER (Hgg.), Tübingen. Aus der Geschichte von Stadt und Universität. Ostfildern 2018.

»Tübingen hat keine Universität, Tübingen ist eine Universität« lautet ein Bonmot über die schöne Universitätsstadt am mittleren Neckar. Auch wenn es sich um eine überspitzte Formulierung handelt, spielt bis heute die Hochschule eine bedeutende Rolle in der Stadt. In diesem Band beantworten Experten verschiedener Disziplinen ausgesuchte Fragen zur Geschichte der Stadt und Universität Tübingen von der Gründung bis zur gegenwärtigen Erinnerungskultur. Hierbei werden archäologische Quellen ebenso in den Blick genommen wie die historische Bausubstanz, literarische Themen ebenso wie klassische historische Fragestellungen. So entsteht ein vielgestaltiges Bild Tübinger Geschichte mit neuen Aspekten und zahlreichen interessanten Einsichten.

  • Band 3

Sigrid HIRBODIAN / Tjark WEGNER (Hgg.), Wein in Württemberg. Ostfildern 2017.

Der Wein und seine Reben prägen bis heute die Täler des Neckars und seiner Nebenflüsse. Der arbeitsintensive Weinbau war und ist für die Entwicklung in Teilen Württembergs von zentraler Bedeutung. Denn der Wein prägte in Gebieten, in denen ein großflächiger Anbau vorherrschte, nicht nur die Landschaft, sondern auch die Wirtschaft, Kultur und Sprache, ja das Leben der dortigen Bevölkerung. Daher gehen in diesem Buch nicht nur Historiker, sondern auch ein Sprach- und ein Literaturwissenschaftler sowie ein bekannter Winzer zentralen Fragen zum württembergischen Weinbau von der Zeit der Alemannen bis heute nach. Mit verschiedenen thematischen, geographischen und zeitlichen Schwerpunkten zeichnen sie das vielfältige und interessante Bild der Geschichte des Weinbaus in Württemberg.

  • Band 2

Sigrid HIRBODIAN / Tjark WEGNER (Hgg.), Was ist schwäbisch? Ostfildern 2016.

Was ist schwäbisch? Maultaschen, Linsen mit Spätzle, Daimler, Äffle und Pferdle, die Kehrwoche oder doch Persönlichkeiten wie Schiller und Uhland? Die Frage nach dem »Schwäbischen« kann schwerlich von einem Einzelnen beantwortet werden, hat hiervon doch jeder seine eigenen Assoziationen.
Daher widmet sich dieser Band in neun Beiträgen den verschiedenen Aspekten des »Schwäbischen« vom Frühmittelalter bis heute. So gelingt es den beteiligten Wissenschaftlern, in dem interdisziplinär ausgerichteten Buch ein verständliches Bild von dem zu zeichnen, was schwäbisch war und ist.

  • Band 1

Sigrid HIRBODIAN / Sabine KLAPP / Tjark WEGNER (Hgg.), Frauen in Württemberg. Ostfildern 2016.

Immer noch sind es eher die »große Politik« und männliche Herrschaftsträger oder Institutionen, die im Mittelpunkt des historischen Erkenntnisinteresses stehen. Dabei gab es in Württemberg in allen historischen Epochen Frauen, die eine aktive Rolle in der Gesellschaft übernahmen, die Herrschaft ausübten oder künstlerisch tätig waren.
Dieser Publikation gelingt es, diese Frauen sichtbar zu machen. Das Spektrum reicht von anonymen Frauen in Alemannien bis zu Karoline Kaulla aus Hechingen, der ersten Unternehmerin Südwestdeutschlands.