Das Tübinger Team des AIWG-Projekts „Mit dem Propheten Muhammad ins Gespräch kommen?“ bereicherte das Panel „Hadith Hermeneutics, Function, and Impact in Muslim Conceptions of Prophecy“ auf der diesjährigen Konferenz der British Association for Islamic Studies (BRAIS), die vom 30. Juni bis 1. Juli in der Old Divinity School, St John’s College, stattfand.
Dr. Hossam Ouf: Controversial Hadiths, Hermeneutics, and the Images of the Prophet: Tensions in Islamic Theology
Dr. Hossam Ouf präsentierte kontroverse Hadithe, die – aus dem Kontext gerissen oder säkular gelesen – ein negatives Bild des Propheten zeichnen und zur Legitimation von Gewalt herangezogen werden könnten. Seine Analyse zu „Controversial Hadiths, Hermeneutics, and the Images of the Prophet: Tensions in Islamic Theology” zeigte, wie eine theologisch-hermeneutische Lesart unter Einbezug des Korans, der prophetischen Lebenspraxis und ethischer Leitprinzipien ein alternatives Deutungsangebot bietet und diese Hadithe sinnvoll in einen größeren theologischen Rahmen einbettet.
Dr. Besnik Sinani: Writing the Correct Sīra: Nāṣir al-Dīn al-Albānī’s (1914–1999) Modern Sīra Critique and Sunna Epistemology
In seinem Vortrag „Writing the Correct Sīra: Nāṣir al-Dīn al-Albānī’s (1914–1999) Modern Sīra Critique and Sunna Epistemology” beleuchtete Dr. Besnik Sinani aktuelle akademische Auseinandersetzungen über die Bedeutung von Sīra und Hadith-Hermeneutik. Er fokussierte dabei auf die divergierenden Positionen von Nāṣir al-Dīn al-Albānī, Muḥammad Abū Zahra und Muḥammad al-Ġazālī – und deren jeweilige Vorstellungen zur Rolle des Hadiths in der islamischen Theologie und zur Auslegung der prophetischen Überlieferung.