Kontexte von Pflege- und Hilfebedürftigen stärken – Verzahnung von BOS, Pflegeinfrastruktur und aktiven zivilgesellschaftlichen Netzwerken
Die Versorgung von Menschen in Krisen- und Notfällen stellt Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) vor große Herausforderungen. Gerade die Bedarfe pflegebedürftiger Menschen in einer solchen Katastrophe sind bisher noch kaum erforscht. Hier werden tragfähige Netzwerke zwischen den Pflegebedürftigen, der Zivilgesellschaft und den BOS benötigt. Diese müssen bereits in Nicht-Krisenzeiten geknüpft werden, um im Krisenfall helfen zu können.
Hierbei will KOPHIS neue Wege gehen: Die Bevölkerung wird nicht ausschließlich in der Rolle der Betroffenen betrachtet, sondern auch als Akteur in die Krisenvorsorge und -bewältigung mit einbezogen. Pflegende Angehörige und Unterstützer*innen im Sozialraum werden direkt und von Projektbeginn an einbezogen. Dazu strebt das Projekt, neben wissenschaftlichen Analysen, die praktische Umsetzung in einer Modellregion an.
Ziel ist es die Resilienz pflegebedürftiger Menschen in Privathaushalten in allen katastrophenrelevanten Phasen zu stärken. Dafür wird ein wesentlicher Beitrag geleistet, indem die bislang weitgehend separat voneinander existierenden Felder BOS und Katastrophenschutz sowie Pflegeinfrastrukturen in allen Phasen des sog. Disaster Management Cycle miteinander verzahnt werden. Bestehende Risiken können so reduziert und Katastrophen besser bewältigt werden; konkrete und praxistaugliche Konzepte ermöglichen im Katastrophenfall zielgerichtete Maßnahmen sowie eine schnelle Rückkehr in den Alltag.