Internationales Zentrum für Ethik in den Wissenschaften (IZEW)

ZisSch

Ganzheitliche zivile Sicherheitslösungen für die Stadt Wilhelmshaven als Bundeswehr- und maritimer Standort an der Schnittstelle städtischer Lebensräume

In Wilhelmshaven liegen Hafen, Industrieanlagen, militärische Liegenschaften, Wohnbebauung und kommunale Infrastruktur eng beieinander. Die Stadt untersucht daher mit der Universität Potsdam und mehreren assoziierten Partnern aus Wissenschaft und Praxis, wie vor diesem Hintergrund ein effektives und sozial verträgliches Risiko- und Krisenmanagement gelingen kann. Das IZEW ist als Unterauftragnehmer für die wissenschaftliche Ethikbegleitung des Projekts zuständig.

IZEW-Team

Kooperationspartner*innen

Projektpartner:

Assoziierte Partner:

  • Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland
  • Verein kommunale Prävention Wilhelmshaven (VKP)
  • Landeskriminalamt Niedersachsen
  • Fraunhofer-Institut für Kurzzeitdynamik, Ernst-Mach-Institut
  • Fraunhofer Fokus, Kompetenzzentrum ESPRI
  • Universität der Bundeswehr, Forschungszentrum RISK, Neubiberg
  • Jade Hochschule Wilhelmshaven, Fachbereich Management Information Technologie
  • Bundeswehr, Standortältester Wilhelmshaven
  • Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG
  • Bauverein Rüstringen eG
  • Spar und Bau Wohnungsgenossenschaft
  • Adler Wohnen Service GmbH
  • Wilhelmshavener Hafenwirtschaftsvereinigung e. V.
  • Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.
  • DRK e.V. Wilhelmshaven

Unterauftrag:

  • Internationales Zentrum für Ethik in den Wissenschaften (IZEW)

Das Projekt

Im Projekt ZisSch steht das komplexe Gefährdungspotenzial der Stadt Wilhelmshaven durch die große Nähe von Industrie- und Hafenanlagen, militärischen Liegenschaften sowie unterschiedlicher Wohnbebauung und kommunaler Infrastruktur im Fokus. Insbesondere Hochwasserlagen und Industrieunfälle, aber auch Terroranschläge könnten aufgrund der räumlichen Anordnung schnell zu größeren Schäden führen. Deshalb hat das Projekt ZisSch zum Ziel, Lösungen für ein effektives Krisenmanagement sowie einen umfassenden Schutz von Menschen, Orten und Gebäuden zu erarbeiten. Zudem soll eine ganzheitliche Krisen- und Risikokommunikation unter konkreter Einbeziehung der Bevölkerung erarbeitet werden.

Die Innovation des Projekts liegt in der ganzheitlichen Risikobetrachtung und der Einbeziehung aller Akteure in die Sicherheitslösung. Dies umfasst neben den Behörden auch die privaten Betreiber der Anlagen und Häfen sowie Angehörige der in Wilhelmshaven stationierten Bundeswehr, aber auch ehrenamtliche Schutz- und Rettungskräfte sowie die Bevölkerung vor Ort. Ziel ist es, ein Konzept für ein übergreifendes Gefährdungs- und Krisenmanagement zu erarbeiten. Zu diesem Zweck werden in einem ersten Schritt die spezifischen Schutzbedarfe, Partizipationspotenziale und Kommunikationsstrukturen der Stadt Wilhelmshaven analysiert. In einem zweiten Schritt werden in partizipativen Workshopverfahren Erkenntnisse zu den drei zentralen Handlungsfeldern des Projektes generiert: erstens bezüglich des Schutzes von Personen, Gebäuden und Orten; zweitens bezüglich der Information und Partizipation der Bevölkerung im Krisenfall; und drittens bezüglich bestehender und weiterzuentwickelnder Organisationsstrukturen sowie Kooperations- und Kommunikationsprozesse. In einem dritten Schritt werden technische und kommunikative Lösungen in den Blick genommen und ein integratives Sicherheitskonzept für die Stadt Wilhelmshaven erarbeitet.

Das IZEW als Unterauftragnehmer begleitet, berät und sensibilisiert das Projektkonsortium während der gesamten Projektlaufzeit in Hinblick auf ethische Fragen und Wertekonflikte, die sich aus dem ganzheitlichen Forschungsansatz, dem partizipativen Forschungsdesign und den innovativen Forschungszielen von ZisSch ergeben. Dabei greift das IZEW auf seine vorhandene Expertise, etwa im Bereich der Sicherheitsethik, der Katastrophenethik sowie der Medien-, Informations- und KI-Ethik zurück. Zu den konkreten Arbeiten des IZEW in ZisSch gehören etwa die Bereitstellung von Expertisen zu normativen Implikationen zentraler Begriffe und Wertekonflikte im Projekt, die normative Reflexion partizipativer Workshopverfahren und möglicher Effekte auf die Sicherheitswahrnehmung der Bevölkerung sowie die Ausformulierung ethischer Mindeststandards, etwa in Hinblick auf die technikgestützte bzw. digitale Krisenkommunikation (z.B. durch Soziale Medien, algorithmische Systeme oder Smart-City-Anwendungen). Ziel der Zusammenarbeit ist die Verankerung ethischer Fragestellungen in den geplanten Hauptantrag zur anschließenden Projektförderung im Rahmen von SifoLIFE.