Die Vorderasiatische Archäologie und Palästina-Archäologie beschäftigt sich mit den kulturellen Hinterlassenschaften der Gesellschaften des Alten Orients, insbesondere Mesopotamiens, Syriens, Palästinas, Anatoliens, des Iran, der Golfregion und der arabischen Halbinsel sowie angrenzender Gebiete. Zeitlich wird die Spanne von 12.000 bis 330 v. Chr. abgedeckt, also der Zeitraum von der beginnenden Jungsteinzeit bis zum Beginn des Hellenismus. Das Fach beleuchtet folglich einen entscheidenden Abschnitt der menschlichen Kultur- und Zivilisationsentwicklung. Die Sesshaftwerdung des Menschen, die Einführung von Ackerbau und Viehzucht, die Herausbildung religiöser Konzepte, die Erfindung der Schrift, die Bildung der ältesten Staaten, das Aufblühen von Handel und internationalem Austausch und die Entwicklung sowie der Verfall der frühesten "weltumspannenden" Großreiche sind Phänomene, die in diesem Fach erforscht und gelehrt werden. Für das Verständnis der Herausbildung und Prägung der europäischen Kulturen bis in die Gegenwart ist die Kenntnis des Alten Orients unerlässlich.