Die erste Kohorte startete im Schuljahr 2018/19 und endete im Sommer 2022. Die Kinder der zweiten Kohorte, die ein Schuljahr später 2019/2020 starteten, schlossen die Studie im Sommer 2023 ab.
Wir möchten uns herzlich bei den teilnehmenden Familien, Lehrkräften und Schulleitungen für die Teilnahme an der FIPS+ Studie bedanken!
Nach Studienende wurden die Antworten der Kinder, Lehrkräfte, Eltern und Schulleitungen systematisch aufbereitet. Hierbei arbeiteten wir mit der IEA Hamburg (International Association for the Evaluation of Educational Achievement) zusammen.
Zurzeit werden die aufbereiteten Daten ausgewertet und es wird an Veröffentlichungen gearbeitet. Sobald dieser Prozess abgeschlossen ist, werden detaillierte Studienergebnisse bekannt gegeben.
Einige erste Ergebnisse werden im Folgenden kurz vorgestellt:
- Das Programm FIPS+ wurde sowohl von den teilnehmenden Kindern als auch von den teilnehmenden Lehrkräften insgesamt als sehr positiv beurteilt. Fast allen Kindern bereiteten die Aufgaben von FIPS+ Spaß und die Lehrkräfte schätzten das Programm im Mittel als nützlich und die Ergebnisse als relevant und verständlich ein.
- Die Lehrkräfte konnten durch den Einsatz von FIPS+ die Fähigkeiten ihrer Schüler*innen am Anfang und am Ende der 1. Klasse genauer einschätzen als ohne FIPS+.
- Einen kleinen positiven Einfluss hatte der Einsatz von FIPS+ auf die Leistung in Mathematik und im Lesen. Das fachspezifische Interesse und Selbstkonzept (Rechnen, Lesen und Schreiben) sowie die wahrgenommene Unterrichtsqualität wurden kaum beeinflusst.
- Lehrkräfte, die FIPS+ durchführten, nominierten mit höherer Wahrscheinlichkeit Kinder, die zu den oberen 10% in mathematischen Kompetenzen oder Lesefähigkeiten gehörten, für das Programm der Hector Kinderakademien als Lehrkräfte, die FIPS+ nicht durchgeführt haben.
- Zur COVID-19 Pandemie: Vorläufige Ergebnisse weisen vor allem auf einen negativen Effekt des Unterrichtens während der Pandemie im Vergleich zum regulären Unterricht auf das fachspezifische Interesse und Selbstkonzept (Rechnen, Lesen und Schreiben) hin.
Die Ergebnisse sind vielversprechend. Allerdings muss bei Fragen der Implementation in den Schulalltag berücksichtigt werden, dass die Lehrkräfte den hohen zeitlichen Aufwand von FIPS+ als kritisch bewerteten. Die Mehrzahl sprach sich für effizientere Testungen beispielsweise in Kleingruppen aus.
Aus diesem Grund wurde mit den Erkenntnissen von FIPS+ ein neues Messinstrument (PINGUIN) zur Lernstandserfassung in Kooperation mit den Hochschulstandorten Berlin, Kassel, Ulm und Würzburg entwickelt. PINGUIN wird in Gruppen am Tablet durchgeführt. Die Instruktionen erhalten die Schülerinnen und Schüler über Kopfhörer. Weitere Informationen zum Messinstrument und zur Studie finden Sie hier.
Als Fortsetzung der Studie FIPS+ möchten wir außerdem die Kinder, die bei der FIPS+ Studie teilgenommen haben und deren Eltern erneut befragen. So soll untersucht werden, wo die Kinder heute stehen und wie sie sich in Bezug auf verschiedene Merkmale entwickelt haben. Angestrebt wird eine Online-Befragung, in der der Werdegang der Kinder, ihre (beruflichen) Interessen und die Wahl schulischer Schwerpunkte sowie weitere Merkmale wie z.B. ihre schulischen Leistungen, MINT-Erfolge, Kreativität oder auch ihre Motivation und ihr Freizeitverhalten erhoben werden.
Die neusten Entwicklungen der FIPS+ Studie sowie die Studienergebnisse werden zukünftig über den FIPS+ Newsletter bekannt gegeben. Möchten Sie informiert bleiben? Dann melden Sie sich gerne über eine E-Mail an fipsplus@hib.uni-tuebingen.de mit der Bitte um Aufnahme in den FIPS+ Newsletter an!