Lilly Roth ist Doktorandin in der Arbeitsgruppe „Diagnostik und kognitive Neuropsychologie“. Sie absolvierte ihren Bachelor und Master of Science in Psychologie an der Universität Tübingen und arbeitete währenddessen als Statistik-Tutorin. Lilly Roth interessierte sich schon früh für Datenauswertung, Forschungsmethodik und Open-Science-Praktiken und forscht seit 2021 im Bereich der numerischen Kognition. Insbesondere untersucht sie im Rahmen des DFG-Forschungsprojekts e-SNARC räumliche mentale Repräsentationen von Zahlen in großen Online-Studien. Im Fokus steht der SNARC-Effekt („Spatial Numerical Associations of Response Codes“), der die Assoziation von kleinen Zahlen mit links und von großen Zahlen mit rechts beschreibt. Die Forschung von Lilly Roth gibt Aufschluss darüber, wie automatisch, aufgabenabhängig, kulturabhängig, flexibel und zeitlich stabil räumliche mentale Repräsentationen von Zahlen sind.
Weitere Forschungsthemen von Lilly Roth sind einerseits mathematische Textaufgaben. Hierbei erforscht sie beispielsweise den Zeitpunkt der Zahlenverarbeitung mithilfe von Eyetracking oder die Auswirkung der Verwendung unterschiedlicher Pronomen auf die Leistung von Grundschulkindern. Andererseits beschäftigt sich Lilly Roth auch mit der Gültigkeit von Verallgemeinerungen von Stichproben auf einzelne Individuen und von in einzelnen Sessions getesteten Individuen auf die zeitliche Stabilität kognitiver Phänomene.
Neben ihrer Forschungstätigkeit hat Lilly Roth auch bei der Organisation zweier Workshops mitgewirkt („Promoting transparency & replicability in research“ 2022 in Tübingen als Co-Organisatorin und „Relations between space, language, and numbers“ 2024 in Tübingen als Hauptorganisatorin). Aktuell ist sie maßgeblich an der Organisation der TeaP („Tagung experimentell arbeitender Psycholog:innen“ 2026 in Tübingen) beteiligt.