Evang. Institut für Berufsorientierte Religionspädagogik

Neue Organisationsmodelle (NOM)

Neue Organisationsmodelle für den Religionsunterricht an Beruflichen Schulen (2009/2010 sowie 2014ff.)

Im Religionsunterricht der Teilzeitberufsschule gibt es seit dem Jahr 2000 in Baden-Württemberg Ansätze einer Neuorganisation des BRU, bei der in Blockform von vier bzw. acht Stunden unterrichtet wird, so beispielsweise das „Esslinger Modell“ an der Friedrich-Ebert-Schule, einer gewerblichen berufsbildenden Schule. Von den neuen Organisationsformen erhoffen sich die Initiatoren, die Vorteile längerer Lerneinheiten nutzen zu können. Erwartet werden vor allem: Verbesserung der Beziehungen im Klassenzimmer, Steigerung der Konzentration sowie Raum für Projekte und Exkursionen. Darüber hinaus eröffnete sich die Möglichkeit, den BRU in der Stundentafel - im Wechsel mit anderem Blockunterricht – besser zu verankern und dadurch schulorganisatorisch flexibler einzubinden, was zu einer höheren Erteilungsquote des BRU insgesamt geführt hat.

In einer explorativen Studie wurde der Frage nachgegangen, ob in dieser Neuorganisation ein Innovationspotential liegt, das zur Stärkung und Qualitätsentwicklung des BRU beitragen kann. Insgesamt konnte festgestellt werden, dass die Befragten – Schülergruppen, Schulleiter, Abteilungsleiter, Lehrkraft und Ausbilder – diese neue Form des Religionsunterrichts überaus positiv wahrnehmen. Hervorgehoben wurden insbesondere die konzentrierte Arbeitsatmosphäre und die Stärkung der Beziehungen sowohl unter den Schülerinnen und Schülern wie auch zur Lehrkraft, was wiederum positive Effekte auf Mitarbeit und Disziplin zeitigte. Die Ergebnisse sind in der EIBOR-Broschüre „Neue Organisationsmodelle für den Religionsunterricht an Beruflichen Schulen“ (NOM) zugänglich.

Die Ergebnisse der Studie wurden der BRU-Lehrerschaft auf verschiedenen Fortbildungsveranstaltungen vorgestellt, so z.B. beim Kongress „Schule – Werte – Religion“ 2010 in Stuttgart.

Mittlerweile wird an über 10 Berufsschulen in Baden-Württemberg der BRU mit NOM erteilt. Damit bietet sich auch die Möglichkeit, auf einer nunmehr breiteren Basis die Gestalt und Qualität solcher Angebotsformen zu untersuchen. Seit Sommer 2014 erfolgten daher weitere Interviews mit beteiligten Lehrkräften und Schulleiterinnen und Schulleitern, mit positivem Feedback zu NOM. Für die weitere Projektarbeit ist geplant, auf Grundlage einer größeren Datenbasis aussagekräftige Ergebnisse zu erzielen. Im November 2015 wurden in einer Werkstatttagung, gemeinsam veranstaltet mit dem Pädagogisch-Theologischen Zentrum der Landeskirche (ptz) Stuttgart-Birkach, Erfahrungen und Herausforderungen dieser Neuen Organisationform thematisiert.


Unter folgendem Link finden Sie eine tabellarische Übersicht über das Projekt "Neue Organisationsmodelle im BRU"