Institut für Erziehungswissenschaft
 

Aline Fuß

Doktorandin der Abteilung Allgemeine Pädagogik am Institut für Erziehungswissenschaft der Eberhard Karls Universität Tübingen.

 

Habitustransformation durch Mentoring? Eine explorative Studie am Beispiel von Studentinnen unterer sozialer Klassen (Arbeitstitel)

Aufstieg durch Bildung ist für Angehörige und insbesondere Frauen unterer sozialer Klassen noch immer selten und nur wenig wahrscheinlich. Nehmen Angehörige unterer sozialer Klassen dennoch ein Studium auf, kommt es an Hochschulen durch klassenspezifischen Herausforderungen nicht selten zu Habitus-Struktur-Konflikten beziehungsweise zu habituellen Passungsproblemen. Mentoringprogramme an Hochschulen, deren Anzahl seit den 1990er Jahren stetig steigt, werden dabei als wichtige Instrumente betrachtet, um der geschlechts- und klassenspezifischen Schlechterstellung im Bildungssystem zu begegnen. Auf den ersten Blick erscheinen solche Mentoringprogramme geeignet, um habituellen Passungsproblemen von Bildungsaufsteigerinnen entgegenzuwirken. Ob diese Hoffnung tatsächlich berechtigt sind, soll in der geplanten Arbeit geprüft werden.

Die leitende Forschungsfrage des Dissertationsvorhabens lautet: Was sind die intendierten und nicht intendierten Folgen von Mentoring an Hochschulen auf a) habituelle Passungsprobleme von Studentinnen aus unteren sozialen Klassen und b) auf die soziale Exklusivität des akademischen Feldes?

Für die Beantwortung der Forschungsfrage gilt es, ausgewählte Mentoringprogramme an deutschen Hochschulen in den Blick zu nehmen und über qualitative Verfahren deren Folgen zu erforschen.