Internationales Zentrum für Ethik in den Wissenschaften (IZEW)

Simon Ledder

Kollegiat im Graduiertenkolleg Bioethik

E-Mail: simon.ledderspam prevention@izew.uni-tuebingen.de
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Dissertationsprojekt

Der funktionale Körper. Bioethische und kulturelle Aspekte von Behinderung und Human Enhancement in den Medien

Das Dissertationsprojekt setzte sich mit der diskursiven Konstruktion von „Human Enhancement“, „Behinderung“ und „Normalität“ auseinander. In einem ersten Schritt wurde im Anschluss an Michel Foucault und Judith Butler die Bedeutung von Diskursen für Konzepte von Körperlichkeit unter medienwissenschaftlichen und ethischen Perspektiven erläutert. Daran anschließend wurde das Medium des Digitalen Spiels in seiner Spezifik analysiert. Als zweites wurden anhand von ausgewählten digitalen Spielen mittels einer qualitativen Inhaltsanalyse die Konstruktionen von „Behinderung“ und „Human Enhancement“ in diesen spezifischen Unterhaltungsmedien aufgezeigt. Dabei wird einer kulturwissenschaftlichen Perspektive gefolgt, die „Behinderung“ nicht als rein individuelles, zu behebendes Problem versteht, sondern eine gesellschaftliche Konstruktion, die durch mannigfaltige Diskurse hergestellt wird. Die in den Digitalen Spielen verorteten diskursiven Aussagen wurden schließlich in einen breiteren Kontext gestellt, in dem aufgezeigt wird, wie die Debatte über „Human Enhancement“ einen neuen Begriff des „normalen Körpers“ formiert und welche Konsequenzen dies für Personen hat, die als „behindert“ definiert werden.

Zur Person

Seit 2003 Studium der Sozialwissenschaften mit Schwerpunkten Soziologie und Medienwissenschaft in Göttingen (Deutschland) und Sevilla (Spanien). Im Mai 2010 Diplom an der Georg-August-Universität Göttingen mit einer Arbeit über Ideologeme in Digitalen Spielen. Von Januar 2011 bis Dezember 2013 DFG-Stipendiat und Mitglied des Graduiertenkolleg Bioethik am IZEW. Seit 2013 Lehrbeauftragter am Institut für Soziologie, Universität Tübingen. 2014-2015 Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsprojekt „Privacy-Arena“ am IZEW.