LUCIA LEIDENFROST-BURTH
Warum haben Sie sich für den MA Germ. Linguistik entschieden?
Als ich mit dem Bachelor Studium angefangen habe, habe ich mich fast etwas vor der Linguistik gefürchtet. Aber als ich mein erstes Proseminar in GermLing besucht habe, wurde mir klar, dass ich mich noch viel lieber mit Sprache als mit Literatur beschäftige. Vor allem der Erwerb von Sprache und Schrift interessiert mich. Mit dem Studiengang Deutsch als Fremdsprache - mit dem die GermLing kooperiert - konnte ich mein Wissen auch im Master in diesem Bereich vertiefen.
Was hat Ihnen besonders gut am MA Germ. Linguistik gefallen?
Schön waren die MA-Kolloquien, die immer mittwochs waren. Zum einen haben wir Einblicke in die Forschungsprojekte unserer Dozenten und Kollegen bekommen, zum anderen hat man sich dort kennen gelernt und wöchentlich getroffen.
Außerdem war die Betreuung sehr gut. Wenn es Fragen zum Studium oder zu linguistischen Unklarheiten gab, konnten wir uns immer an unsere Dozenten wenden.
Worüber haben Sie Ihre Masterarbeit geschrieben?
Der Titel meiner Masterarbeit ist „Univerbierungen in der Orthographie“. Ich habe z.B. Präposition-Substantiv-Verbindungen dahingehend überprüft, ob sie die Tendenz haben zusammengeschrieben oder getrenntgeschrieben zu werden. Ich habe geklärt, ob die untersuchten Fälle überhaupt Verbindungen sind, die zusammengeschrieben werden könnten. So sind die Substantive in diesen Verbindungen bspw. oft nicht erweiterbar. Das könnte für die Zusammenschreibung sprechen. Leider blieb kein Platz mehr auch die Leserperspektive zu untersuchen. Gerade das deutsche Schriftsystem ist nämlich für den Leser optimiert.
Was haben Sie nach Ihrem Abschluss gemacht?
Seit Juli arbeite ich am Institut für Deutsche Sprache, Abteilung Grammatik (http://www1.ids-mannheim.de/gra/) und in der Geschäftsstelle des Rats für Deutsche Rechtschreibung. Auch hier werte ich Schreibungen aus und leite meine Ergebnisse an den Rat weiter. Außerdem arbeitet die Abteilung Grammatik mit dem Deutschen Volkshochschul-Verband zusammen. Ich bin an einem Projekt für erwachsene Analphabeten (Link) beteiligt und erstelle gerade einen Rechtschreibwortschatz. Und ich bin auf der Such nach einem Thema für meine Dissertation – sicher wird es darin um Orthographie gehen!
