Institut für Erziehungswissenschaft

Catherina Schreiber

Promotionsprojekt

 

Arbeitstitel: Algorithmic Rationality and the Enhancement of the Human Self. Scientific Eschatologies, Data and the Promises of Transformability

Die Dissertation untersucht, wie seit der Entwicklung moderner Nationalstaaten die Verbesserung des Menschen, die Vorstellungen von seiner technisch und algorithmisch gestützten Transformierbarkeit und nachhaltigen Veränderbarkeit inhärenter Bestandteil nationalstaatlicher Politik im Rahmen einer auf Biopolitik gestützten gesamtgesellschaftlichen Governancestrategie wurde. Die Arbeit widmet sich dabei jenen staatlichen Prozessen, die sich als Bioalgorithmen und Sozioalgorithmen zur Verbesserung des Menschen verstehen lassen. Im Zentrum dieser Techniken steht die Performativität der Übersetzung von (biologischen) Körpern in einem Prozess, der auf algorithmischen Regierungstechniken basiert. Die Arbeit geht dabei von der Hypothese aus, dass den Ansätzen der wissenschaftlichen Verbesserung des Menschen eine zutiefst eschatologische algorithmische Rationalität zugrunde liegt, die ihrerseits Ausdruck eines sozial und technisch produzierten Denksystems ist, welches sich gründet auf: scheinbar objektiven und transparenten Expertenpraktiken, nationalstaatlichen Routinen und nationalstaatlicher Medialität, einer scheinbar säkularen Sinngebung, einer hiermit verbundenen Sprache, die sich einer Verbindung des individuellen menschlichen Körpers mit dem Körper der Nation bedient, der Etablierung quantifizierbarer Daten und einer sozioskopischen staatlichen Bürokratie der rekursiven Planung, Erfassung und Kontrolle, verbunden mit Diskursen um die Krisenhaftigkeit und Stabilität der Gesellschaften und der De-und Regeneration ihrer Bevölkerungen.