Institut für Erziehungswissenschaft

Zusatzqualifikation „Sexualisierte Gewalt in pädagogischen Einrichtungen“

Die Zusatzqualifikation zum Thema sexualisierte Gewalt in pädagogischen Einrichtungen ist ein Angebot für zukünftige (sozial)pädagogische Fachkräfte und Lehrer:innen. Ziel ist es, Studierenden eine umfassende und fundierte professionelle Auseinandersetzung mit der komplexen und hoch relevanten Thematik zu ermöglichen.

Der Fokus des Programms liegt auf der Professionalität (sozial)pädagogischer Fachkräfte und Lehrer:innen, die sich aus thematischem Wissen und reflektiertem Umgang mit Macht und individuellen Verstrickungen ebenso speist wie aus konkreten praktischen Erfahrungen mit dem Alltag pädagogischer Praxis.

Das Programm wird in jährlichem Turnus angeboten, beginnend mit dem Wintersemester. Der erste Turnus startet im Wintersemester 2023/24.

Das Konzept sieht drei Module vor, welche sich über zwei Semester erstrecken. Die Zusatzqualifikation wird mit erfolgreichem Abschluss aller drei Module erworben.

MODULE, ECTS INHALT TURNUS

Modul 1

(3 ECTS)

Blockseminar

"Sexualisierte Gewalt - Intervention, Prävention, Schutzkonzepte"

Jedes Wintersemester

Modul 2

(3 ECTS)

Digitale Vorlesungsreihe

"Machtmissbrauch und Sexualisierte Gewalt in pädagogischen Einrichtungen"

inkl. zweier Präsenztermine a 1,5 Stunden

Jedes Wintersemester

Modul 3

(9 ECTS)

Praxisphase (mind. 120h)
und Forschungswerkstatt in Kompaktform
Jedes Sommersemester

Wer kann die Zusatzqualifikation studieren?

Das Programm richtet sich an Studierende aller erziehungswissenschaftlichen Studiengänge der Universität Tübingen.

Das sind (HF/NF):

  • B.A. Erziehungswissenschaft und Soziale Arbeit/ Erwachsenenbildung
  • B.Ed. Sozialpädagogik/Pädagogik - höheres Lehramt an beruflichen Schulen
  • B.Ed. Gymnasiales Lehramt
  • B.Sc. Empirische Bildungsforschung und Pädagogische Psychologie
     
  • M.A. Bildung und Erziehung: Kultur – Politik – Gesellschaft
  • M.A. Forschung und Entwicklung in der Sozialpädagogik/ Sozialen Arbeit
  • M.A. Schulforschung und Schulentwicklung
  • M.A. Erwachsenenbildung/Weiterbildung
  • M.Ed. Berufliches Lehramt Sozialpädagogik/Pädagogik und allgemeinbildendes Fach
  • M.Ed. Gymnasiales Lehramt
  • M.Sc. Empirische Bildungsforschung und Pädagogische Psychologie

Anmeldung / Zulassung

Die Zusatzqualifikation ist zulassungsbeschränkt. Teilnahmeberechtigt sind Studierende aller o.g. Studiengänge.

Die Zusatzqualifikation wird mit erfolgreichem Abschluss aller drei Module erworben und bescheinigt.

Anmeldeverfahren

Achtung: Eine Anmeldung entspricht keiner Zulassung!

Die Anmeldung zu allen drei Modulen erfolgt (soweit möglich) über das alma Portal und zusätzlich, mit derselben Anmeldefrist, per Email.

1.) Anmeldung über alma

  • Im Wintersemester können Modul 1 und 2, im Sommersemester Modul 3 belegt werden.
  • Im Wintersemester kann über alma nur Modul 2 belegt werden
  • Die Veranstaltungen der Zusatzqualifikation finden Sie im alma Portal im Wahlmodul Ihres Studienganges. Hier finden Sie auch die Anmeldefrist.

2.) Anmeldung zur Zusatzqualifikation (Module 1-3) an folgende E-Mail-Adresse:
qualifikation.sexualisierte-gewaltspam prevention@ife.uni-tuebingen.de

Die Anmeldung per E-Mail erfolgt formlos mit folgenden Informationen:

  • Name
  • Matrikelnummer
  • Studiengang (HF/NF)
  • Fachsemester
  • sollten Sie Modul 1 oder 2 bereits in einem vorangegangenen Semester einzeln studiert haben, teilen Sie uns dies bitte mit. Vergessen Sie nicht, auch den entsprechenden Leistungsnachweis mit der Email an uns zu senden.

Für die Anmeldung per E-Mail gelten die Fristen von alma.

Auswahl und Zulassung

Übersteigen die Anmeldungen das Platzkontingent (maximal 25 Personen pro Durchlauf), wählen wir nach festgelegten Kriterien aus. Wenn Sie zugelassen wurden, werden Sie informiert.

Besonderheiten der Module:

Modul 1
Zum einführenden, praxisorientierten Blockseminar werden vorrangig Studierende zugelassen, welche die Zusatzqualifikation (Modul 1-3) erwerben möchten (Anmeldung zu Modul 1 via alma, Anmeldung zur Zusatzqualifikation per Email). Die maximale Teilnehmerzahl beträgt 20 Personen. Nur, wenn sich weniger als 20 Personen für die Zusatzqualifikation angemeldet haben, kann das Blockseminar auch einzeln (d.i. unabhängig von der Zusatzqualifikation) über ein Wahlmodul besucht werden.

Modul 2
Die digitale Vorlesungsreihe ist fester Bestandteil der Zusatzqualifikation. Zugelassen werden dieselben Personen, die auch zu Modul 1 zugelassen werden (Anmeldung zu Modul 2 via alma, Anmeldung zur Zusatzqualifikation per Email).
Die digitale Vorlesungsreihe kann auch unabhängig von der Zusatzqualifikation über das TCP studiert werden und ist dort, abgesehen vom Platzkontingent (maximal 120 TN), nicht zulassungsbeschränkt.

Modul 3
Die Praxisphase mit der Forschungswerkstatt kann nur studiert werden, wenn zuvor Modul 1 und 2 erfolgreich absolviert wurden. Die Zulassung erfolgt nach Prüfung dieses Kriteriums automatisch. 
Wissenswertes zu Modul 3 finden Sie im entsprechenden Reiter ("Praxisphase").

Praxisphase (Modul 3)

Umfang, Organisation

Die Praxisphase in einer pädagogischen Einrichtung umfasst mindestens 120h. Wir empfehlen, die Praxisphase im Tandem zu absolvieren. 

Bitte beachten Sie, dass wir keine bereits absolvierten Praktika anrechnen!

Die Praxisphase kann im Zeitraum von Januar (Ende Winterseemster) bis Juli (Ende Sommersemester) absolviert werdebn. Verschiedene Varianten sind möglich:

  • als Block in ca 3 Wochen Vollzeit (z.B. in den Semesterferien, Februar bis April)
  • in Teilzeit (ab Januar, oder ab April)

Supervorisch begleitet und wissenschaftlich betreut wird die Praxisphase durch Sprechstunden- und Workshopangebote (auch schon im Wintersemester) sowie durch die Forschungswerkstatt (2 SWS, Präsenz- und Onlinetermine in Kompaktform im Sommersemester). 

Was beinhaltet die Praxisphase?

Die Praxisphase soll den Studierenden einen Einblick in die institutionellen und organisatorischen Gegebenheiten sowie die pädagogischen Interaktionen erlauben. Darüber hinaus führen die Studierenden ein Interview mit einer Leitungskraft/verantwortlichen Person zu Elementen eines (Gewalt)Schutzkonzepts* und werten Mitarbeiter:innenfragebögen zum Thema Einrichtungsatmosphäre* aus.

Die Ergebnisse werden von den Studierenden in der Forschungswerkstatt für die Einrichtungen in Form eines Abschlussberichtes aufbereitet. Dieser kann von den Einrichtungen als Anstoß genutzt werden, ein (Gewalt)Schutzkonzept zu entwickeln. Einrichtungen, die bereits ein (Gewalt)Schutzkonzept etabliert haben, können die Ergebnisse zur Reflexion der bestehenden Bausteine nutzen.

Die Einrichtungen erhalten zu ihrer freien Verfügung**:

  1. Ein anonymisiertes Ergebnisprotokoll der Praxisphase (qualitative Analyse)
  2. Die Auswertung des Interviews mit einer Leitungskraft/ verantwortlichen Person sowie die anonymisierte Auswertung der Mitarbeiter:innenfragebögen (quantitative Analyse)
  3. Ein Resümee (inkl Empfehlungen)

_________

* Das Interview und die Fragebögen sind dem IPSE – Instrument zur partizipativen Selbstevaluation des IPP München entnommen.
** Der Abschlussbericht ist anonymisiert und geht ausschließlich den vorab vereinbarten Personen zu (Einrichtungsleitung, ggf. Gewaltschutzbeauftragte). Der Bericht ebenso wie die Praxisphase und die begleitenden Veranstaltungen unterliegen Datenschutz- und Schweigepflichtbestimmungen.

Hilfskräfte

 

Hilfskräfte der Zusatzqualifikation

seit 08/2024Sophia Maurer (Zusatzqualifikation)
seit 08/2024Nora Brobeil (Forschung)
05/2023 bis 07/2024Jule Becker

 

Kooperationen

Kooperationen

Tima e.V. (Aufwind: Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt an Mädchen* und Jungen*, Tübingen)
Pfunzkerle e.V. (Fachstelle für Jungen- und Männerarbeit Tübingen)
Tübingen School of Education (Universität Tübingen)
Transdisciplinary Course Program (Universität Tübingen)
Wissenschaftsnetzwerk Sexualisierte Gewalt in Baden-Württemberg
Dr. Peter Caspari, IPP München (Institut für Praxisforschung und Projektberatung)

Entwicklung und Finanzierung

Entwicklung der Zusatzqualifikation
Die Zusatzqualifikation "Sexualisierte Gewalt in pädagogischen Einrichtungen" wurde entwickelt von Dr. Eva Maria Lohner (Abteilung Sozialpädagogik) und Dr. Laura Böckmann (Abteilung Allgemeine Pädagogik).
Hilfskräfte in diesem Zeitraum waren: Anna Sieger (April bis Oktober 2022). Julia Hahn (Oktober 2022 bis April 2023) und Jule Becker (Mai 2023 bis September 2023);

Finanzierung
Die Entwicklungsphase des Projekts (04-2022 bis 09-2023) wurde finanziert von der Universität Tübingen, dem Institut für Erziehungswissenschaft (IfE) sowie der Tübingen School of Education (TüSE). 

02-2024 wurde ein Antrag auf Weiterfinanzierung für den Zeitraum 04-2024 bis 09-2027 bewilligt. Finanziert wird die Zusatzqualilfikation in dieser Zeit von der Universität Tübingen, dem IfE sowie der TüSE.