Zentrum für Islamische Theologie (ZITh)

ZITH-Newsletter Nr. 1/2013: Termine und Veranstaltungen

Christlich-Islamisches Symposion in Ludwigsburg und Tübingen

Im Rahmen der Kooperationsvereinbarung zwischen der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg, dem Zentrum für Islamische Theologie der Universität Tübingen und der Universität Mohammed V. Rabat/Marokko fand vom 24.-28. Juni 2013 das erste internationale christlich-islamische Symposion in Ludwigsburg und Tübingen statt. Der Projekttitel der von der Baden-Württemberg-Stiftung geförderten Veranstaltung lautete: “Wie der christlich-islamische Dialog gelingen kann – interreligiöses und interkulturelles Lernen zwischen Christen und Muslimen“. Die Teilnehmer, Wissenschaftler und Studierende aus Tübingen, Ludwigsburg und Rabat, widmeten sich an vier Tagen der zentralen Fragestellung „Religion - Kraft des Friedens oder des Unfriedens?“.


Am 24.06., dem ersten Tag des Symposions, wurde zunächst der Stand des interreligiösen Dialogs an den drei beteiligten Institutionen dargestellt. Es folgten ein Vortrag über die Ausbildung muslimischer Religionslehrer in Baden-Württemberg und zwei Statements zu der Frage: „Wie der christlich-islamische Dialog gelingen kann“.


Am Dienstag, den 25.06. wurde das Thema „Frieden“ in den christlichen und islamischen Heiligen Schriften thematisiert.


Am 26.06 fand eine Tagesexkursion zu sehenswerten Plätzen der Region statt. Ziel war, dass sich die Teilnehmer des Symposions in ungezwungener Atmosphäre etwas besser kennenlernen konnten. Das von Dr. Thomas Breuer von der PH Ludwigsburg zusammengestellte Programm führte die 26 Teilnehmer, darunter alle sechs Gäste aus Rabat, zunächst in das Kloster Maulbronn. Die ehemalige Zisterzienserabtei gilt als größte erhaltene Klosteranlage nördlich der Alpen und zählt seit 1993 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Nach einem kleinen Abstecher an den nahegelegenen „Tiefen See“, der mit seiner Idylle alle bezauberte, ging es weiter über die kurvige Schwarzwaldhochstraße bis zum Mummelsee bei Achern, der wegen seiner Höhenlage fast skandinavisch anmutete. Nach einer kleinen Stärkung ging die Fahrt weiter nach Allerheiligen, wo die Gruppe zunächst die pittoresk-verfallene Klosterruine bestaunte, bevor man in gemächlichem Tempo dem auf mehreren Stufen insgesamt etwa 80 Meter in die Tiefe stürzenden Wasserfall folgte. Den Abschluss bildete die gemeinsame Einkehr im Gasthof Löwen in Enzklösterle.

Am Vormittag des 27.06. wurde der Offene Brief von 138 muslimischen Theologen an die christlichen Kirchenführer (2007) „Ein gemeinsames Wort zwischen uns und Euch“ und auch „Ein ökumenischer Aufruf zum gerechten Frieden“ (Genf 2012) aus christlicher und islamischer Sicht behandelt. Am Nachmittag setzten sich die Theologen anhand zweier Vorträge mit dem Thema Fundamentalismus im Christentum und Islam auseinander.


Am Freitag, den 28.06. wurde unter dem Motto „Schwarz-Weiß-Denken vs. religiöse Vielfalt“ das Thema „Frieden“ aus pädagogischer Sicht betrachtet. Die zugrundeliegende Fragestellung lautete: Welche Beiträge können die beiden Religionen Christen und Islam zum Friedenserziehung leisten?
Das Symposium endete mit einem interreligiösen Chor.


Die Diskussion zwischen den Vertretern von Christentum und Islam zeigte, dass die beiden Religionen mehr verbindet als sie trennt. Das Symposion bot den Vertretern der unterschiedlichen Glaubensrichtungen ein exzellentes Forum um sich auszutauschen und voneinander zu lernen. Das nächste derartige Symposion soll in Marokko stattfinden.

Abdelmalek Hibaoui und Michaela Riester