Internationales Zentrum für Ethik in den Wissenschaften (IZEW)

BMBF-Klausurwoche: Psychologie statt Ethik?

Zu den Chancen und Risiken empirischer Moralforschung für unser ethisches Selbstverständnis


Projektleitung:

AOR Dr. Julia Dietrich

Tel.: +49 (0) / 7071 / 29-77987
E-Mail: julia.dietrichspam prevention@uni.tuebingen.de

im Wintersemester 2015/2016 und Sommersemester 2016 vertreten durch:

Dr. Cordula Brand

Tel.: +49 (0) / 7071 / 29-75672
E-Mail: cordula.brandspam prevention@uni-tuebingen.de

Wissenschaftliche Koordination:

Dr. Cordula Brand

Tel.: +49 (0) / 7071 / 29-75672
E-Mail: cordula.brandspam prevention@uni-tuebingen.de

Wissenschaftliche Hilfskraft:

Margarita Berg

Das Projekt

In den letzten Jahren hat sich ein breites interdisziplinäres Forschungsfeld entwickelt, das sich der empirischen Untersuchung der menschlichen Moralfähigkeit widmet. Diese Entwicklung birgt für die Ethik, aber auch für die beteiligten empirischen Wissenschaften selbst eine fachliche sowie eine diskursive Herausforderung: Welchen Geltungsanspruch kann die Ethik noch vertreten, wenn empirische Untersuchungen nahelegen, dass nicht Gründe, sondern Intuitionen unser Handeln bestimmen? Welche gesellschaftliche Verantwortung für die interdisziplinäre wie transdisziplinäre Diskussion tragen die beteiligten Wissenschaften in diesem Zusammenhang? Die Herausforderungen die durch die Kontroverse „Rationalität vs. Intuition“ für unser ethisches Selbstverständnis und damit auch für unsere Entscheidungspraxis entstehen, müssen ausgelotet und diskutiert werden.

Die Klausurwoche geht daher der Frage nach, welche Chancen und Risiken die moralpsychologischen Forschungsergebnisse im Bereich „Rationalität vs. Intuition“ für unser ethisches Selbstverständnis und damit auch für unsere Entscheidungspraxis haben. Sie richtet sich an ein breites interdisziplinäres Feld von Nachwuchs-wissenschaftlerInnen aus der Neurobiologie, den Kognitionswissenschaften, der Entwicklungs- und Sozialpsychologie, der Entwicklungsbiologie, den Sozial-wissenschaften sowie der Philosophie des Geistes und der Metaethik.

EntscheidungsträgerInnen aus Rechtsprechung, Politik und Wirtschaft sowie die allgemeine Öffentlichkeit werden über ein Internet-Portal aktiv in den Diskussionsprozess mit eingebunden. Die Ergebnisse der Klausurwoche werden nicht nur anhand einer wissenschaftlichen Publikation, sondern auch mit Hilfe eines Internet-Portals gesichert, dessen Erstellung zugleich der Qualifikation der TeilnehmerInnen dient: Im Sinne eines „Learning by Explaining“ werden die TeilnehmerInnen so im interdisziplinären und transdisziplinären Diskurs geschult, dass sie ihre jeweilige disziplinäre Perspektive wissenschaftstheoretisch verorten und die gesellschaftliche Relevanz ihrer Erkenntnisse reflektieren und transparent sowie verständlich darstellen können.