Spring und Summerschools
Tübinger Spring- und Summerschools zu Themen der qualitativen Sozialforschung
Spring School 2021 "Qualitativ Forschen"
15. und 16. April 2021 online (Zoom)
Auch in Zeiten der Corona-Pandemie steht die Forschung nicht still - es ist wieder soweit, die Spring School Tübingen steht vor der Tür. Es erwarten Sie spannende Workshops und Diskussionsrunden, diesmal
im Online-Format. Was derzeit an physischem Zusammenkommen und Austausch nicht möglich ist, machen wir online möglich - neben dem inhaltlichen Input wird es auch Online-Räume geben zum Kennenlernen und Vernetzen. Den genauen zeitlichen Ablauf der School, sowie weitere Details zu den Workshops und zur Anmeldung finden Sie auf den folgenden Seiten. Bleiben Sie gesund. Wir freuen uns auf Sie!
Spring School „Qualitativ Forschen“ am 15. und 16. April 2021 ein. (Bitte laden Sie hier den Flyer zur School herunter)
Worum es geht
Wer eine empirische Qualifikationsarbeit schreibt, steht oftmals schon zu Beginn des Forschungsprozesses vor der Frage nach einem geeigneten Forschungsstil sowie Methoden der Gewinnung und Analyse von Datenmaterial. Im Rahmen der Spring School und angeleitet durch erfahrene und international renommierte Praktiker und Praktiker-innen arbeiten die Workshopteilnehmenden jeweils mit einem Forschungsstil und diskutieren und reflektieren forschungspraktische Fragestellungen an konkretem empirischen Material.
Es werden drei parallele Workshops angeboten, die sich in diesem Jahr mit unterschiedlichen Methoden der Diversitätsforschung befassen. Wir laden Sie herzlich ein, sich an den Workshops in aktiver Form, also durch Einbringen von Forschungsdesigns und Material aus der eigenen Forschung, zu beteiligen. Es besteht aber auch die Möglichkeit einer passiven Teilnahme, indem Sie am exemplarisch bearbeiteten Material anderer Teilnehmer lernen.
Workshops:
AG 1. Biographie und Diskurs
Leitung: Prof'in Dr. Nadine Rose und Marie Hoppe (Universität Bremen)
Insbesondere vor dem Hintergrund diskurstheoretischer Überlegungen wird sichtbar, dass Biographieforschung mit ihrer Privilegierung der_s Einzelnen (und ihrer_seiner Perspektive) in der Gefahr steht, die notwendig beschränkten Perspektiven der Interviewten auf die sozialen Bedingungen ihres Lebens schlicht zu wiederholen. Denn dies kann gleichbedeutend damit sein, machtvolle gesellschaftliche Verhältnisse zu reproduzieren. Angesichts einer (diskurs-) theoretischen Einsicht in diese Gefahr und Reflexion auf die gesellschaftlich-historischen Bedingungen der Produktion von Biographien und Subjekten kann aber eben auch darauf die Frageperspektive der Biographieforschung hin verschoben werden: (M)eine diskurstheoretisch unterlegte Biographieforschung fragt entsprechend genau nach den „Spuren“ gesellschaftlicher Verhältnisse in den Lebensgeschichten und versucht diskursive Machteffekte auf die Subjekte zu re- bzw. dekonstruieren. Der Workshop bietet eine grundlegende und einführende Diskussion zu diesem Ansatz diskurstheoretisch unterlegter Biographieforschung, der auch an konkreten methodischen Fragen zur Durchführung.
AG 2. Von der Bildanalyse zum Social Science FilmSozialwissenschaftliche Dispositivanalyse
Leitung: PD Dr'in Katharina Miko-Schefzig (Universität Wien)
Seit dem sogenannten Visual Turn in den Sozialwissenschaften wird vermehrt Augenmerk auf visuelle Methoden in der qualitativen Forschung gelegt. Das Spektrum möglicher visueller Analysen ist bereits sehr ausdifferenziert, etwa Bildanalyse, Videografie, Fotobefragung oder der Einsatz von Film. Ziel des Workshops ist es, den Teilnehmenden einen Einblick in die Logik und Vorgehensweise qualitativer Forschung unter Verwendung von visuellen Materialien zu vermitteln. Ein besonderer Fokus soll dabei auch auf die Verwendung vom Film in den Sozialwissenschaften gelegt werden: als Methode der Datengewinnung inklusive der verbundenen Analysestrategien sowie als wissenschaftlicher Output. In jüngerer Zeit haben sich auch die Publikationsmöglichkeiten von soziologischen Filmen etabliert, etwa das Online Journal Senate Journal oder das The Sensory Ethnography Lab (SEL) der Harvard Universität, ein Zusammenschluss unterschiedlicher Institute, die Film als sozialwissenschaftliche Methode weiterentwickeln. Anhand konkreter sozialwissenschaftlicher Filme werden die Schritte des Filmprozesses veranschaulicht, die sowohl für die Filmanalyse als auch für die Filmproduktion genützt werden können. Im Workshop sind die Teilnehmer/innen eingeladen eigenes Material einzubringen und gemeinsam zu analysieren.
AG 3. Critical cartographies: Methodological approaches to mapping in social sciences researchNew Materialism und Ethnographie
Leitung: Philippe Rekacewicz (Helsinki/Zürich)
Maps are highly powerful ways of depicting the social world. They are also inventions: reflecting (part of) the world as we see it rather than an objective reality. In this workshop, held in English, Philippe Rekacewicz, geographer, cartographer and information designer, associate researcher at the Department of Anthropology, University of Helsinki and Department of Architecture and Urban Planning, ETH, University of Zurich, will provide a critical overview of the map as invention, as multidimensional, complex and systemic object, and as powerful tools for representing diverse sources, information, quantitative and qualitative data, emotions, etc. He will also discuss his own approach to mapping, to transforming ideas, intuitions, research results into visual representation using and playing with conventional graphical semiology. During the session, Rekacewicz will work closely with students to discuss together the importance and the place the cartographic image or any other kind of visual representation within their research. Participants will be encouraged to experiment with graphical semiology and to draw upon artistic approaches to reinforce and convey meaning.
"Location"
Die Spring School angesichts der anhaltenden Pandemie in diesem Jahr online via Zoom statt. Damit die sonst so wertvollen persönlichen Begegnungen in den Pausen und am Abend nicht völlig entfallen, werden wir ein Meet&Great in gather.com anbieten, zu dem alle herzlich eingeladen sind.
Teilnahme und Anmeldung
Aktiv Teilnehmende bringen eigenes Textmaterial aus ihrem Forschungsvorhaben ein. Die Auswahl findet unter Berücksichtigung der spezifischen Lernziele der einzelnen AGs statt. Alle anderen Teilnehmenden sind - in diesem Sinne - automatisch ‚passiv‘.
Für eine aktive Teilnahme reichen Sie bitte neben dem Anmeldeformular eine ca. 1-seitige Projektskizze mit Angabe der Untersuchungsfrage, der Art des empirischen Zugangs und der Art der generierten Daten ein. Erfahrungsgemäß bringt eine aktive Teilnahme aufgrund der Arbeit am eigenen Material wertvolle Denkanstöße und ergiebige Auswertungen. ‚Work in Progress‘ bietet sich für die aktive Teilnahme besonders an. Im Fall der Annahme werden Sie in Absprache mit den DozentInnen gebeten, exemplarische Auszüge Ihres Datenmaterials für die Gruppenarbeit bereit zu stellen. BewerberInnen für aktive Teilnahme werden wir rechtzeitig informieren, ob ihr Projekt in einem Workshop diskutiert werden kann.
Einreichfrist für Material ist der 22. März 2021. Bitte senden Sie ihre Unterlagen an:
qualitative-forschungspam prevention@ifsoz.uni-tuebingen.de
Indem passive Teilnehmende an fremdem Datenmaterial arbei ten, erhalten sie exemplarische Einblicke in spezifische Untersuchungsperspektiven und Analysestrategien und entwickeln Lösungsmöglichkeiten für die empirische Arbeit, die für das eigene Promotionsprojekt von Nutzen sind.
Anmeldung: Bis 22. März 2021 unter qualitative-forschungspam prevention@ifsoz.uni-tuebingen.de
Bitte nutzen Sie zur Anmeldung das bereitgestellte Formular.
Teilnahmegebühr (inklusive Tagesverpflegung):
20 € für Teilnehmende der Universität Tübingen
30 € für Teilnehmende anderer Universitäten
Die Veranstaltung ist eine Aktivität des Methodenzentrums der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen.
Online Mini Summer School Qualitativ Forschen 2020
Liebe Freundinnen und Freunde der Tübinger Summer School,
in Zeiten der Corona-Pandemie kann auch unserer Summer School nicht in gewohnter Weise stattfinden. Wir wollen aber zur Überbrückung zumindest ein kleines Programm anbieten, ein Programm, das unter anderem auch der Frage nachgeht, wie qualitative Forschung unter Corona-Bedingungen stattfinden kann.
Unsere Online Mini Summer School 2020 wird daher am Montag, den 27. Juli 2020 abends um 18:00 Uhr mit einen gestreamten Eröffnungsvortrag mit anschließender Diskussion beginnen (s.u.) und am Dienstag, den 28. Juli vormittags mit drei parallelen Workshops fortgesetzt.
Auch die Workshops finden online und deshalb stark verkürzt als dreistündiges Format statt: auf eine erste Stunde online im Video-Meeting folgt eine Stunde offline, in der ein Aspekt eigenständig vertieft oder ausgearbeitet werden kann und danach eine weitere Stunde im online-Meeting, um Ergebnisse zusammen zu tragen oder einen Fall zu besprechen.
Zu den Nachteilen dieses Formats gehört, dass es weder Catering noch gemeinsames Abendessen mit dem üblichen niederschwelligen Austausch geben kann. Der Vorteil ist umgekehrt, dass die Teilnahme an Vortrag und Workshop kostenlos ist.
Wenn Sie an der School teilnehmen möchten, schreiben Sie uns bitte eine kurze Mail an qualitative-forschungspam prevention@ifsoz.uni-tuebingen.de, in der Sie bitte folgende Angaben machen:
a) ich nehme am Eröffnungsvortrag samt Diskussion teil (ja/nein)
b) ich möchte an Workshop (1, 2 oder 3) teilnehmen
c) ersatzweise auch an Workshop (1, 2 oder 3)
d) ich möchte eigenes Material in den Workshop einbringen.
Wir melden uns dann bei Ihnen und senden Ihnen die entsprechenden Einladungen für die Videoplattform und ggf. ergänzende Informationen.
Das Programm im Einzelnen:
Eröffnungsvortrag:
Monika Wohlrab-Sahr:
„Cultural Sociology“ und sinnverstehende Methoden: Impulse für die Interpretation der gegenwärtigen Krise
Der Vortrag nutzt den Umweg über die US-amerikanische Debatte um eine „Cultural Sociology“, wie sie von Jeffrey Alexander und seinen Kollegen angestoßen wurde, um einen Blick auf Möglichkeiten qualitativer Forschung in der aktuellen Krise wie auch über diese Krise zu werfen.
Alexander hat „Cultural Sociology“ als ein ‚starkes Programm‘ entworfen, das die Diskreditierung des Kulturellen in der Soziologie nach dem Niedergang der Soziologie Parsons‘ überwindet, sich aber nicht auf Kultur als Teilbereich bezieht. Cultural Sociology fragt nach Sinn und Bedeutung in allen sozialen Phänomenbereichen und stützt sich dabei vorzugsweise auf interpretative Verfahren. Man fühlt sich an Max Webers Frage nach der „Kulturbedeutung“ sozialer und historischer Sachverhalte erinnert.
Einerseits könnte man diesen Vorstoß im deutschen Kontext als unnötig erachten, sind doch die Konzepte von Sinn und Kultur schon bei den Klassikern der Soziologie zentral, und sind doch die qualitativen Methoden gerade wegen dieser Traditionslinie anspruchsvoll aufgestellt.
Gleichwohl könnte der Impuls einer sich selbstbewusst präsentierenden Cultural Sociology gerade für die Interpretation der gegenwärtigen Krise, in der aus guten Gründen epidemiologische – und damit rechnerische Verfahren – im Vordergrund stehen, anregend sein. Dies soll in dem Vortrag in Grundzügen ausgelotet werden.
Workshops
Workshop 1: Schreiben von Anträgen und Exposees (Prof. Dr. Monika Wohlrab-Sahr, Universität Leipzig)
28. Juli 2020, 9:00 bis 10:00 Uhr und 11:00 bis 13:00 Uhr
Exposees und Forschungsanträge sind eine besondere Form der schriftlichen Darstellung: Sie müssen fachlich ausgewiesen sein, an Vorhandenes anschließen, Forschungslücken identifizieren und innovativ sein. Sie müssen aber auch verständlich sein und ein nachvollziehbares, bewältigbares Arbeitsprogramm vorlegen. Wie kann es gelingen, Forschungsinteressen auf überzeugende Weise in das vorgeschriebene Format zu bringen?
Monika Wohlrab-Sahr ist Soziologin mit vielfältiger Forschungserfahrung. Sie ist aber auch erfahrene Fachgutachterin und war Sprecherin des DFG-Fachkollegiums "Sozialwissenschaften".
Workshop 2: Ethnografie als Forschen auf Distanz und schreibende Annäherung (Dr. Tobias Boll, Universität Mainz)
28. Juli 2020, 9:00 bis 10:00 Uhr und 11:00 bis 13:00 Uhr
Unter den qualitativen Methoden ist die Ethnografie wohl diejenige, der die gegenwärtigen Kontaktbeschränkungen am meisten Kopfzerbrechen bereiten: ihre Markenkerne sind die intensive beobachtende Teilnahme am Feldgeschehen und der Nahkontakt mit dem Untersuchungsgegenstand, seien es Interaktionen, Situationen, Praktiken oder Lebenswelten. Was tun, wenn das geplante oder begonnene ethnografische Projekt nun vor verschlossenen Türen zum Feld steht?
Dieser Workshop dient als Werkstatt für ethnografische Promotionsvorhaben, deren Fragestellungen oder Methodendesigns im Zuge der Covid-19-Pandemie ins Straucheln geraten sind. Wir machen Bestandsaufnahme und Schadensanalyse und entwickeln Lösungsszenarien dafür, wie ethnografische Forschung auf Distanz (weiter-)gehen kann.
Als Stellschrauben beschäftigen wir uns neben Graden und Arten der Teilnahme und Mitteln und Wegen der Beobachtung vor allem mit dem ethnografischen Schreiben als Instrument, mit dem sowohl Nähe als auch Distanz zum Gegenstand aufgebaut werden können – auch auf Abstand.
Dr. Tobias Boll ist derzeit Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Arbeitsbereich für soziologische Theorie und Gender Studies Institut für Soziologie, JGU Mainz und war bis 2019 Koordinator der DFG Forschungsgruppe 1939 Un/doing Differences. Praktiken der Human-differenzierung.
Workshop 3: Zeichnen als Form der Auf-Zeichnung in der qualitativen Feldforschung: Von der Skizze zur Erkenntnis (Martin Alber, Tübingen)
28. Juli 2020, 9:00 bis 10:00 Uhr und 11:00 bis 13:00 Uhr
In Anlehnung an neuere ethnographische Debatten zur Bedeutung des Zeichnens und Skizzierens für Feldforschung, wie sie etwa von Andrew Causey (2017, in seinem Buch „Drawn to See. Using line drawing as an ethnographic method“) vorangetrieben werden, ist das Ziel dieses Workshops, das Medium der Zeichnung als Forschungsinstrument kennenzulernen, denn Zeichnen heißt vor allem Wahrnehmen. Eine genauere Wahrnehmung wiederum kann zu einem genaueren Blick innerhalb unserer Forschungsaktivitäten (z.B. bei der Teilnehmenden Beobachtung) führen und so neue Erkenntnisse ermöglichen. Im Workshop lernen wir eine Reihe von einführenden Zeichen- und Skizzenübungen kennen. Wir erproben verschiedene Techniken und wenden sie auf eigene Zeichenmotive an. Dabei setzen wir uns mit Fragen auseinander wie etwa: Wie komme ich zu einer raschen Skizze? Wie zeichne ich sich bewegende Menschen oder Gegenstände? Wie können Skizzentechniken bei meinem Forschungsvorhaben produktiv eingesetzt werden? Was mache ich, wenn ich in einer Forschungssituation nicht zum Zeichenstift greifen kann?
Martin Alber ist Zeichner und Dipl. Pädagoge. Autodidaktisches Zeichenstudium seit 2008 sowie Teilnahme an einer Reihe von Zeichenkursen. Seit 2014 führt er Zeichenprojekte und Workshops durch. Kooperationspartner sind dabei: Kunsthalle Tübingen, Universitätsklinikum Tübingen, Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen/Geislingen u.a.
Spring School 2020 "Qualitativ Forschen"
BITTE BEACHTEN - ABGESAGT WEGEN DER AKTUELLEN ENTWICKLUNG DER CORONA SITUATION!
2. und 3. April 2020 in der Alten Aula der Universität Tübingen
Die Graduiertenakademie der Wirtschafts- und Sozialwissen- schaftlichen Fakultät der Universität Tübingen lädt Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aus Tübingen und anderen Universitäten herzlich zur Spring School „Qualitativ Forschen“ am 2. und 3. April 2020 ein. (Bitte laden Sie hier den Flyer zur School herunter)
Worum es geht
Wer eine empirische Qualifikationsarbeit schreibt, steht oftmals schon zu Beginn des Forschungsprozesses vor der Frage nach einem geeigneten Forschungsstil sowie Methoden der Gewinnung und Analyse von Datenmaterial. Im Rahmen der Spring School und angeleitet durch erfahrene und international renommierte Praktiker und Praktiker-innen arbeiten die Workshopteilnehmenden jeweils mit einem Forschungsstil und diskutieren und reflektieren forschungspraktische Fragestellungen an konkretem empirischen Material.
Es werden drei parallele Workshops angeboten, die sich in diesem Jahr mit unterschiedlichen Methoden der Diversitätsforschung befassen. Wir laden Sie herzlich ein, sich an den Workshops in aktiver Form, also durch Einbringen von Forschungsdesigns und Material aus der eigenen Forschung, zu beteiligen. Es besteht aber auch die Möglichkeit einer passiven Teilnahme, indem Sie am exemplarisch bearbeiteten Material anderer Teilnehmer lernen.
Workshops:
AG 1. Biographie und Diskurs
Leitung: Prof'in Dr. Nadine Rose (Universität Bremen)
Insbesondere vor dem Hintergrund diskurstheoretischer Überlegungen wird sichtbar, dass Biographieforschung mit ihrer Privilegierung der_s Einzelnen (und ihrer_seiner Perspektive) in der Gefahr steht, die notwendig beschränkten Perspektiven der Interviewten auf die sozialen Bedingungen ihres Lebens schlicht zu wiederholen. Denn dies kann gleichbedeutend damit sein, machtvolle gesellschaftliche Verhältnisse zu reproduzieren. Angesichts einer (diskurs-) theoretischen Einsicht in diese Gefahr und Reflexion auf die gesellschaftlich-historischen Bedingungen der Produktion von Biographien und Subjekten kann aber eben auch darauf die Frageperspektive der Biographieforschung hin verschoben werden: (M)eine diskurstheoretisch unterlegte Biographieforschung fragt entsprechend genau nach den „Spuren“ gesellschaftlicher Verhältnisse in den Lebensgeschichten und versucht diskursive Machteffekte auf die Subjekte zu re- bzw. dekonstruieren. Der Workshop bietet eine grundlegende und einführende Diskussion zu diesem Ansatz diskurstheoretisch unterlegter Biographieforschung, der auch an konkreten methodischen Fragen zur Durchführung.
AG 2. Von der Bildanalyse zum Social Science FilmSozialwissenschaftliche Dispositivanalyse
Leitung: PD Dr'in Katharina Miko-Schefzig (Universität Wien)
Seit dem sogenannten Visual Turn in den Sozialwissenschaften wird vermehrt Augenmerk auf visuelle Methoden in der qualitativen Forschung gelegt. Das Spektrum möglicher visueller Analysen ist bereits sehr ausdifferenziert, etwa Bildanalyse, Videografie, Fotobefragung oder der Einsatz von Film. Ziel des Workshops ist es, den Teilnehmenden einen Einblick in die Logik und Vorgehensweise qualitativer Forschung unter Verwendung von visuellen Materialien zu vermitteln. Ein besonderer Fokus soll dabei auch auf die Verwendung vom Film in den Sozialwissenschaften gelegt werden: als Methode der Datengewinnung inklusive der verbundenen Analysestrategien sowie als wissenschaftlicher Output. In jüngerer Zeit haben sich auch die Publikationsmöglichkeiten von soziologischen Filmen etabliert, etwa das Online Journal Senate Journal oder das The Sensory Ethnography Lab (SEL) der Harvard Universität, ein Zusammenschluss unterschiedlicher Institute, die Film als sozialwissenschaftliche Methode weiterentwickeln. Anhand konkreter sozialwissenschaftlicher Filme werden die Schritte des Filmprozesses veranschaulicht, die sowohl für die Filmanalyse als auch für die Filmproduktion genützt werden können. Im Workshop sind die Teilnehmer/innen eingeladen eigenes Material einzubringen und gemeinsam zu analysieren.
AG 3. Critical cartographies: Methodological approaches to mapping in social sciences researchNew Materialism und Ethnographie
Leitung: Philippe Rekacewicz (Helsinki/Zürich)
Maps are highly powerful ways of depicting the social world. They are also inventions: reflecting (part of) the world as we see it rather than an objective reality. In this workshop, held in English, Philippe Rekacewicz, geographer, cartographer and information designer, associate researcher at the Department of Anthropology, University of Helsinki and Department of Architecture and Urban Planning, ETH, University of Zurich, will provide a critical overview of the map as invention, as multidimensional, complex and systemic object, and as powerful tools for representing diverse sources, information, quantitative and qualitative data, emotions, etc. He will also discuss his own approach to mapping, to transforming ideas, intuitions, research results into visual representation using and playing with conventional graphical semiology. During the session, Rekacewicz will work closely with students to discuss together the importance and the place the cartographic image or any other kind of visual representation within their work, while practically exploring ways to experiment with graphical semiology and draw upon artistic approaches to reinforce and convey meaning.
Location
Die Spring School findet in der Alten Aula der Universität Tübingen, in der Münzgasse 30, in der historischen Tübinger Altstadt statt.
Teilnahme und Anmeldung
Aktiv Teilnehmende bringen eigenes Textmaterial aus ihrem Forschungsvorhaben ein. Die Auswahl findet unter Berücksichtigung der spezifischen Lernziele der einzelnen AGs statt. Alle anderen Teilnehmenden sind - in diesem Sinne - automatisch ‚passiv‘.
Für eine aktive Teilnahme reichen Sie bitte neben dem Anmeldeformular eine ca. 1-seitige Projektskizze mit Angabe der Untersuchungsfrage, der Art des empirischen Zugangs und der Art der generierten Daten ein. Erfahrungsgemäß bringt eine aktive Teilnahme aufgrund der Arbeit am eigenen Material wertvolle Denkanstöße und ergiebige Auswertungen. ‚Work in Progress‘ bietet sich für die aktive Teilnahme besonders an. Im Fall der Annahme werden Sie in Absprache mit den DozentInnen gebeten, exemplarische Auszüge Ihres Datenmaterials für die Gruppenarbeit bereit zu stellen. BewerberInnen für aktive Teilnahme werden wir bis Mitte März 2019 informieren, ob ihr Projekt in einem Workshop diskutiert werden kann.
Aktiv Teilnehmende von außerhalb bekommen einen Zuschuss von 30 € für ihre Reisekosten.
Einreichfrist für Material ist der 29. Februar 2020 Bitte senden Sie ihre Unterlagen an:
qualitative-forschungspam prevention@ifsoz.uni-tuebingen.de
Indem passive Teilnehmende an fremdem Datenmaterial arbei- ten, erhalten sie exemplarische Einblicke in spezifische Untersu- chungsperspektiven und Analysestrategien und entwickeln Lösungsmöglichkeiten für die empirische Arbeit, die für das eigene Promotionsprojekt von Nutzen sind.
Anmeldung: Bis 15. März 2020 unter qualitative-forschungspam prevention@ifsoz.uni-tuebingen.de
Bitte nutzen Sie zur Anmeldung das bereitgestellte Formular.
Teilnahmegebühr (inklusive Tagesverpflegung):
50 € für Teilnehmende der Universität Tübingen
60 € für Teilnehmende anderer Universitäten
Die Veranstaltung ist eine Aktivität des Methodenzentrums der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen.
Tübinger Summer School 2019 "Schreiben in der qualitativen Forschung"
"Schreiben in der Qualitativen Forschung"
29./30. Juli 2019 in der Alten Aula der Universität Tübingen
Die Graduiertenakademie der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen lädt Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aus Tübingen und anderen Universitäten herzlich zur Summer School „Schreiben in der Qualitativen Forschung“ am 29. – 30. Juli 2019 ein. (Bitte laden Sie hier Flyer zur School herunter)
Worum es geht
Wer eine empirische Qualifikationsarbeit schreibt, steht je nach Phase im Forschungsprozess vor ganz unterschiedlichen Fragen der Verschriftlichung: Wie formuliere ich meine Forschungsidee gegenüber Forschungsförderern? Wie schreibe ich ‚im Feld‘? Welche Arten des Schreibens erfordert die Materialanalyse? Wie stelle ich die Ergebnisse in einem internationalen Kontext angemessen dar? Im Rahmen der Summer School und angeleitet durch erfahrene und international renommierte Praktiker und Praktikerinnen erproben, diskutieren und reflektieren die Teilnehmenden adäquate Verschriftlichungsformen für unterschiedliche Phasen ihres Forschungsprozesses. Es werden fünf parallele Workshops angeboten, und es gibt jeweils die Möglichkeit zur aktiven oder passiven Teilnahme in einer der Werkstätten. Wählen Sie bitte den Workshop, der Ihren aktuellen Schreibaufgaben am nächsten kommt.
Teilnehmen können Sie an den Workshops in aktiver Form, indem Sie Material aus der eigenen Forschung für die Gruppenarbeit einbringen, oder aber in passiver Form, indem Sie am exemplarisch bearbeiteten Material anderer Teilnehmender lernen.
Workshops:
AG 1.: Das Schreiben von Anträgen und Exposés für qualitative Studien
Leitung: Prof. em. Dr. Bettina Heintz (Universität Luzern)
Am Beispiel von Texten wie z.B. Forschungsanträgen, Dissertationskonzepte oder Abstracts sollen in diesem Workshop Fragen folgender Art diskutiert werden: Wie lässt sich eine Argumentation auf den Punkt bringen – was kann man weglassen und was ist unverzichtbar? Wie lässt sich ein Forschungsdesign darstellen und als machbar ausweisen? Was ist ein geeigneter Schreibstil? Wie geht man mit dem sog. „Forschungstand“ um und wie schließt man ihn an die Forschungslücken an, die das Projekt zu schließen verspricht? Der Workshop ist ausdrücklich als ein Forum konzipiert, an dem nicht abstrakt, sondern anhand der von den Graduierten mitgebrachten Texte über solche Fragen gesprochen werden soll.
AG 2 Ethnomethodologie
Leitung: Prof. em. Dr. Jörg Bergmann (Universität Bielefeld)
Ethnomethodologische Studien fragen danach, wie im kommunikativen Hin-und-her und im Umgang mit der gegenständlichen Welt die Wirklichkeit fortwährend als gelebte soziale Ordnung erzeugt wird. Die ETM hat mit dieser Fragehaltung neue Forschungsperspektiven eröffnet, doch ihre Forschungs- und insbesondere ihre Schreibpraxis sind weitgehend im Dunkeln geblieben. Auf diesen Punkt richtet sich der Workshop, der u.a. fragt: Wie kann man den Verästelungen des Untersuchungsfeldes folgen, ohne sich in Details zu verlieren? Wie kann man die Materialität des Gegenstands im Forschungsprozess in der Analyse repräsentieren? Wie kann man dem Reflexivitäts-Theorem der ETM gerecht werden, ohne den Schreibprozess zu blockieren? Und wann und wie kommt beim Schreiben Theorie ins Spiel?
AG 3. Ethnografisches Schreiben
Leitung: Dr. Tobias Boll (Universität Mainz)
Eine Ethnografie entsteht in einem Prozess, der verschiedene Arten von Schreiben kombiniert: das schnelle Aufschreiben im Feld, das ausführliche Beschreiben in einer Feldnotiz, das Umschreiben von schwer in Sprache zu Fassendem und das ständige Um-Schreiben auf der Suche nach der treffenden Formulierung, die dem im Feld Beobachteten gerecht wird und es für nicht dabei Gewesene nachvollziehbar macht. Analytisches Schreiben schließlich macht die schriftlich festgehaltenen Beobachtungen zur Basis einer Argumentation. Im Workshop setzen wir uns mit den verschiedenen ‚Schreibweisen‘ ethnografischer Forschung auseinander, reflektieren den Umgang mit Textmaterialien als Forschungsdaten und lernen, wie man aus ersten Feldnotizen nach und nach wissenschaftliche Texte entwickelt.
AG 4: Schreiben in Grounded Theory und Situationsanalyse
Leitung: Jun.-Prof Dr. Ursula Offenberger (Universität Tübingen)
Der Fokus liegt auf der Bedeutung von Schreiben im Zusammenhang mit den Mapping-Verfahren der Situationsanalyse. Die analytische Arbeit an Situationsmaps wird ganz wesentlich durch relationale Maps/Karten und damit verbundene Memos geleistet. Im Mittelpunkt der Arbeit steht das Kartieren von Situationen aus den Forschungsprojekten der Teilnehmenden. Wir behandeln Fragen rund um relationale Maps/Karten und Memos, z.B.: Wie ist das Verhältnis von (offenem) Kodieren bzw. „microscopic analysis” (Strauss) und Mappen/Kartieren? Wie und wo kann ich anfangen? Welche Bedeutung kann das Anfertigen von Situationsmaps in verschiedenen Phasen des Forschungsprozesses spielen? Wie kann ich es nutzbar machen für theoretisches Sampling? Es können Beispiele von Memos und dazugehörigen Maps/Karten aus allen Stadien des Forschungsprozesses eingebracht werden.
AG 5. Publizieren: Von der Idee zum einreichungsfähigen Manuskript
Leitung: Prof. Dr. Julia Nentwich (Universität St. Gallen)
Nur wenn wir schreiben, können unsere Stimmen in Fachdebatten hörbar werden. Argumente zu entwickeln und Aufsätze zu strukturieren gehört zu unserem Handwerkszeug und ist anstrengende Arbeit. Schreiben ist das Werkzeug, mit dem wir unser Denken schärfen. Wir sind mit unseren Texten leidenschaftlich verbunden, auch wenn Begutachtungsprozesse Zeit und Nerven kosten und häufig nicht spurlos an unserem Selbstwertgefühl vorüberziehen. Schreiben mit dem Ziel, unsere qualitativ-empirische Forschung international zu publizieren, ist Programm dieses Workshops. Wir nähern uns dem Ziel mit strategischen Hilfsmitteln und vielen Übungen und tauschen Erfahrungen aus. Von den Teilnehmenden sollte ein Publikationsprojekt mitgebracht werden, an dem dann vor Ort gearbeitet werden kann
Workshopablauf
Die Summer School findet in der Alten Aula der Universität Tübingen statt, dem ältesten Gebäude der 1477 gegründeten Universität. Vor wenigen Jahren kernsaniert und restauriert, ist die Alte Aula mit ihrer attraktiven Lage gleich neben der historischen Stiftskirche mitten in der Tübinger Altstadt ein hervorragender Ort für konzentriertes gemeinsames Arbeiten in angenehmem Ambiente. Informationen zur Anfahrt erhalten Sie hier.
Montag, 29.07.2019 | |
12.00 – 13.00 Uhr Anmeldung und Begrüßungskaffee ab 19.00 Uhr Gemeinsames Abendessen (separate Anmeldung; auf eigene Kosten) |
Dienstag, 30.07.2019 |
09.00 – 11.00 Uhr Sitzung der Arbeitsgruppen 1-5: Fortsetzung der Text- und Schreibarbeit 11.00 – 11.30 Uhr Kaffeepause 11.30 – 13.00 Uhr Sitzung der Arbeitsgruppen 1-5 13.00 – 14.00 Uhr Mittagspause 14.00 – 16.00 Uhr Sitzung der Arbeitsgruppen 1-5 |
Teilnahme und Anmeldung
Aktiv Teilnehmende bringen eigenes Textmaterial aus ihrem Forschungsvorhaben ein. Die Auswahl findet unter Berücksichtigung der spezifischen Lernziele der einzelnen AGs statt. Für eine aktive Teilnahme reichen Sie bitte folgende Unterlagen ein: das Anmeldeformular zur Veranstaltung, sowie: Thema, Fragestellung, (geplantes) empirisches Vorgehen Ihres Projektes (max. 500 Wörter) und 2-4 kurze Fragen an die Dozentin/den Dozenten des Workshops. Im Fall der Annahme werden Sie in Absprache mit den DozentInnen gebeten, exemplarische Auszüge Ihres Datenmaterials für die Gruppenarbeit bereit zu stellen.
Einreichfrist ist der 14.Juni 2019
Bitte senden Sie die Unterlagen an:
qualitative-forschungspam prevention@ifsoz.uni-tuebingen.de
BewerberInnen für aktive Teilnahme werden wir bis Ende Juni 2019 informieren, ob ihr Projekt in einem Workshop diskutiert werden kann.
Die aktiv Teilnehmenden erhalten eine Übernachtungspauschale über 30€.
Indem passive Teilnehmende an fremden Texten arbeiten, erhalten sie exemplarische Einblicke in spezifische Schreibstrategien und Textformate und entwickeln gemeinsam Lösungsmöglichkeiten für das Verfassen eigener Analyse- und Präsentationstexte, die für das eigene Promotionsprojekt von Nutzen sind.
Anmeldefrist ist der 1. Juli 2019
Bitte nutzen Sie zur Anmeldung dieses Formular, das Sie uns bitte als WORD-Dokument ausgefüllt zurück mailen.
Teilnahmegebühr (inklusive Tagesverpflegung):
50 € für Teilnehmende der Universität Tübingen
60 € für Teilnehmende anderer Universitäten
30€ für Erwerbslose der Universität Tübingen
Organisation: Jörg Strübing, Barbara Stauber, Ursula Offenberger, Manuel Dieterich, Sarah Kuhn und Lea Lataster
Eine Veranstaltung des Zenterums für empirische Methoden (ZMESd) der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät.
Tübinger Spring School 2019 "Qualitativ Forschen"
11. und 12. April 2019 im Pfleghofsaal der Universität Tübingen
Die Graduiertenakademie der Wirtschafts- und Sozialwissen- schaftlichen Fakultät der Universität Tübingen lädt Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aus Tübingen und anderen Universitäten herzlich zur Spring School „Qualitativ Forschen“ am 11 und 12. April 2019 ein.
Worum es geht
Wer eine empirische Qualifikationsarbeit schreibt, steht oftmals schon zu Beginn des Forschungsprozesses vor der Frage nach einem geeigneten Forschungsstil sowie Methoden der Gewinnung und Analyse von Datenmaterial. Im Rahmen der Spring School und angeleitet durch erfahrene und international renommierte Praktiker und Praktiker-innen arbeiten die Workshopteilnehmenden jeweils mit einem Forschungsstil und diskutieren und reflektieren forschungspraktische Fragestellungen an konkretem empirischen Material.
Es werden drei parallele Workshops angeboten, die sich in diesem Jahr vor allem verschiedener Analysetechniken unterschiedlicher Materialarten widmen. Wir laden Sie herzlich ein, sich an den Workshops in aktiver Form also durch Einbringen von Forschungsdesigns und Material aus der eigenen Forschung zu beteiligen. Es besteht aber auch die Möglichkeit einer passiven Teilnahme, indem Sie am exemplarisch bearbeite- ten Material anderer Teilnehmer lernen.
Workshops:
AG 1. Die Ethnosemantik als ethnographischer Forschungsansatz
Leitung: Prof. Dr. Christoph Maeder (PH Zürich)
Die Ethnosemantik liefert theoretische und praktische Grundlagen für das systematische Arbeiten in der Feldforschung. Die Methoden aus der kognitiven Anthropologie und der Soziolinguistik sind, trotz ihrer Klarheit, Robustheit und Brauchbarkeit für die Rekonstruktion von Sonderwissen in Szenen, Milieus, Berufen, Professionen oder Organisationen, in der Soziologie noch wenig bekannt. Sie lassen sich komplementär oder alternativ zu praxistheoretischen, ‘Grounded-Theory’- oder anderen qualitativen Feldforschungsdesigns verwenden. Und sie eignen sich auch für den Einstieg in die ethnographische Forschung. Ausgangspunkt bilden dabei die Theorien des interpretativen Paradigmas und insbesondere die Wissenssoziologie. In dieser Perspektive werden Verstehen und Wissen als Erzeugnisse von sozialen Handlungen betrachtet, die in der Sprache des Feldes enthalten und daraus rekonstruierbar sind. Die alltägliche Herstellung, Verteilung und Aneignung von Wissen durch den kompetenten Sprach-, Körper- und Artefaktgebrauch wird so zu einem Forschungsgegenstand gemacht. Es wird ein praktisches Vorgehen vorgestellt, mit dem die teilnehmende Beobachtung als ethnographische Kernmethode in unterschiedlichsten sozialen Settings (Familie, Freizeit, Arbeitswelt usw.) angewendet und fruchtbar eingesetzt werden kann.
AG 2. Sozialwissenschaftliche Dispositivanalyse
Leitung: Prof. Dr. Andrea Bührmann (Universität Göttingen)
Sozialwissenschaftliche Diskursanalyse zielt darauf, diskursive Praktiken zur Herstellung und Durchsetzung von Wissen in spezifischen sozio-historischen Kontexten zu analysieren und dessen Formierungsstrukturen, Funktionsmechanismen und Machtwirkungen zu entziffern. Bei der Dispositivanalyse geht es vor diesem Hintergrund um die die systematische Ergänzung und Weiterung diskurstheoretischer Perspektiven und diskursanalytischer Forschungspraxis. Im Fokus stehen damit diskursive und nicht-diskursive Praktiken und deren Vermittlungen. Gefragt wird nach den Wechselbezügen zwischen normierenden Wissensordnungen, ihren konkreten handlungspraktischen Wirksamkeiten im sozialen Austausch von Menschen sowie den damit einhergehenden Selbst-Bezügen und Subjektivitätsformen. Der Workshop bietet eine grundlegende und einführende Diskussion zur sozialwissenschaftlichen (Diskurs- und) Dispositivforschung, die an konkreten methodisch-praktischen Fragen der Durchführung von Forschungsprojekten orientiert ist.
AG 3. New Materialism und Ethnographie
Leitung: Dr. Hanna Göbel (Universität Hamburg)
Ethnografische Forschungsstrategien in den Kultur- und Sozialwissenschaften sind klassischerweise an menschlichen TeilnehmerInnen orientiert. Was aber passiert, wenn nicht-menschliche Akteure sich als TeilnehmerInnen der Feldforschung behaupten und in den systematischen Blick der Beobachtung geraten? Der „New Materialism“ ist eine breite Bewegung in den Kultur- und Sozialwissenschaften, die für diese posthumane Hinwendung zu den sozialen, kulturellen und politischen Aktivitäten von nicht-menschlichen Akteuren in Ko-Existenz mit den menschlichen TeilnehmerInnen sensibilisiert. Die AG vermittelt Techniken dieser Form von posthumaner Sensibilisierung anhand der Analyse und Entwicklung von ethnografischen Forschungsstrategien in der gemeinsamen Arbeit am exemplarischen Material.
Location
Die Spring School findet im Pfleghofsaal der Universität Tübingen, in der Schulstraße 2, in der historischen Tübinger Altstadt statt.
Teilnahme und Anmeldung
Aktiv Teilnehmende bringen eigenes Textmaterial aus ihrem Forschungsvorhaben ein. Die Auswahl findet unter Berücksich- tigung der spezifischen Lernziele der einzelnen AGs statt. Alle anderen Teilnehmenden sind automatisch‚passiv‘.
Für eine aktive Teilnahme reichen Sie bitte neben dem Anmeldeformular eine ca. 1-seitige Projektskizze mit Angabe der Untersuchungsfrage, der Art des empirischen Zugangs und der Art der generierten Daten ein. Erfahrungsgemäß bringt eine aktive Teilnahme aufgrund der Arbeit am eigenen Material wertvolle Denkanstöße und ergiebige Auswertungen. ‚Work in Progress‘ bietet sich für die aktive Teilnahme besonders an. Im Fall der Annahme werden Sie in Absprache mit den DozentInnen gebeten, exemplarische Auszüge Ihres Datenmaterials für die Gruppenarbeit bereit zu stellen. BewerberInnen für aktive Teilnahme werden wir bis Mitte März 2019 informieren, ob ihr Projekt in einem Workshop diskutiert werden kann.
Die Übernachtungskosten für aktiv Teilnehmende übernimmt die Universität Tübingen.
Einreichfrist für Material ist der 22. Februar 2019 Bitte senden Sie ihre Unterlagen an:
qualitative-forschungspam prevention@ifsoz.uni-tuebingen.de
Indem passive Teilnehmende an fremdem Datenmaterial arbei- ten, erhalten sie exemplarische Einblicke in spezifische Untersu- chungsperspektiven und Analysestrategien und entwickeln Lösungsmöglichkeiten für die empirische Arbeit, die für das eigene Promotionsprojekt von Nutzen sind.
Anmeldung: Bis 18. März 2019 unter qualitative-forschungspam prevention@ifsoz.uni-tuebingen.de
Bitte nutzen Sie zur Anmeldung das bereitgestellte Formular.
Teilnahmegebühr (inklusive Tagesverpflegung):
50 € für Teilnehmende der Universität Tübingen
60 € für Teilnehmende anderer Universitäten
Die Veranstaltung ist eine Aktivität des Methodenzentrums der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen.
Tübinger Summer School 2018
"Schreiben in der Qualitativen Forschung"
30./31. Juli 2018 in der Alten Aula der Universität Tübingen
Die Graduiertenakademie der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen lädt Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aus Tübingen und anderen Universitäten herzlich zur 5. Summer School „Schreiben in der Qualitativen Forschung“ am 30./31. Juli 2018 ein. (Bitte laden Sie hier Flyer zur School herunter)
Worum es geht
Wer eine empirische Qualifikationsarbeit schreibt, steht je nach Phase im Forschungsprozess vor ganz unterschiedlichen Fragen der Verschriftlichung: Wie formuliere ich meine Forschungsidee gegenüber Forschungsförderern? Wie schreibe ich ‚im Feld‘? Welche Arten des Schreibens erfordert die Materialanalyse? Wie stelle ich die Ergebnisse in einem internationalen Kontext angemessen dar? Im Rahmen der Summer School und angeleitet durch erfahrene und international renommierte Praktiker und Praktikerinnen erproben, diskutieren und reflektieren die Teilnehmenden adäquate Verschriftlichungsformen für unterschiedliche Phasen ihres Forschungsprozesses. Es werden fünf parallele Workshops angeboten, und es gibt jeweils die Möglichkeit zur aktiven oder passiven Teilnahme in einer der Werkstätten. Wählen Sie bitte den Workshop, der Ihren aktuellen Schreibaufgaben am nächsten kommt.
Teilnehmen können Sie an den Workshops in aktiver Form, indem Sie Material aus der eigenen Forschung für die Gruppenarbeit einbringen, oder aber in passiver Form, indem Sie am exemplarisch bearbeiteten Material anderer Teilnehmender lernen.
Workshops:
AG 1.: Anträge schreiben
Leitung: Prof. Dr. Monika Wohlrab-Sahr (Universität Leipzig)
Exposees und Forschungsanträge sind eine besondere Form der schriftlichen Darstellung: Sie müssen fachlich ausgewiesen sein, an vorhandenes anschließen, Forschungslücken identifizieren und innovativ sein. Sie müssen aber auch verständlich sein und ein nachvollziehbares, bewältigbares Arbeitsprogramm vorlegen. Wie kann es gelingen, Forschungsinteressen auf überzeugende Weise in das vorgeschriebene Format zu bringen?
AG 2 Ethnographisches Schreiben
Leitung: Dr. Larissa Schindler (Universtität Mainz)
Schreiben zählt zu den zentralen Herausforderungen ethnografischen Arbeitens. Gerade anfangs steht man oft vor grundlegenden Fragen: Wie lässt sich das Beobachtete schriftlich festhalten? Wie entwickelt sich ein soziologischer Text aus dem vielfältigen empirischen Material, das im Zuge eines Forschungsprozesses anfällt? Die Soziologin Larissa Schindler zeigt, wie man aus ersten Feldnotizen nach und nach wissenschaftliche Texte entwickelt.
AG 3. Schreiben in der sozialwissenschaftlichen Hermeneutik
Leitung: Prof. Dr. Peter Stegmaier (Universität Twente)
Das Deuten von Daten ist eine Kernkompetenz empirischer Sozialforschung. Im Gegensatz zum alltäglichen Verstehen muss für die sozialwissenschaftliche Auslegungspraxis gelten, dass sich der Prozess der Interpretation systematisch und methodisch kontrolliert vollzieht. In den Ansätzen sozialwissenschaftlicher Hermeneutik werden unterschiedliche Akzente gesetzt, was Gegenstand und Blickwinkel, theoretische Fundierung und Einbettung in den Gesamtforschungsprozess angeht. Wir werden an Hand von Beispielen verschiedener Vertreter_innen der sozialwissenschaftlichen Hermeneutik Kriterien dafür erarbeiten und vergleichen, worauf es beim Schreiben über die Ergebnisse der Deutungsarbeit ankommt. Mit diesen werden wir ausgewählte Projekte der Teilnehmenden diskutieren. Es wird gezeigt werden, wie man Zug um Zug Texte entwickelt, die erarbeitete Deutungen einem wissenschaftlichen Publikum darstellen.
AG 4: Schreiben in Grounded Theory und Situationsanalyse
Leitung: Jun.-Prof Dr. Ursula Offenberger (Universität Tübingen)
Die Grounded Theory (GT) ist weltweit eines der am weitesten verbreiteten Verfahren qualitativer Sozialforschung, deren Kernelemente (theoretisches Sampling, Methode des ständigen Vergleichs,
Memoschreiben, Kodieren) in vielen Verfahren qualitativer Sozialforschung zur Anwendung kommen. Schreibprozesse spielen in allen Phasen des Forschungsprozesses eine zentrale Rolle. Im Workshop werden Entstehungs- und Verbreitungskontext der GT diskutiert, sowie aktuelle Debatten zur Weiterentwicklung
und Neuausrichtung, insbesondere der Situationsanalyse und den damit verbundenen Vorschlägen zu mapping und entsprechenden Schreibtechniken. In den Workshop kann Textmaterial aus allen Schreibstadien von GT und Situationsanalysen eingebracht werden.
AG 5. Publishing Qualitative Research
Leitung: Dr. Carrie Friese (Universität London)
Publishing is increasingly an international business. However, it can be a challenge to deal with qualitative data in your own language, when it comes to a journal article in English. And how can we get the message across, when presenting our qualitative analysis is limited to a 20-page format? In a session held in Englisch Dr. Carrie Friese, London School of Economics and Political Sciences, will make you fit to tackle these problems.
Workshopablauf
Montag, 30.07.2018
12.00 – 13.00 Uhr Anmeldung und Begrüßungskaffee
13.00 – 13.15 Uhr Begrüßung durch die Workshop-OrganisatorInnen
13.15 – 14.00 Uhr Eröffnungsvortrag: Prof. Dr. Karin Amos (Uni Tübingen)
14.15 – 18.00 Uhr Sitzung der Arbeitsgruppen 1-5:
Kurzvorstellung der Dissertationsprojekte, Input und Diskussion zum Verhältnis von qualitativer Forschung und Schreibprozessen, Arbeit am exemplarischen Textmaterial, praktische Übungen
ab 19.00 Uhr Gemeinsames Abendessen (voraussichtlich) im Gasthaus Neckarmüller in Tübingen
(separate Anmeldung; auf eigene Kosten)
Dienstag, 31.07.2017
09.00 – 11.00 Uhr Sitzung der Arbeitsgruppen 1-5: Fortsetzung der Text- und Schreibarbeit
11.00 – 11.30 Uhr Kaffeepause
11.30 – 13.00 Uhr Sitzung der Arbeitsgruppen 1-5
13.00 – 14.00 Uhr Mittagspause
14.00 – 16.00 Uhr Sitzung der Arbeitsgruppen 1-5
16.00 – 16.30 Uhr Kaffeepause
16.30 – 18.00 Uhr Abschlussplenum
Location
Die Summer School findet in der Alten Aula der Universität Tübingen statt, dem ältesten Gebäude der 1477 gegründeten Universität. Vor wenigen Jahren kernsaniert und restauriert, ist die Alte Aula mit ihrer attraktiven Lage gleich neben der historischen Stiftskirche mitten in der Tübinger Altstadt ein hervorragender Ort für konzentriertes gemeinsames Arbeiten in angenehmem Ambiente. Informationen zur Anfahrt erhalten Sie hier.
Teilnahme und Anmeldung
Aktiv Teilnehmende bringen eigenes Textmaterial aus ihrem Forschungsvorhaben ein. Die Auswahl findet unter Berücksichtigung der spezifischen Lernziele der einzelnen AGs statt. Für eine aktive Teilnahme reichen Sie bitte folgende Unterlagen ein: das Anmeldeformular zur Veranstaltung, sowie: Thema, Fragestellung, (geplantes) empirisches Vorgehen Ihres Projektes (max. 500 Wörter) und 2-4 kurze Fragen an die/den DozentIn des Workshops. Im Fall der Annahme werden Sie in Absprache mit den DozentInnen gebeten, exemplarische Auszüge Ihres Datenmaterials für die Gruppenarbeit bereit zu stellen.
Material je nach AG:
AG 1: Dissertationsexposee/Forschungsantrag (ggf. auch Entwürfe oder Skizzen)
AG 2: Beispiele für eigenes analytisches Schreiben inkl. dazugehöriger empirischer Materialauszüge
AG 3: Beispiele für eigenes analytisches Schreiben inkl. dazugehöriger empirischer Materialauszüge
AG 4: Eigene Texte aus der ethnographischen Arbeit
AG 5: Skizzen oder Entwürfe für Fachaufsätze
Einreichfrist ist der 15.Juni 2018
Bitte senden Sie die Unterlagen an:
qualitative-forschung@ifsoz.uni-tuebingen.de
BewerberInnen für aktive Teilnahme werden wir bis Ende Juni 2017 informieren, ob ihr Projekt in einem Workshop diskutiert werden kann.
Übernachtungskosten für aktiv Teilnehmende übernimmt die Universität Tübingen.
Indem passive Teilnehmende an fremden Texten arbeiten, erhalten sie exemplarische Einblicke in spezifische Schreibstrategien und Textformate und entwickeln gemeinsam Lösungsmöglichkeiten für das Verfassen eigener Analyse- und Präsentationstexte, die für das eigene Promotionsprojekt von Nutzen sind.
Anmeldefrist ist der 2. Juli 2018
Bitte nutzen Sie zur Anmeldung dieses Formular, das Sie uns bitte als WORD-Dokument ausgefüllt zurück mailen.
Teilnahmegebühr (inklusive Tagesverpflegung):
50 € für Teilnehmende der Universität Tübingen
60 € für Teilnehmende anderer Universitäten
30€ für Erwerbslose und (in AG4) Master-Studierende der Universität
Tübingen
Organisation: Jörg Strübing, Barbara Stauber, Ursula Offenberger, Anno Dederichs, Teresa Höfgen und Mona Bierenstiel
Diese Veranstaltung wird durch das Zukunftskonzept der Universität Tübingen (Deutsche Forschungsgemeinschaft, ZUK 63) gefördert.
Tübinger Spring School 2018 "Qualitativ Forschen"
12. und 13. April 2018 im Schloss Hohentübingen der Universität Tübingen
Die Graduiertenakademie der Wirtschafts- und Sozialwissen- schaftlichen Fakultät der Universität Tübingen lädt Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aus Tübingen und anderen Universitäten herzlich zur Spring School „Qualitativ Forschen“ am 12 und 13. April 2018 ein.
Worum es geht
Wer eine empirische Qualifikationsarbeit schreibt, steht oft- mals schon zu Beginn des Forschungsprozesses vor der Frage nach einem geeigneten Forschungsstil sowie Methoden der Gewinnung und Analyse von Datenmaterial. Im Rahmen der Spring School und angeleitet durch erfahrene und internati- onal renommierte Praktiker und Praktiker-innen arbeiten die Workshopteilnehmenden jeweils mit einem Forschungsstil und diskutieren und reflektieren forschungspraktische Fragestel- lungen an konkretem empirischen Material.
Es werden drei parallele Workshops angeboten, die sich in diesem Jahr vor allem verschiedener Analysetechniken unterschiedlicher Materialarten widmen. Wir laden Sie herzlich ein, sich an den Workshops in aktiver Form also durch Einbringen von Forschungsdesigns und Material aus der eigenen Forschung zu beteiligen. Es besteht aber auch die Möglichkeit ei- ner passiven Teilnahme, indem Sie am exemplarisch bearbeite- ten Material anderer Teilnehmer lernen.
Workshops:
AG 1. Dokumentarische Methode
Leitung: Prof. Dr. Alexander Geimer, PhD (Universität Hamburg)
Die Dokumentarische Methode (DM) rekonstruiert anhand von Audio- sowie Bild-/ Videoaufzeichnungen die alltägliche Praxis anleitende Orientierungen, wobei bislang vor- rangig präreflexiv-implizite Wissensstrukturen untersucht wurden. Im Workshop werden erstens die methodologisch- theoretischen Grundlagen der DM sowie zweitens aktuel- le Weiterentwicklungen vorgestellt (z.B. Dokumentarische Subjektivierungsanalyse). Vor allem wird drittens anhand der Auseinandersetzung mit empirischem Material (Interviews, Gruppendiskussionen, Bilder) in die Forschungspraxis der In- terpretation der DM eingeführt, indem methodische Vorge- hensweisen gemeinsam angewandt und diskutiert werden. Viertens werden Interpretationen aktiver Teilnehmer_innen und ggf. Projekte passiver Teilnehmer_innen besprochen.
AG 2. Partizipative Forschung
Leitung: Prof. Dr. Hella von Unger (Universität München)Partizipative
Forschung trifft im deutschen Sprachraum zunehmend auf Interesse, insbesondere in anwendungsorientierten Feldern der Gesundheits- und Sozialforschung. Dort wird das Potential der partizipativen Forschung geschätzt, Partnerschaf- ten zu fördern, reale Anliegen von benachteiligten Gruppen aufzugreifen, ressourcenorientiert vorzugehen, Lösungsansätze zu entwickeln, und dabei Macht- und Ungleichheitsverhältnis- se kritisch zu reflektieren und Veränderungsprozesse in Gang zu setzen. Gleichwohl birgt die partizipative Forschung große Herausforderungen. Beispielsweise sind eine gute Kenntnis des Feldes, ausreichende Ressourcen und bestehende Vertrau- ensbeziehungen zwischen den Partner_innen erforderlich. Wissenschaftler_innen müssen neben fachlichen und kommunikativen Kompetenzen ein hohes Maß an Offenheit und Flexibilität aufbringen. Dies kann in einem Spannungsverhältnis zu Anforderungen und Erwartungen des wissenschaftlichen Systems stehen. Es ist daher ratsam, die Grenzen zwischen qualitativen und partizipativen Ansätzen offen zu halten und ihre Fluidität auszuloten. Der Workshop dient der Diskussion forschungspraktischer, methodologischer und forschungsethi- scher Fragen des partizipativen und qualitativen Forschens
AG 3. Ethnographie
Leitung: Dr. Katja Hericks (Universität Potsdam)
Ethnographie ist mehr als teilnehmende Beobachtung- und das alleine wäre schon sehr viel. Ethnographie heißt, sich auf eine neueWeltodereinebekannteWeltneueinzulassen, dieseineiner Fülle zu erfassen, wie eir es sonst nur bei unserer eigenen Woh- nung tun, auf eine Gratwanderung zwischen Vertrautheit und Fremdheit zu begeben und dabei auch sich selbst dem Feld aus- zusetzen. Dabeipassiertesnichtselten, dassdie Forschendenvon dieser Fülle verschluckt oder auch vom Feld vereinahmt werden. Im Workshop wollen wir uns mit der Herausforderung, dem Feld offen zu begegen, auseinandersetzen, uns für Beobachtung die Vielfalt der Möglichkeiten, das Feld zu erschließen, diskutieren und nicht zuletzt us mit den zahleichen Tücken der Ethnographie zu bschäftigen.
Location
Die Spring School findet im Schloss Hohentübingen der Universität Tübingen, in der Burgsteige 11, in der historischen Tübinger Altstadt statt.
Teilnahme und Anmeldung
Aktiv Teilnehmende bringen eigenes Textmaterial aus ihrem Forschungsvorhaben ein. Die Auswahl findet unter Berücksich- tigung der spezifischen Lernziele der einzelnen AGs statt. Alle anderen Teilnehmenden sind automatisch‚passiv‘.
Für eine aktive Teilnahme reichen Sie bitte neben dem Anmel- deformular eine ca. 1-seitige Projektskizze mit Angabe der Un- tersuchungsfrage, der Art des empirischen Zugangs und der Art der generierten Daten ein. Erfahrungsgemäß bringt eine aktive Teilnahme aufgrund der Arbeit am eigenen Material wertvolle Denkanstöße und ergiebige Auswertungen. ‚Work in Progress‘ bietet sich für die aktive Teilnahme besonders an. Im Fall der Annahme werden Sie in Absprache mit den DozentIn- nen gebeten, exemplarische Auszüge Ihres Datenmaterials für die Gruppenarbeit bereit zu stellen. BewerberInnen für aktive Teilnahme werden wir bis Mitte März 2018 informieren, ob ihr Projekt in einem Workshop diskutiert werden kann.
Die Übernachtungskosten für aktiv Teilnehmende übernimmt die Universität Tübingen.
Einreichfrist für Material ist der 28. Februar 2018 Bitte senden Sie ihre Unterlagen an:
qualitative-forschungspam prevention@ifsoz.uni-tuebingen.de
Indem passive Teilnehmende an fremdem Datenmaterial arbei- ten, erhalten sie exemplarische Einblicke in spezifische Untersu- chungsperspektiven und Analysestrategien und entwickeln Lö- sungsmöglichkeiten für die empirische Arbeit, die für das eigene Promotionsprojekt von Nutzen sind.
Anmeldung: Bis 20. März 2018 unter qualitative-forschungspam prevention@ifsoz.uni-tuebingen.de
Bitte nutzen Sie zur Anmeldung das auf der Homepage der School bereitgestellte Formular zur Veranstaltung: www.soziologie.uni-tuebingen.de/forschung/veranstaltungen
Teilnahmegebühr (inklusive Tagesverpflegung):
50 € für Teilnehmende der Universität Tübingen
60 € für Teilnehmende anderer Universitäten
Diese Veranstaltung wird durch das Zukunftskonzept der
Universität Tübingen (Deutsche Forschungsgemeinschaft,
ZUK 63) gefördert.
Tübinger Summer School 2017
--- Anmeldefrist verlängert bis 23. Juni 2017 ---
"Schreiben in der Qualitativen Forschung"
31. Juli und 1. August 2017 in der Alten Aula der Universität Tübingen
Die Graduiertenakademie der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen lädt Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aus Tübingen und anderen Universitäten herzlich zur Summer School „Schreiben in der Qualitativen Forschung“ am 31. Juli und 1. August 2017 ein. (Bitte laden Sie hier Flyer zur School herunter)
Worum es geht
Wer eine empirische Qualifikationsarbeit schreibt, steht je nach Phase im Forschungsprozess vor ganz unterschiedlichen Fragen der Verschriftlichung: Wie formuliere ich meine Forschungsidee gegenüber Forschungsförderern? Wie schreibe ich ‚im Feld‘? Welche Arten des Schreibens erfordert die Materialanalyse? Wie stelle ich die Ergebnisse in einem internationalen Kontext angemessen dar? Im Rahmen der Summer School und angeleitet durch erfahrene und international renommierte Praktiker und Praktikerinnen erproben, diskutieren und reflektieren die Teilnehmenden adäquate Verschriftlichungsformen für unterschiedliche Phasen ihres Forschungsprozesses. Es werden sechs parallele Workshops angeboten, und es gibt jeweils die Möglichkeit zur aktiven oder passiven Teilnahme in einer der Werkstätten. Wählen Sie bitte den Workshop, der Ihren aktuellen Schreibaufgaben am nächsten kommt.
Teilnehmen können Sie an den Workshops in aktiver Form, indem Sie Material aus der eigenen Forschung für die Gruppenarbeit einbringen, oder aber in passiver Form, indem Sie am exemplarisch bearbeiteten Material anderer Teilnehmender lernen.
Workshops:
AG 1.Von der Idee zum Projekt - Exposeeentwicklung für fortgeschrittene Masterstudierende
Leitung: Jun.-Prof (Lehre) Dr. Ursula Offenberger
Erstmals speziell für Masterstudierende: Sie spielen mit dem Gedanken einer Promotion und haben schon eine Idee? In diesem Workshop können fortgeschrittene Masterstudierende auf Grundlage eines Exposees ihr Vorhaben zur Diskussion stellen.
AG 2 Anträge und Exposees für qualitativ-empirische Projekte
Leitung: Prof. Dr. Rainer Diaz-Bone (Universität Luzern, Schweiz)
Exposees und Forschungsanträge sind eine besondere Form der schriftlichen Darstellung: Sie müssen zum einen kenntnisreich und fachlich ausgewiesen, zum anderen verständlich und nachvollziehbar sein. Wie kann es gelingen, Forschungsinteressen auf überzeugende Weise in das vorgeschriebene Format zu bringen? Rainer Diaz-Bone ist Soziologe, forscht selbst empirisch und ist erfahrener Fachgutachter.
AG 3. Selbstreflexion und Gedankenverfertigung beim Schreiben
Leitung: Prof. i.R. Dr. Franz Breuer (Universität Münster)
Im Mittelpunkt dieses Workshops stehen Formen „informellen Schreibens“: Wie können eigene/personale Resonanzen und Assoziationen in der Involviertheit mit dem Thema und dem Forschungsfeld fokussiert und für die Entwicklung von Ideen genutzt werden? Welche Erfahrungen haben die Workshop-Teilnehmenden mit selbst-/reflexiven Schreib-Formaten gemacht - etwa bei Memos und im Forschungstagebuch? Welchen Stellenwert besitzt diese persönliche Schreib-Kultur für sozialwissenschaftliche/s Arbeiten, Erkenntnisbildung und das Zustandekommen eines wissenschaftlichen Textes?
AG 4. Vom Bild zum Wort - Textform Bildinterpretation
Leitung: Dr. Aglaja Przyborski (Universität Wien, Österreich)
Bildkommunikation im Alltag kommt oft ohne Sprache aus. Für die wissenschaftliche Bildinterpretation ist es unumgänglich Bilder in ihrem Eigensinn auf den Begriff zu bringen. Dabei müssen Aspekte von Bildlichkeit und Körperlichkeit, wie: Perspektive, planimetrische Komposition, Mimik und Gestik beschrieben werden. In diesem Workshop geht es darum, wie man schreibend ikonische Aspekte des Bildes im Rahmen der Bildinterpretation erfasst.
AG 5. Ethnographisches Schreiben
Leitung: Dr. Katja Hericks (Universität Potsdam)
Anders als Interviews, Videos oder Dokumente sind Feldnotizen nicht nur durch die Forschenden strukturiert, sondern vollständig von ihnen konstruiert. Dieser Workshop befasst sich damit, wie aus dem Erleben der Forschenden sinnhafte Aussagen über das Feld gemacht werden können, ohne in die Falle zu tappen, die aus der Beobachtung zweiter Ordnung resultieren. Die Analyse muss damit umgehen, dass der Text unsere Gefühle, unsere Weltanschauung und unsere Urteile enthält, denn gerade in ihnen liegt die besondere Chance der Ethnographie.
AG 6. Qualitative Forschung Publizieren
Leitung: Prof. Dr. Monika Wohlrab-Sahr (Universität Leipzig)
Die Ergebnisse qualitativer Forschung in Zeitschriften zu publizieren erweist sich oft als schwieriges Unterfangen. Die Standardformate wissenschaftlicher Aufsätze passen selten zu den Anforderungen einer materialreichen und differenzierten Argumentation interpretativer und rekonstruktiver Studien. Die eingereichten Texte wiederum bilden oft den Weg vom Material zur Generalisierung schlecht ab. Der Workshop thematisiert anhand von Beispielen Schreibformate und -stile sowie Publikationsstrategien für Zeitschriftenpublikationen.
Workshopablauf
Montag, 31.07.2017
12.00 – 13.00 Uhr Anmeldung und Begrüßungskaffee
13.00 – 13.15 Uhr Begrüßung durch die Workshop-OrganisatorInnen
13.15 – 14.00 Uhr Eröffnungsvortrag: JunProf. Dr. Ursula Offenberger: "Qualität und Reflexivität"
14.15 – 18.00 Uhr Sitzung der Arbeitsgruppen 1-6:
Kurzvorstellung der Dissertationsprojekte, Input und Diskussion zum Verhältnis von qualitativer Forschung und Schreibprozessen, Arbeit am exemplarischen Textmaterial, praktische Übungen
ab 19.00 Uhr Gemeinsames Abendessen im Gasthaus Neckarmüller in Tübingen
(separate Anmeldung; auf eigene Kosten)
Dienstag, 01.08.2017
09.00 – 11.00 Uhr Sitzung der Arbeitsgruppen 1-6: Fortsetzung der Text- und Schreibarbeit
11.00 – 11.30 Uhr Kaffeepause
11.30 – 13.00 Uhr Sitzung der Arbeitsgruppen 1-6
13.00 – 14.00 Uhr Mittagspause
14.00 – 16.00 Uhr Sitzung der Arbeitsgruppen 1-6
16.00 – 16.30 Uhr Kaffeepause
16.30 – 18.00 Uhr Abschlussplenum
Location
Die Summer School findet in der Alten Aula der Universität Tübingen statt, dem ältesten Gebäude der 1477 gegründeten Universität. Vor wenigen Jahren kernsaniert und restauriert, ist die Alte Aula mit ihrer attraktiven Lage gleich neben der historischen Stiftskirche mitten in der Tübinger Altstadt ein hervorragender Ort für konzentriertes gemeinsames Arbeiten in angenehmem Ambiente. Informationen zur Anfahrt erhalten Sie hier.
Teilnahme und Anmeldung
Aktiv Teilnehmende bringen eigenes Textmaterial aus ihrem Forschungsvorhaben ein. Die Auswahl findet unter Berücksichtigung der spezifischen Lernziele der einzelnen AGs statt. Für eine aktive Teilnahme reichen Sie bitte folgende Unterlagen ein: das Anmeldeformular zur Veranstaltung, sowie: Thema, Fragestellung, (geplantes) empirisches Vorgehen Ihres Projektes (max. 500 Wörter) und 2-4 kurze Fragen an die/den DozentIn des Workshops. Im Fall der Annahme werden Sie in Absprache mit den DozentInnen gebeten, exemplarische Auszüge Ihres Datenmaterials für die Gruppenarbeit bereit zu stellen.
Material je nach AG:
AG 1: Entwürfe und Exposees
AG 2: Dissertationsexposee/Forschungsantrag (ggf. auch Entwürfe oder Skizzen)
AG 3: Beispiele für eigenes analytisches Schreiben inkl. dazugehöriger empirischer Materialauszüge
AG 4: Bildmaterial und erste Interpretationen
AG 5: Eigene Texte aus der ethnographischen Arbeit
AG 6: Skizzen oder Entwürfe für Fachaufsätze
BewerberInnen für aktive Teilnahme werden wir bis Ende Juni 2017 informieren, ob ihr Projekt in einem Workshop diskutiert werden kann.
Übernachtungskosten für aktiv Teilnehmende übernimmt die Universität Tübingen.
Indem passive Teilnehmende an fremden Texten arbeiten, erhalten sie exemplarische Einblicke in spezifische Schreibstrategien und Textformate und entwickeln gemeinsam Lösungsmöglichkeiten für das Verfassen eigener Analyse- und Präsentationstexte, die für das eigene Promotionsprojekt von Nutzen sind.
Anmeldung: Bis 1. Juni 2017 unter qualitative-forschung(at)ifsoz.uni-tuebingen.de
Bitte nutzen Sie zur Anmeldung dieses <link file:399374 download file>Formular, das Sie uns bitte als WORD-Dokument ausgefüllt zurück mailen.
Teilnahmegebühr (inklusive Tagesverpflegung):
50 € für Teilnehmende der Universität Tübingen
60 € für Teilnehmende anderer Universitäten
Organisation: Jörg Strübing, Barbara Stauber, Ursula Offenberger, Anno Dederichs, Susanne Panzitta und Matthias Leger
Diese Veranstaltung wird durch das Zukunftskonzept der Universität Tübingen (Deutsche Forschungsgemeinschaft, ZUK 63) gefördert.
Tübinger Spring School 2017 "Qualitativ Forschen"
6. und 7 April 2017 in der Alten Aula der Universität Tübingen
Die Graduiertenakademie der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen lädt Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aus Tübingen und anderen Universitäten herzlich zur Spring School „Qualitativ Forschen“ am 06. und 07. April 2017 ein.
Worum es geht
Wer eine empirische Qualifikationsarbeit schreibt, steht oftmals schon zu Beginn des Forschungsprozesses vor der Frage nach einem geeigneten Forschungsstil sowie Methoden der Gewinnung und Analyse von Datenmaterial. Im Rahmen der Spring School und angeleitet durch erfahrene und international renommierte Praktiker und Praktikerinnen arbeiten die Workshopteilnehmenden jeweils mit einem Forschungsstil und diskutieren und reflektieren forschungspraktische Fragestellungen an konkretem empirischen Material.
Es werden drei parallele Workshops angeboten, die sich in diesem Jahr vor allem der Analyse komplexer Situationen und Prozesse sowie dem Umgang mit Artefakten widmen.
Teilnehmen können Sie an den Workshops in aktiver Form, indem Sie Forschungsdesigns und Material aus der eigenen Forschung für die Gruppenarbeit einbringen, oder aber in passiver Form, indem Sie am exemplarisch bearbeiteten Material anderer Teilnehmender lernen.
Workshops:
AG 1. Videoanalyse
Leitung: Prof. Dr. Bernt Schnettler, PhD (Universität Bayreuth)
Die AG richtet sich an Forschende, die ‚natürliche‘ Situationen mit der in ihnen stattfindenden Interaktion und Kommunikation mit Hilfe von Video daten interpretativ untersuchen möchten. Anhand von Beispielen wird die fokussierte Ethnographie als Grundlage der Videographie dargestellt, ebenso wie die Videointeraktionsanalyse als Kernstück der Analyse videographisch erhobener Daten. Es werden methodische Forschungsschritte sowie praktische und technische Fragen und Probleme behandelt, die im Forschungsprozess auftreten. Es bietet außerdem einen Ausblick auf die theoretische Einbettung der Videographie im Rahmen der interpretativen Ansätze der Sozialforschung.
Bernt Schnettler ist Professor am Lehrstuhl für Kultur- und Religionssoziologie der Universität Bayreuth und (Mit-)Verfasser mehrer Bücher zur Videographischen Analyse.
AG 2. Konversationsanalyse
Leitung: Prof. Dr. Ruth Ayaß (Universität Bielefeld
Institute, Schweden)
Die ethnomethodologische Konversationsanalyse erforscht die Strukturen alltäglicher Interaktionen anhand von Tonband- oder Videoaufzeichnungen natürlicher Gespräche und Interaktionen aus alltäglichen, institutionellen und massenmedialen Kontexten. Diese AG diskutiert zunächst den ethnomethodologischen Hintergrund dieser Methode und zeigt darauf aufbauend anhand verschiedener empirischer Beispiele, wie Konversationsanalyse methodisch verfährt, welches ihre zentralen Begriffe sind und zu welchen Aussagen sie darüber gelangt.
Ruth Ayaß hat einen der wenigen Lehrstühle für Qualitative Methoden in Deutschland inne und forscht zu Alltagsinteraktionen und Kommunikation in, mit und über Medien.
AG 3. Etnografie
Leitung: Prof. Dr. Georg Breidenstein (Universität Halle)
Die Ethnographie hält in immer mehr Bereichen der sozialwissenschaftlichen Forschung Einzug. Die Ethnographie ist keine Methode im engeren Sinn, sondern eine komplexe Forschungsstrategie, in deren Zentrum die Feldforschung steht. In dieser AG wird vermittelt, wie sich EthnographInnen ihrem Feld annähern, Daten gewinnen und wieder auf Distanz zum Feld gehen, wie sie an Protokollen arbeiten, Überraschungen entdecken, Daten analysieren und Themen entwickeln. In der Arbeit mit exemplarischem Material werden methodologische Fragen auf konkrete Schritte und praktische Erfordernisse der Feldforschung bezogen.
Georg Breidenstein hat (in Zusammenarbeit) ein praxisorientiertes Methodenlehrbuch zu Ethnografie verfasst, das 2015 in 2. Auflage erschienen ist.
Location
Die Spring School findet in der Alten Aula der Universität Tübingen statt, dem ältesten Gebäuder der 1477 gegründeten Universität. Vor wenigen Jahren kernsaniert und restauriert ist die Alte Aula mit ihrer attraktiven Lage gleich neben der historischen Stiftskirche mitten in der Tübinger Altstadt ein hervorragender Ort für konzentriertes gemeinsames Arbeiten in angenehmem Ambiente. Informationen zur Anfahrt erhalten Sie hier.
Teilnahme und Anmeldung
Aktiv Teilnehmende bringen eigenes Textmaterial aus ihrem Forschungsvorhaben ein. Die Auswahl findet unter Berücksichtigung der spezifischen Lernziele der einzelnen AGs statt. Alle anderen Teilnehmenden sind automatisch ‚passiv‘. Für eine aktive Teilnahme reichen Sie bitte bis zum 28. Februar 2017 neben dem Anmeldeformular eine ca. 1-seitige Projektskizze mit Angabe der Untersuchungsfrage, des Art des empirischen Zugangs und der Art der generierten Daten ein. Im Fall der Annahme werden Sie in Absprache mit den DozentInnen gebeten, exemplarische Auszüge Ihres Datenmaterials für die Gruppenarbeit bereit zu stellen.
BewerberInnen für aktive Teilnahme werden wir bis Mitte März 2017 informieren, ob ihr Projekt in einem Workshop diskutiert werden kann.
Übernachtungskosten für aktiv Teilnehmende übernimmt die Universität Tübingen.
Indem passive Teilnehmende an fremdem Datenmaterial arbeiten, erhalten sie exemplarische Einblicke in spezifische Untersuchungsperspektiven und Analysestrategien und entwickeln gemeinsam Lösungsmöglichkeiten für die empirische Arbeit, die für das eigene Promotionsprojekt von Nutzen sind.
Anmeldung: Bis 20. März 2017 unter qualitative-forschungspam prevention@ifsoz.uni-tuebingen.de
Bitte nutzen Sie zur Anmeldung dieses Formular, das Sie uns bitte als WORD-Dokument ausgefüllt zurück mailen.
Teilnahmegebühr (inklusive Tagesverpflegung):
50 € für Teilnehmende der Universität Tübingen
60 € für Teilnehmende anderer Universitäten
Diese Veranstaltung wird durch das Zukunftskonzept der
Universität Tübingen (Deutsche Forschungsgemeinschaft,
ZUK 63) gefördert.
Tübinger Summer School 2016
"Schreiben in der Qualitativen Forschung"
25. und 26. Juli 2016 in der Alten Aula der Universität Tübingen
Die Graduiertenakademie der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen lädt Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aus Tübingen und anderen Universitäten herzlich zur Summer School „Schreiben in der Qualitativen Forschung“ am 25. und 26. Juli 2016 ein.
Worum es geht
Wer eine empirische Qualifikationsarbeit schreibt, steht je nach Phase im Forschungsprozess vor ganz unterschiedlichen Fragen der Verschriftlichung: Wie formuliere ich meine Forschungsidee gegenüber Forschungsförderern? Wie schreibe ich ‚im Feld‘? Welche Arten des Schreibens erfordert die Materialanalyse? Wie stelle ich die Ergebnisse in einem internationalen Kontext angemessen dar? Im Rahmen der Summer School und angeleitet durch erfahrene und international renommierte Praktiker und Praktikerinnen erproben, diskutieren und reflektieren die Teilnehmenden adäquate Verschriftlichungsformen für unterschiedliche Phasen ihres Forschungsprozesses. Es werden fünf parallele Workshops angeboten, und es gibt jeweils die Möglichkeit zur aktiven oder passiven Teilnahme in einer der Werkstätten. Wählen Sie bitte den Workshop, der Ihren aktuellen Schreibaufgaben am nächsten kommt.
Teilnehmen können Sie an den Workshops in aktiver Form, indem Sie Material aus der eigenen Forschung für die Gruppenarbeit einbringen, oder aber in passiver Form, indem Sie am exemplarisch bearbeiteten Material anderer Teilnehmender lernen.
Workshops:
AG 1. Anträge und Exposees für qualitativ-empirische Projekte
Leitung: Prof. Dr. Stefan Hirschauer (Universität Mainz)
Eine besondere Form der schriftlichen Darstellung ist bei der Abfassung von Exposees und Forschungsanträgen gefordert: Forschungsanträge müssen zum einen kenntnisreich und fachlich ausgewiesen, zum anderen verständlich und nachvollziehbar sein. Wie kann es also gelingen, Forschungsinteressen auf überzeugende Weise in das vorgeschriebene Format zu bringen? Stefan Hirschauer, qualitativ forschender Soziologe und erfahrener Fachgutachter, wird mit Ihnen die Anforderungen erörtern, die eine Antragstellung mit sich bringt.
AG 2. „Von uns schreiben wir nicht?“ Selbst-/Reflexivität in Memos und Forschungsberichten
Leitung: Prof. Dr. Hella von Unger (LMU München)
Selbst-/Reflexivität ist ein integraler Bestandteil qualitativer Forschungsprozesse. Diese AG beschäftigt sich mit der Frage, welche Rolle das Schreiben in der Reflexion der Subjektivität und Involviertheit der Forschenden spielt – und wie dies in Form von Feldnotizen und Memos realisiert werden kann. Darüber hinaus diskutieren wir, wie die Inhalte und Ergebnisse des selbst-/reflexiven Schreibens in Forschungsberichte einfließen und sich die Forschenden ggf. auch in ihren Publikationen verorten.
AG 3. Ikonisches auf den Begriff bringen
Leitung: Dr. Aglaja Przyborski (Universität Wien, Österreich)
Bildkommunikation im Alltag kommt oft ohne Sprache aus. Für die wissenschaftliche Bildinterpretation ist es unumgänglich, Bilder in ihrem Eigensinn auf den Begriff zu bringen. Dabei müssen Aspekte von Bildlichkeit und Körperlichkeit, wie: Perspektive, planimetrische Komposition, Mimik und Gestik beschrieben werden. In diesem Workshop geht es darum, wie man schreibend ikonische Aspekte des Bildes im Rahmen der Bildinterpretation erfasst.
AG 4. Ethnographisches Schreiben
Leitung: Dr. Larissa Schindler (Universität Mainz)
Schreiben zählt zu den zentralen Herausforderungen ethnografischen Arbeitens. Wie aber kann Beobachtetes festgehalten werden? Wie entwickelt sich ein soziologischer Text aus dem vielfältigen empirischen Material, das im Zuge eines Forschungsprozesses anfällt? Die Soziologin Larissa Schindler zeigt, wie man aus ersten Feldnotizen nach und nach wissenschaftliche Texte entwickelt.
AG 5. Qualitative Forschung Publizieren
Leitung: Prof. Dr. Monika Wohlrab-Sahr (Universität Leipzig)
Die Ergebnisse qualitativer Forschung in Zeitschriften zu publizieren erweist sich oft als schwieriges Unterfangen. Die Standardformate wissenschaftlicher Aufsätze passen selten zu den Anforderungen einer materialreichen und differenzierten Argumentation interpretativer und rekonstruktiver Studien. Die eingereichten Texte wiederum bilden oft den Weg vom Material zur Generalisierung schlecht ab. Der Workshop thematisiert anhand von Beispielen Schreibformate und -stile sowie Publikationsstrategien für Zeitschriftenpublikationen.
Workshopablauf
Montag, 25.07.2016
12.00 – 13.00 Uhr Anmeldung und Begrüßungskaffee
13.00 – 13.15 Uhr Begrüßung durch die Workshop-OrganisatorInnen
13.15 – 14.00 Uhr Eröffnungsvortrag
14.15 – 18.00 Uhr Sitzung der Arbeitsgruppen 1-5:
Kurzvorstellung der Dissertationsprojekte, Input und Diskussion zum Verhältnis von qualitativer Forschung und Schreibprozessen, Arbeit am exemplarischen Textmaterial, praktische Übungen
ab 19.00 Uhr Gemeinsames Abendessen im Gasthaus Neckarmüller in Tübingen
(separate Anmeldung; auf eigene Kosten)
Dienstag, 26.07.2016
09.00 – 11.00 Uhr Sitzung der Arbeitsgruppen 1-5: Fortsetzung der Text- und Schreibarbeit
11.00 – 11.30 Uhr Kaffeepause
11.30 – 13.00 Uhr Sitzung der Arbeitsgruppen 1-5
13.00 – 14.00 Uhr Mittagspause
14.00 – 16.00 Uhr Sitzung der Arbeitsgruppen 1-5
16.00 – 16.30 Uhr Kaffeepause
16.30 – 18.00 Uhr Abschlussplenum
Location
Die Summer School findet in der Alten Aula der Universität Tübingen statt, dem ältesten Gebäude der 1477 gegründeten Universität. Vor wenigen Jahren kernsaniert und restauriert, ist die Alte Aula mit ihrer attraktiven Lage gleich neben der historischen Stiftskirche mitten in der Tübinger Altstadt ein hervorragender Ort für konzentriertes gemeinsames Arbeiten in angenehmem Ambiente. Informationen zur Anfahrt erhalten Sie hier.
Teilnahme und Anmeldung
Aktiv Teilnehmende bringen eigenes Textmaterial aus ihrem Forschungsvorhaben ein. Die Auswahl findet unter Berücksichtigung der spezifischen Lernziele der einzelnen AGs statt. Für eine aktive Teilnahme reichen Sie bitte folgende Unterlagen ein: das Anmeldeformular zur Veranstaltung, sowie: Thema, Fragestellung, (geplantes) empirisches Vorgehen Ihres Projektes (max. 500 Wörter) und 2-4 kurze Fragen an die/den DozentIn des Workshops. Im Fall der Annahme werden Sie in Absprache mit den DozentInnen gebeten, exemplarische Auszüge Ihres Datenmaterials für die Gruppenarbeit bereit zu stellen.
Material je nach AG:
AG 1: Dissertationsexposee/Forschungsantrag (ggf. auch Entwürfe oder Skizzen)
AG 2: Beispiele für eigenes analytisches Schreiben inkl. dazugehöriger empirischer Materialauszüge
AG 3: Bildmaterial und erste Interpretationen
AG 4: Eigene Texte aus der ethnographischen Arbeit
AG 5: Skizzen oder Entwürfe für Fachaufsätze
BewerberInnen für aktive Teilnahme werden wir bis Ende Juni 2016 informieren, ob ihr Projekt in einem Workshop diskutiert werden kann.
Übernachtungskosten für aktiv Teilnehmende übernimmt die Universität Tübingen.
Indem passive Teilnehmende an fremden Texten arbeiten, erhalten sie exemplarische Einblicke in spezifische Schreibstrategien und Textformate und entwickeln gemeinsam Lösungsmöglichkeiten für das Verfassen eigener Analyse- und Präsentationstexte, die für das eigene Promotionsprojekt von Nutzen sind.
Anmeldung: Bis 1. Juni 2016 unter qualitative-forschung(at)ifsoz.uni-tuebingen.de
Bitte nutzen Sie zur Anmeldung dieses <link file:332498 file>Formular, das Sie uns bitte als WORD-Dokument ausgefüllt zurück mailen.
Teilnahmegebühr (inklusive Tagesverpflegung):
50 € für Teilnehmende der Universität Tübingen
60 € für Teilnehmende anderer Universitäten
Organisation: Jörg Strübing, Barbara Stauber, Ursula Offenberger, Anno Dederichs, Antonia Platten und Maja Urbanczyk
Diese Veranstaltung wird durch das Zukunftskonzept der Universität Tübingen (Deutsche Forschungsgemeinschaft, ZUK 63) gefördert.
Tübinger Spring School 2016 "Qualitativ Forschen"
7. und 8 April 2016 in der Alten Aula der Universität Tübingen
(Achtung: Anmeldefrist verlängert bis 13.März 2016!)
Die Graduiertenakademie der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen lädt Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aus Tübingen und anderen Universitäten herzlich zur Spring School „Qualitativ Forschen“ am 07. und 08. April 2016 ein.
Worum es geht
Wer eine empirische Qualifikationsarbeit schreibt, steht oftmals schon zu Beginn des Forschungsprozesses vor der Frage nach einem geeigneten Forschungsstil sowie Methoden der Gewinnung und Analyse von Datenmaterial. Im Rahmen der Spring School und angeleitet durch erfahrene und international renommierte Praktiker und Praktikerinnen arbeiten die Workshopteilnehmenden jeweils mit einem Forschungsstil und diskutieren und reflektieren forschungspraktische Fragestellungen an konkretem empirischen Material.
Es werden drei parallele Workshops angeboten, die sich in diesem Jahr vor allem der Analyse komplexer Situationen und Prozesse sowie dem Umgang mit Artefakten widmen.
Teilnehmen können Sie an den Workshops in aktiver Form, indem Sie Forschungsdesigns und Material aus der eigenen Forschung für die Gruppenarbeit einbringen, oder aber in passiver Form, indem Sie am exemplarisch bearbeiteten Material anderer Teilnehmender lernen.
Workshops:
AG 1. Situationsanalyse als Weiterentwicklung der Grounded Theory
Leitung: Carrie Friese, PhD (London School of Economics)
Die Situationsanalyse ist eine von Adele Clarke in San Francisco entwickelte umfassende Erweiterung und Neuausrichtung des bereits etablierten Forschungsstils der Grounded Theory, die insbesondere die diskursive Dimension sozialer Situationen und die Handlungsbeteiligung von Artefakten stärker fokussiert und zugleich eine Neubestimmung des Verhältnisse von Theorie und Empirie in qualitativ-empirischen Forschungsprozessen leistet. Der Blick der Situationsanalyse zielt vor allem auf postmoderne Verhältnisse, die durch Komplexität, Unübersichtlichkeit und mangelnde Eindeutigkeit kausaler Zuschreibungen gekennzeichnet sind, und bietet Verfahren, diese Komplexität in
nicht-reduktionistischer Form zu analysieren. Die Workshopsprache ist englisch.
Carrie Friese hat gemeinsam mit Adele Clarke, der Begründerin der Situationsanalyse geforscht und publiziert.
AG 2. Organisationsethnographie
Leitung: Prof. Ulla Eriksson-Zetterquist, PhD (Gothenburg Research
Institute, Schweden)
Organisationen sind komplexe soziale Gebilde, die in vermachteten Prozessen fortwährend hergestellt werden müssen und dabei politische, ökonomische und soziale Entscheidungen von oft großer Trageweite treffen. Zugleich ist es für die empirischen Sozialwissenschaften eine Herausforderung, dieser innerorganisatorischen Aushandlungsprozesse, Diskurse und Machtstrukturen empirisch habhaft zu werden. Im Workshop werden theoretisch reflektiert und in praktischen Übungen Formen des ethnographischen Zugangs erprobt, die sich, wie etwa das ,Shadowing' für empirische Organisationsanalysen eignen: Wie geht man die Analyse des Materials an? Dafür nehmen wir uns Beispiele vor aus ethnographisch orientierten Studien, aus den Translation Studies sowie von Studien, die die Perspektive des "Organizing in Action Nets" anwenden.
Prof. Ulla Eriksson Zetterquist ist Direktorin des Göteborg Research Institut und erforscht Prozesse organisationalen Wandels aus der Perspektive der Organisation von action networks und der translation studies mit einem besonderen Fokus auf Technologie, Geschlechterverhältnisse und Intersektionalität.
AG 3. Transsequentielle Analyse
Leitung: Prof. Dr. Thomas Scheffer (Goethe-Universität Frankfurt)
Die TSA verbindet Elemente der Studies of Work, der Ethnographie und der Diskursanalyse. Zentral geht es also um die Frage, wie und womit TeilnehmernInnen eigentlich was genau hervorbringen bzw. bearbeiten. Die TSA rekonstruiert diese praktische Fertigung dabei sowohl innerhalb von Arbeitsepisoden (je als Ereignis) und über diese Episoden hinweg (als Prozess). Fokussiert wird dabei von den TeilnehmernInnen wie von der Analyse jeweils ein „formatives Objekt“, d.h. ein Objekt im Werden, das ein Kollektiv von Mitgliedern formiert und deren Beiträge zur Sache je formatiert. Diese Objekt-zentrierte Rekonstruktion wollen wir im Zuge der Spring School anhand der von den Teilnehmenden mitgebrachten Forschungsprojekte in Anschlag bringen: Wie verändert die TSA den Blick
auf das Datenmaterial? Welche Materialien wären noch nötig? Welche Codierung der Daten wäre hier instruktiv? Was für Ergebnisse könnte eine solche Rekonstruktion ergeben?
Thomas Scheffer hat dieses Verfahren in einer Reihe empirischer Studien z.B. zu juristischen Prozessen entwickelt.
Location
Die Spring School findet in der Alten Aula der Universität Tübingen statt, dem ältesten Gebäuder der 1477 gegründeten Universität. Vor wenigen Jahren kernsaniert und restauriert ist die Alte Aula mit ihrer attraktiven Lage gleich neben der historischen Stiftskirche mitten in der Tübinger Altstadt ein hervorragender Ort für konzentriertes gemeinsames Arbeiten in angenehmem Ambiente. Informationen zur Anfahrt erhalten Sie hier.
Teilnahme und Anmeldung
Aktiv Teilnehmende bringen eigenes Textmaterial aus ihrem Forschungsvorhaben ein. Die Auswahl findet unter Berücksichtigung der spezifischen Lernziele der einzelnen AGs statt. Alle anderen Teilnehmenden sind automatisch ‚passiv‘. Für eine aktive Teilnahme reichen Sie bitte neben dem Anmeldeformular eine ca. 1-seitige Projektskizze mit Angabe der Untersuchungsfrage, des Art des empirischen Zugangs und der Art der generierten Daten ein. Im Fall der Annahme werden Sie in Absprache mit den DozentInnen gebeten, exemplarische Auszüge Ihres Datenmaterials für die Gruppenarbeit bereit zu stellen.
BewerberInnen für aktive Teilnahme werden wir bis Mitte März 2016 informieren, ob ihr Projekt in einem Workshop diskutiert werden kann.
Übernachtungskosten für aktiv Teilnehmende übernimmt die Universität Tübingen.
Indem passive Teilnehmende an fremdem Datenmaterial arbeiten, erhalten sie exemplarische Einblicke in spezifische Untersuchungsperspektiven und Analysestrategien und entwickeln gemeinsam Lösungsmöglichkeiten für die empirische Arbeit, die für das eigene Promotionsprojekt von Nutzen sind.
Anmeldung: Bis 1. März 2016 (Achtung: Anmeldefrist verlängert bis 13. März 2016!) unter qualitative-forschungspam prevention@ifsoz.uni-tuebingen.de
Bitte nutzen Sie zur Anmeldung dieses <link file:302131 download file>Formular, das Sie uns bitte als WORD-Dokument ausgefüllt zurück mailen.
Teilnahmegebühr (inklusive Tagesverpflegung):
50 € für Teilnehmende der Universität Tübingen
60 € für Teilnehmende anderer Universitäten
Diese Veranstaltung wird durch das Zukunftskonzept der
Universität Tübingen (Deutsche Forschungsgemeinschaft,
ZUK 63) gefördert.
Tübingen Summer School 2015 "Schreiben in der qualitativen Forschung"
Die Graduiertenakademie der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen und das Netzwerk Qualitative Methoden laden Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aus Tübingen und anderen Universitäten herzlich zur Spring School „Qualitativ Forschen“ ein.
Wann: 07. und 08. April 2016
Wo: Alte Aula der Universität Tübingen, Münzgasse 30
Organisation: Jörg Strübing, Barbara Stauber, Ursula Offenberger, Anno Dederichs, Antonia Platten und Maja Urbanszcyk
Worum es geht:
Wer eine empirische Qualifikationsarbeit schreibt, steht je nach Phase im Forschungsprozess vor ganz unterschiedlichen Fragen der Verschriftlichung. Wie formuliere ich meine Forschungsidee gegenüber Forschungsförderern? Wie schreibe ich ‚im Feld‘? Welche Arten des Schreibens erfordert die Materialanalyse? Wie stelle ich die Ergebnisse in einem internationalen Kontext angemessen dar?
Im Rahmen der Summer School und angeleitet durch erfahrene und international renommierte Praktiker und Praktikerinnen erproben, diskutieren und reflektieren die Teilnehmenden adäquate Verschriftlichungsformen für die unterschiedlichen Phasen ihres Forschungsprozesses.
Es werden fünf parallele Workshops angeboten, und es gibt jeweils die Möglichkeit zur aktiven oder passiven Teilnahme in einer der Werkstätten. Wählen Sie bitte den Workshop, der Ihren aktuellen Schreibaufgaben am nächsten kommt.
AG 1. Anträge und Exposees für qualitativ-empirische Projekte
Leitung: Prof. Dr. Herbert Kalthoff (Unversität Mainz)
Eine besondere Form der schriftlichen Darstellung ist bei der Abfassung von Exposees und Forschungsanträgen gefordert: Forschungsanträge müssen zum einen kenntnisreich und fachlich ausgewiesen, zum anderen verständlich und nachvollziehbar sein. Wie kann es also gelingen, Forschungsinteressen auf überzeugende Weise in das vorgeschriebene Format zu bringen? Herbert Kalthoff, qualitativ forschender Soziologe und erfahrener Fachgutachter, wird mit Ihnen die Anforderungen erörtern, die eine Antragstellung mit sich bringt.
AG 2. Schreiben auf dem Weg der Theoriegenerierung: Analytisches Schreiben im Prozess qualitativer Forschung
Leitung: Prof. Dr. Franz Breuer (Universität Münster)
Schreiben als Mittel der Verfertigung von theoretischen Ideen steht im Mittelpunkt dieses Workshops. Ausgehend von ihren Daten stellen Forschende Überlegungen an, wie diese zur Ausarbeitung theoretischer Konzepte herangezogen werden können. Die Rolle des Schreibens ist im methodologischen Kanon wenig festgeschrieben. Kreativität und Selbstreflexivität sowie Systematik und Sitzfleisch sind gefragt. Auf der Grundlage von Erfahrungen von Teilnehmenden sollen Varianten geeigneter Schreib-Formate für diese Forschungsphase besprochen und entwickelt werden.
AG 3. Ikonisches auf den Begriff bringen
Leitung: Dr. Aglaja Przyborski (Universität Wien, Österreich)
Bildkommunikation im Alltag kommt oft ohne Sprache aus. Für die wissenschaftliche Bildinterpretation ist es unumgänglich Bilder in ihrem Eigensinn auf den Begriff zu bringen. Dabei müssen Aspekte von Bildlichkeit und Körperlichkeit, wie: Perspektive, planimetrische Komposition, Mimik und Gestik beschrieben werden. In diesem Workshop geht es darum, wie man schreibend ikonische Aspekte des Bildes im Rahmen der Bildinterpretation erfasst.
AG 4. Ethnographisches Schreiben
Leitung: Dr. Larissa Schindler (Universität Mainz)
Schreiben zählt zu den zentralen Herausforderungen ethnografischen Arbeitens. Wie aber kann Beobachtetes festgehalten werden? Wie entwickelt sich ein soziologischer Text aus dem vielfältigen empirischen Material, das im Zuge eines Forschungsprozesses anfällt? Die Soziologin Larissa Schindler zeigt, wie man aus ersten Feldnotizen nach und nach wissenschaftliche Texte entwickelt.
AG 5. Publishing Qualitative Research
Leitung: Prof. Elisabeth Kelan, Ph.D. (Cranfield University, UK)
Publishing qualitative research in international journals can be a tricky endeavour. The standardized formats and writing styles are often difficult to negotiate, particularly for qualitative researchers representing material in a second language. The workshop addresses common challenges in publishing qualitative research in international journals. Elisabeth Kelan, who sits on various editorial boards, leads this workshop, which is held mainly in English.
Workshopablauf:
Montag, 03.08.2015
12.00 – 13.00 Uhr Anmeldung und Begrüßungskaffee
13.00 – 13.15 Uhr Begrüßung durch die Workshop-Organisatorinnen
13.15 – 14.00 Uhr Eröffnungsvortrag
14.15 – 18.00 Uhr Sitzung der Arbeitsgruppen 1-5:
Kurzvorstellung der Dissertationsprojekte, Input und Diskussion zum Verhältnis von qualitativer Forschung und Schreibprozessen, Arbeit am exemplarischen Textmaterial, praktische Übungen
ab 19.00 Uhr Gemeinsames Abendessen im Gasthaus Neckarmüller in Tübingen (separate Anmeldung; auf eigene Kosten)
Dienstag, 04.08.2015
09.00 – 11.00 Uhr Sitzung der Arbeitsgruppen 1-5: Fortsetzung der Text- und Schreibarbeit
11.00 – 11.30 Uhr Kaffeepause
11.30 – 13.00 Uhr Sitzung der Arbeitsgruppen 1-5
13.00 – 14.00 Uhr Mittagspause
14.00 – 16.00 Uhr Sitzung der Arbeitsgruppen 1-5
16.00 – 16.30 Uhr Kaffeepause
16.30 – 18.00 Uhr Abschlussplenum
Diese Veranstaltung wurde durch das Zukunftskonzept der
Universität Tübingen (Deutsche Forschungsgemeinschaft,
ZUK 63) gefördert.
Spring School Qualitative Datenanalyse 2015
Die Graduiertenakademie der Universität Tübingen und das Netzwerk Qualitative Methoden laden Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aus Tübingen und anderen Universitäten herzlich zur Spring School „Qualitative Datenanalyse“ ein.
Wann: am 09. und 10. April 2015
Wo: Schloss Hohentübingen (Fürstenzimmer), auf der Burgsteige 11 in der historischen Tübinger Altstadt
Worum es geht:
Wer eine empirische Qualifikationsarbeit schreibt, steht je nach Phase im Forschungsprozess vor ganz unterschiedlichen Fragen: Wie entwerfe ich ein qualitatives Forschungsdesign? Welche (Art von) Daten soll ich erheben? Wie verfahre ich in der Auswertung, und welche Analysemethode ist die für meine Fragestellung geeignete? Wie stelle ich die Ergebnisse angemessen dar? Im Rahmen der Forschungswerkstatt erlernen, diskutieren und reflektieren die Teilnehmenden die Praxis qualitativer Sozialforschung in engster Anbindung an ihren eigenen Forschungsalltag. Es werden drei parallele Workshops angeboten, und es gibt jeweils die Möglichkeit zur aktiven oder passiven Teilnahme in einer der Werkstätten. (Hier geht es zum Flyer)
AG 1. Videoanalyse
Leitung: Prof. Dr. Bernt Schnettler (Uni Bayreuth)
Die AG richtet sich an Forschende, die 'natürliche' Situationen mit der in ihnen stattfindenden Interaktion und Kommunikation mit Hilfe von Videodaten interpretativ untersuchen möchten. Anhand von Beispielen wird die fokussierte Ethnographie als Grundlage der Videographie dargestellt, ebenso wie die Videointeraktionsanalyse als Kernstück der Analyse videographisch erhobener Daten. Es werden methodische Forschungsschritte sowie praktische und technische Fragen und Probleme behandelt, die im Forschungsprozess auftreten. Es bietet außerdem einen Ausblick auf die theoretische Einbettung der Videographie im Rahmen der interpretativen Ansätze der Sozialforschung.
AG 2. Wissenssoziologische Diskursanalyse
Leitung: Dr. Sasa Bosancic (Uni Augsburg)
Die Perspektive des Forschungsprogramms der Wissenssoziologischen Diskursanalyse richtet sich in erster Linie auf die Wahrheitsspiele, Definitionswettkämpfe und Deutungskonflikte unterschiedlicher sozialer und kollektiver Akteure, die in machtvollen Auseinandersetzungen um die legitimen Wirklichkeitsbestimmungen streiten. Im Zentrum des Workshops stehen Fragen nach der empirischen Umsetzung des Forschungsprogramms und es soll aufgezeigt werden, mit welchen methodischen und methodologischen Grundlagen die diskursive Konstruktion von Wirklichkeit erforscht werden kann.
AG 3. Grundlagen und Forschungspraxis der dokumentarischen Methode
Leitung: Prof. Dr. Anja Mensching (Ostfalia Hochschule)
Wie gelingt es qualitativer Forschung, Handlungspraktiken und das ihnen zugrundeliegende implizite Wissen der Akteure zu rekonstruieren? Der Ansatz der dokumentarischen Methode bietet hierfür einen Zugang. Im Workshop, der sich sowohl an Einsteiger/innen als auch an bereits mit dieser Methode Forschende wendet, werden wir auf der Basis einer kurzen Einführung in die Grundlagen der dokumentarischen Methode deren Interpretationsschritte anhand empirischer Vorlagen aus dem Kreis der Teilnehmenden exemplarisch nachvollziehen.
Diese Veranstaltung wurde durch das Zukunftskonzept der
Universität Tübingen (Deutsche Forschungsgemeinschaft,
ZUK 63) gefördert.
Tübinger Summer School 2014
Summerschool "Schreiben in der Qualitativen Forschung"
15./16. September 2014
Alte Aula, Münzgasse 30, Tübingen
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Zielsetzung und Angebot
Die Graduiertenakademie der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen lädt Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aus Tübingen und anderen Universitäten herzlich zur Summerschool „Schreiben in der Qualitativen Forschung“ am 15. und 16. September 2014 ein.
Wer eine empirische Qualifikationsarbeit schreibt, steht je nach Phase im Forschungsprozess vor ganz unterschiedlichen Fragen der Verschriftlich-ung: Wie formuliere ich meine Forschungsidee ge-genüber Forschungsförderern? Wie schreibe ich ‚im Feld‘? Welche Arten des Schreibens erfordert die Materialanalyse? Wie stelle ich die Ergebnisse in einem internationalen Kontext angemessen dar? Im Rahmen der Summerschool und angeleitet durch erfahrene und international renommierte Praktiker und Praktikerinnen erproben, diskutieren und reflektieren die Teilnehmenden adäquate Verschriftlichungsformen für die unterschiedlichen Phasen ihres Forschungsprozesses.
Es wurden dre parallele Workshops angeboten:
AG 1. Feldnotizen: Ethnographisches Schreiben vor Ort
Leitung: Prof. Dr. Thomas Scheffer (Uni Frankfurt)
Im Feld agieren, beobachten und aufschreiben: Wie kann das gelingen? Beim ethnographischen Schreiben geht es um mehr als nur genaues Protokollieren. Das Schreiben stellt einen zentralen Teil des analytischen Prozesses dar, in den die Forscherin als Person und relevante Perspektive involviert ist. Der Feldforscher Thomas Scheffer führt sie über den Grat zwischen Akribie und Kreativität.
AG 2. Schreiben als Denkzeug: Analytisches Schreiben im Forschungsprozess
Leitung: Björn Krey (Uni Mainz)
Das Material ist aufbereitet, aber wie kann ich meine analytischen Ideen und Interpretationen so aufschreiben, dass ich mich darin nicht verliere? Wie gelingt der Sprung weg von der Paraphrase und hin zur analyti-schen Rekonstruktion? Der Mainzer Soziologe und Schreibforscher Björn Krey zeigt Wege auf, wie aus lästigem Schreiben ein wertvolles „Denkzeug“ wird.
AG 3. Publishing Qualitative Research
Leitung: Prof. Dvora Yanow. Ph.D. (Wageningen, NL)
Publishing is increasingly an international business. However, it can be a challenge to deal with qualitative data in your own language, when it comes to a journal article in English. And how can we get the message across, when presenting our qualitative analysis is limited to a 20-page format? In a session, held in Englisch, the experienced publisher and editor Dvora Yanow will make you fit to tackle these problems.
Teilnahme und Anmeldung
Aktiv Teilnehmende bringen eigenes Textmaterial aus ihrem Forschungsvorhaben ein. Die Auswahl findet unter Berücksichtigung der spezifischen Lernziele der einzelnen AGs statt (2 aktive TN pro Workshop).
Wenn Sie sich um eine aktive Teilnahme bewerben möchten, reichen Sie bitte folgende Unterlagen ein:
- Name und Vorname, Adresse, E-Mail, Angaben zur akademischen Ausbildung (akademischer Titel, Fach)
- Thema, Fragestellung und (geplantes) empirisches Vorgehen Ihres Projektes (max. 500 Wörter)
- Material je nach AG:
- AG 1: Dissertationsexposee/Forschungsantrag (ggf. auch Entwürfe oder Skizzen)
- AG 2: Eigene Texte aus der ethnographischen Arbeit
- AG 3: Beispiele für eigenes analytisches Schreiben inkl. dazugehöriger empirischer Materialauszüge
- AG 4: Skizzen oder Entwürfe für englischsprachige Fachaufsätze
- 2-4 kurze Fragen dazu an die Dozentin/ den Dozenten des Workshops.
Den offiziellen Flyer zu dieser Veranstaltung finden Sie hier.
Die Summerschool wurd organisiert von Jörg Strübing, Barbara Stauber, Ursula Offenberger, Monique Scheer, Almut Peuckert, Beate Kasper
qualitative-forschungspam prevention@ifsoz.uni-tuebingen.de