Dresden - Stadtprofil

Lage und Geologie

Dresden ist Hauptstadt des Bundeslandes Sachsen. Dresden liegt geschützt in einem Becken, der Elbezone. Die Stadt liegt beiderseits der Elbe. Die Elbezone oder auch Elbtalzone, ist eine komplexe geologische Einheit. Sie gehört zur mitteleuropäischen Bruchzone am südwestlichen Rand der Osteuropäischen Tafel (Beeger und Quellmalz 1994, S. 10). Diese tektonische Tiefenstruktur trennt außerdem die Lausitzer Antiklinalzone im Nordosten und die Erzgebirge Antiklinazone im Südwesten voneinander (ebd..). Die Bruchstelle existiert wohl schon sehr lange aber erfuhr vor allem im Paläozoikum und Mesozoikum eine erneute aktivieren, die man heute durch eine intensive Verfaltung nachweisen kann (ebd.). Auch ausgesehnter Magmatismus und Sedimentation in der Beckenstruktur sind Beweise für erhöhte tektonische Aktivität. So befindet sich das Stadtgebiet von Dresden heutzutage auf Magmatiten des Meißner Massivs (Beeger und Quellmalz 1994, S. 12). Das Deckgebirge das auf dem Grundgebirge aufliegt, ist hier Kreide. Bereists in der Unterkreide wurden basale Schotter und Sande von den Hochlagen des Erzgebirges in die Senke eingetragen (Beeger und Quellmalz 1994, S. 48). Das Kreidemeer bedeckte die Landschaft teilweise und dass es sich zurückzog hinterließ es die heutigen mächtigen Sandsteine (ebd.). Heute haben sich in der Elbtalzone vor allem noch einige frühpleistozäne Hochtertassen erhalten (Beeger und Quellmalz 1994, S. 55).  Die Elbe grub sich im Pleistozän stark in den Boden und der Elbtalgraben brach weiter ein (ebd..). Zwei Eisvorstöße des nordischen Inlandeises rechten sogar über das heutige Dresden heraus. Somit wurde Dresden glazial überprägt. Es wurden spuren in Form von Grund- und Endmoränen hinterlassen sowie Seen aus  Schmelzwasserbildungen. Die Moränen räumten das Elbtal fast vollkommen aus. Der Löss konnte sich vor allem im Meißner Hochgebiet bei Dresden gut ablagern und erreichte eine große Mächtigkeit (ebd..). Im frühen Holozän wandelt sich die Landschaft zu einer ehemaligen Tundrenvegetation zu einer Waldvegetation aus Birken und Kiefern (ebd.).  Mit dem Einsetzten der nacheiszeitlichen Warmzeit kam es zur Torf- und Moorbildung.

Geschichte 

Bereits in der Jungsteinzeit wurde das Gebiet vermutlich erstmals besiedelt. Die Landschaft war aufgrund der lukrativen Lage an der Elbe und seiner sehr fruchtbaren Lössböden zwar attraktiv, aber die Besiedlung gestaltet sich aufgrund der dichten Bewaldung schwer. Im 5./6. Jahrhundert ließen sich sorbische Siedler in dem Gebiet nieder und gründeten eine slawische Siedlung auf dem linken Elbufer (Dresden o. J.). 1206 wurde Dresden das erste Mal urkundlich erwähnt. Dresden ist mittlerweile eine Festung mit Stadtmauer und Stadtgraben. 1406 erlange Dresden das Marktrecht. 1516 – 1549 wurde die Stadt vergrößert und nun gehört auch das gegenüberliegende Elbufer hinzu (ebd.). Im 16. Jahrhundert wurde Dresden zur Hauptstadt des Kurfürstentums. Zwischen 1700 und 1755 wurde Dresden zur Barockstadt. Es entstanden der Zwinger, die Frauenkirche, die Kathedrale und noch viele andre eindrucksvolle Bauten (ebd.). Die Einwohnerzahl stieg erneut stark an. Es entstand die erste europäische Porzellanmanufaktur, die später nach Meißen umzog. 1805 nahm Napoleon Sachsen ein und danach stand es unter Preußischer Verwaltung. Die Industrialisierung gab der Stadt erneuten Aufschwung und die Bevölkerung wuchs weiterhin stark. 1900 hatte Dresden bereits eine halbe Millionen Einwohner (ebd.). Es wurden neue Bahnhöfe, die Elbbrücke und der Elbhafen gebaut.
Im ersten Weltkrieg bleib die Stadt nahezu unversehrt und auch im zweiten Weltkrieg sah es zunächst gut für Dresden aus. Doch in der Nach vom 13. Auf den 14. Februar 1945, kurz vor Kriegsende, wurde Dresden überraschend von britischen und amerikanischen Luftangriffen nahezu dem Erdboden gleich gemacht (Dresden o. J.). Etwa 35000 Menschen starben und so gut wie alle Kulturdenkmäler wurden zerstört. Dresden galt bis 1945 als eine der schönsten Städte Deutschlands und trug den Beinamen „Elbflorenz“ (ebd.). In der DDR Zeit baute man einige historische Gebäude wie z.B. die Semperoper und den Zwinger wieder auf. Jedoch wurden auch viele Ruinen gesprengt und durch sozialistische Wohnbauten ersetzt. Nach der Wende wurde angefangen die Frauenkirche wiederaufzubauen und 2005 wurde sie fertig. Seit demselben Jahr gehört Dresden zum Weltkulturerbe der UNESCO.
 

Wirtschaft 

Die Industrialisierung begann in Dresden recht früh. Die ersten Fabriken entstanden in den 1830er Jahre. 1839 wurde mit der Eisenbahnlinie Leipzig – Dresden die erste deutsche Fernbahn fertig gestellt. Es entstanden typische Dresdener Industriezweige wie Feinmechanik, Schokolade und Zigarettenherstellung. Auch noch heute ist Dresden einer der dynamischsten Regionen Deutschlands. Vor allem Informationstechnik und Nanoelektronik ist gut vertreten und geben dem Bundesland Sachsen den Titel „Silicon Saxony“. Durch die Möglichkeiten der engen Zusammenarbeit der Industrie mit den hier ansässigen Universitäten und Forschungseinrichtungen entwickelt sich die Stadt immer mehr zu einem der führenden Zentren der Halbleiterfertigung in Europa. Den Rang als Wirtschaftszentrum Sachsens muss sich Dresden allerdings mit Leipzig teilen.
 

Stadtimage

Dresdens ist auch als Elbflorenz bekannt. Dieser Beiname etablierte sich am Anfang des 19. Jahrhunderts durch Johann Gottfried Herder. Damit werden auf die künstlerischen und architektonischen Parallelitäten von Dresden und Florenz hingewiesen. Die Verbindung wird seit 1978 auch durch eine Städtepartnerschaft unterstützt.
Dresden ist auch durch einen großen Kulturreichtum bekannt. Dieser wird durch die Semperoper, staatliche Kunstsammlung, Musikfestspiele und Staatsoperette deutlich. Einen eigenen Einblick bekamen wir bei dem Besuch im Neuen Grünen Gewölbe, welches eine beachtliche Sammlung an Wertgegenständen aus der fürstlichen Schatzkammer zeigt (Dresden Sehenswürdigkeiten o. J.).
Ein weniger positives Image entstand in Dresden mit dem Beginn der Pegida-Demonstrationen. Als Pegida-Stadt war Dresden nun nicht mehr attraktiv für Touristen, was in einer Flaute der Besucherzahlen resultierten. Kulturtouristen, die die Lebenskultur und Atmosphäre eines Orts erfahren wollen, reagieren empfindlich auf Meldungen über politische Unruhen. Um nicht mit den Pegidademos in Verbindung gebracht zu werden schaltete die Semperoper über Nacht die Lichter aus, um nicht als Hintergrund und Bühne für die Demonstrationen dienen zu müssen. Mit dem Rückgang der Beteiligten und dem Abflauen der Demos stiegen aber auch die Touristenzahlen wieder an (Tagesspiegel 2015/2019).
 

Literaturverzeichnis: