Stadttor, Festtor, Ehrenmonument?

Untersuchungen zur Funktion und Entwicklung des Bogens im 2. Jh. n. Chr. als politisches Monument

Keine Monumentgattung ist in der römischen Kaiserzeit besser dafür geeignet den Kaiser zu ehren als das Bogenmonument. In ihm werden u.a. seine Taten kommemoriert und sein Herrschaftsanspruch konkretisiert. Während für das erste Jahrhundert n. Chr. bereits tiefergehende Studien vorliegen, die die Entwicklung hinsichtlich politischer Funktion, architektonischer Gestaltung oder auch urbane Einbindung thematisiert haben, bleibt unsere Kenntnis für das zweite Jahrhundert und insbesondere dessen zweiten Hälfte weiterhin schlaglichtartig. Diese Tatsache mag erstaunen, wenn man sich vor Augen ruft, dass das 2. Jh. n. Chr. unter den ‚5 Guten Kaisern‘ als bedeutende Blütezeit galt, in der Städte monumentalisiert werden und sich die Kaiser neue Repräsentationsfelder erschließen. Nicht nur deswegen bleibt eine tiefergehende Beschäftigung sowie eine Einordnung der Einzel- und Regionalstudien von Bogenmonumenten dieses Jahrhunderts bis dato ein wissenschaftliches Desiderat, das zu erfüllen, sich dieses Forschungsprojekt zum Ziel gesetzt hat.

Dafür werden alle Bogenmonumente des 2. Jhs. n. Chr. neu katalogisiert und hinsichtlich ihrer politischen Funktion untersucht. Um ein möglichst umfangreiches Bild zu zeichnen, wurde keine regionale, sondern nur eine zeitliche Begrenzung des Themas gewählt, wobei die bereits publizierten, wertvollen Regional- und Einzelstudien aufgebaut wird. Besonders im Fokus der Arbeit stehen bspw. die Fragen, welche Veränderungen sich innerhalb der Monumentgattung abzeichnen - z.B. hinsichtlich der urbanen Einbindung, Ausgestaltung, Stiftergruppen, Errichtungsort im Imperium - und wie sich die historischen und politischen Umstände im Kontext der Monumente widerspiegeln. Durch diese Arbeit soll letztlich eine Lücke in der Erforschung eine der bedeutendsten Monumentgattungen der römischen Antike geschlossen werden.