Absolventenprofil Glauch
KALLE GLAUCH
Warum haben Sie sich für den MA Germ. Linguistik in Tübingen entschieden?
Ich habe bereits vor meinem Master an der Uni Tübingen Deutsch als Zweitsprache und Anglistik studiert. Während meines Bachelors habe ich aus Interesse bereits einige über mein Studium hinausgehende Seminare in der Germanistischen Linguistik besucht. Diese Seminare haben mir sehr gut gefallen und auch meinem spezifischen Interessengebiet entsprochen. Daher habe ich mich entschlossen, nach dem Bachelor in Tübingen zu bleiben und dort auch meinen Master zu absolvieren.
Was hat Ihnen besonders gut am MA Germ. Linguistik gefallen?
Am Master Germanistische Linguistik hat mir gut gefallen, dass man sich sehr schnell auf einen bestimmten linguistischen Bereich, der für einen von besonderem Interesse ist, spezialisieren konnte. In den meisten Seminaren war die Teilnehmerzahl zudem relativ klein, sodass man – auch beim Online-Unterricht während Corona – sehr gut miteinander diskutieren konnte und generell eine positive Lernumgebung gegeben war. Ein weiterer Punkt, der mir sehr positiv in Erinnerung geblieben ist, ist die Tatsache, dass ich alle Dozenten als sehr kompetent und engagiert erlebt habe und sie nicht nur bei inhaltlichen, sondern auch bei organisatorischen Fragen immer bereit waren zu helfen.
Was haben Sie so im MA Germanistische Linguistik nicht erwartet?
Ich habe mich bereits vor dem Master relativ gut über den Ablauf informiert, sodass der Master eigentlich in allen Aspekten meinen Erwartungen entsprach.
Worüber haben Sie Ihre Masterarbeit geschrieben?
Meine Masterarbeit ist aus zwei Seminaren zur referenziellen Kohärenz hervorgegangen, die ich im vorletzten Semester besucht habe.
In meiner Masterarbeit ging es um semantische Einflussfaktoren auf die Salienz von Diskursreferenten und damit einhergehend auf die Auflösung von anaphorischen Personalpronomen. Spezifisch habe ich untersucht, ob der Grad an Unterscheidbarkeit der an einem Ereignis beteiligten Partizipanten einen Einfluss auf die Salienz von Diskursreferenten hat. Die Hypothese dabei war, dass der durch das Objekt denotierte Referent umso salienter ist, je unterscheidbarer die Partizipanten voneinander sind. Dies habe ich mittels Satzvervollständigungsaufgaben experimentell untersucht. So mussten die Probanden etwa folgende Satzmuster ergänzen und dabei das ambige Personalpronomen er auflösen.
(1) Peter hat Jens geschubst. Er…
(2) Peter hat Jens gemocht. Er…
Auch wenn die Ergebnisse meine Hypothese letztendlich nur bedingt bestätigt haben, denke ich, dass die langfristige Arbeit an der Masterarbeit und die Unterstützung meiner Betreuerinnen, die ich dabei erfahren habe, mir das grundlegende Werkzeug an die Hand gegeben haben, selbstständig wissenschaftlich zu forschen.
Wie war es, in Tübingen zu studieren?
Während des Masters war ich nur selten in Tübingen, da wegen Corona kein Präsenzunterricht stattfand. Von der Zeit in meinem Bachelor kann ich allerdings sagen, dass Tübingen sich sehr gut zum Studieren eignet. Fast alles ist fußläufig erreichbar und der ÖPNV ist sehr gut. Zudem ist die Stadt sehr schön und die Umgebung bietet sich sehr gut für längere Spaziergänge an. Der einzige Kritikpunkt an der Stadt selbst wäre, dass die Mieten recht unerschwinglich sind, sodass es vielleicht ratsam ist, in ein Wohnheim zu gehen.
Was haben Sie nach Ihrem Abschluss gemacht?
Nach meinem Abschluss habe ich für knapp ein Jahr an privaten Sprachschulen und am Goethe-Institut Deutsch als Fremdsprache unterrichtet. Danach habe ich angefangen, an der Ruhr-Universität Bochum in Germanistischer Linguistik mit dem Schwerpunkt der Semantik-Pragmatik Schnittstelle zu promovieren.